SUMMER BREEZE 2002 - Abtsgmünd
20.09.2002 | 13:1822.08.2002,
Freitag, 23. August 2002
MAIN-STAGE - 18:30 – 19:15 Uhr – EMIL BULLS
Für den Stil und die Qualität der EMIL BULLS und deren bisher einzige Scheibe "Angel Delivery Service" gilt immer noch die Rezension unseres Ex-Kollegen Rainer: http://www.powermetal.de/cdreview/review-886.html , in der ich ihm voll und ganz zustimme, was aber auf keinen Fall bedeuten muss, dass die sechs Jungs aus Bayern live keinen Spaß machen können. Mit diesem Wissen schlenderte ich auf die Main Stage zu und schaute mir die EMIL BULLS
eben mal wieder an. Es wurde mit Songs der "Angel Delivery Service" losgelegt, aber auch neue Songs und eine Coverversion von "Symphony Of Destruction" von MEGADEATH eingebaut, was mir alles nach einem etwas auf das Summer Breeze abgestimmten Programm aussah. So schienen sie mit ihrem Turntable-NuMetal doch mehrere SummerBreezler begeistern zu können, was ich mir auf einem Festival mit diesem LineUp nicht einfach vorstelle. Die Jungs fühlten sich auf der Stage sichtlich wohl, nutzten den vorhandenen Platz, spielten ihre Songs runter und schwatzten in der in der Gegend umher.
Kurzgesagt: was man auch immer von der EMIL BULLS-Mucke halten mag, live ist alles erträglicher und kann ganz schön Spaß machen.
[Dani]
PAIN-STAGE - 19:15 – 19:50 Uhr – BLOODFLOWERZ
Die BLOODFLOWERZ boten mit ihrem Gothic Metal einen krassen Stilwechsel gegenüber den Fun Metal-Clowns von EMIL BULLS. Erstmals in meiner inzwischen recht ausführlichen "Blutblumen"-Karriere ließ die Band das Synthie-Intro weg, was prompt dazu führte, dass ich erst zum zweiten Song an der Bühne eintraf. Nichtsdestotrotz eine angenehme Überraschung. Sängerin Kirsten hatte das Publikum vom ersten Song an im Griff und bot eine Klasse-Leistung, wie auch der Rest der Band tight zusammenspielte. Erfreulicherweise wurden diesmal nur bei zwei oder drei Songs (darunter leider auch "Diabolic Angel") Keyboard-Einspielungen vom Band gebraucht - die BLOODFLOWERZ bewiesen erfolgreich, dass ihre Songs auch ohne Elektro-Klimbim funktionieren können. Es bleibt zu hoffen, dass sich die Band - sobald mehr Song-Material zur Verfügung steht - dazu durchringt, das gesamte Set über auf die klassische Rockbesetzung zu bauen (oder sich aber einen Keyboarder anschafft). Unangenehm fielen wieder einmal Kirstens Ansagen auf - diese nämlich haben durchaus das Trash-Kult-Potential der Joey De Ketchup-True Metal-Rede. Sie bestehen nämlich daraus, dass Kirsten irgendeine Story (meist aus dem Festival-Kontext) erzählt, in der am Satzende ein Bestandteil des Songtitels vorkommt. Dann wird dieser auf Englisch wiederholt und ab dafür. Dem geneigten Leser wird klar sein, dass das größtenteils ziemlich übers Bein gebrochen war. Der musikalische Teil hingegen war mal wieder Sahne, und auch am Sound gab´s nicht viel zu meckern. Alles in allem bin ich mir sicher, dass sich die BLOODFLOWERZ an diesem Wochenende viele neue Fans erspielt, und zudem die schwarzen Gestalten im Publikum wundervoll auf THE GATHERING vorbereitet haben.
[Philipp]
MAIN-STAGE - 19:50 – 20:50 Uhr – THE GATHERING
Als erste Hauptband (mit einer vollen Stunde Spielzeit) traten am Freitag kurz vor der Tagesschau THE GATHERING auf. Nun kann man natürlich darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, NIGHTWISH und THE GATHERING an einem Abend auftreten zu lassen (noch dazu, wenn direkt vor THE GATHERING auch noch BLOODFLOWERZ spielen). Denn einerseits sind sich die beiden Bands stilistisch natürlich ähnlich, andererseits doch wieder komplett verschieden. Aus zwei Gründen halte ich diese Entscheidung jedoch nach wie vor für richtig: Der eine ist ganz pragmatisch: Bei einem Festival, auf dem Bands unterschiedlichsten Härtegrades, von BONFIRE und AXXIS bis zu VADER und DIMMU BORGIR auftreten, wird Fans von "Gothic With Female Vocals" so die Chance gegeben, sich auf den einen Tag zu beschränken, oder diesen zumindest zum wichtigsten zu machen. Zum anderen, weil die beiden Bands trotz ihrer Ähnlichkeit eine völlig andere Atmosphäre verbreiten. Ein Versuch, das in Worten zu beschreiben: Während NIGHTWISH extrem emotional, offen und warmherzig direkt auf das Gefühlsleben der Fans einspielen, verbreiten THE GATHERING eine zwar sehr verträumte, dennoch teilweise eher kalte und melancholische Stimmung, und bieten somit durchaus ein gelungenes Kontrastprogramm.
Der Erfolg beider Bands an diesem Abend gibt dieser Einschätzung recht: Soundmäßig war Sängerin Anneke van Giersbergen anfangs noch etwas zu leise. Doch spätestens ab dem wunderschönen Klassiker "Strange Machines" waren nicht nur diese Mängel behoben. Die Holländer hatten ihr Publikum fest im Griff. Das lag nicht zuletzt an der gelungen Mischung aus alten Klassikern ("Strange Machines", "As The Sun Hits") und neuerem Stoff.
Klar, THE GATHERING ist nicht die Band, bei der man von Anfang bis Ende voll mitgeht. Dafür sind die teilweise sehr langen atmosphärischen Songs einfach nicht geeignet. Deswegen ist ein Live-Auftritt der Band aber kein Stück schlechter als der einer zum Bangen geeigneten Combo. Im Gegenteil. Durch die eher gemäßigten Bewegungen, die sich zu dieser Musik anbieten, kriegt man ja viel mehr von der Show mit ;-).
Insgesamt spielten die Holländer also ein sehr gelungenes Set, entführten ihr Publikum in eine kalte Traumwelt aus Emotion und Melancholie und boten somit sicherlich zumindest den atmosphärischsten Auftritt des Festivals. Übrigens: Über Annekes metallic-blauen Rock (diesmal ist tatsächlich das Kleidungsstück gemeint) mag man streiten, aber zu beschriebener Atmosphäre passte er doch recht gut.
[Mathias]
PAIN-STAGE - 20:50 – 21:30 Uhr – VADER
Klugerweise hatte ich konsequent auf die letzten Auftritte von VADER in meiner Nähe verzichtet, zu oft hatte die Band in Deutschland gespielt.
Aufgrund dieser Abstinenz und der Klasse des neuen Albums „Revelations“ war ich wieder richtig heiß darauf, die polnische Death Metal Brigade mal wieder live zu sehen. Und mit dem coolen „Epitaph“ erwischten VADER einen Superstart: im Publikum gings sofort ab, ein Moshpit bildete sich relativ schnell, der auch bis zum Ende des Konzerts Bestand hatte. VADER zeigten sich agil wie eh und je, Drummer Doc knüppelte gewohnt präzise alles in Grund und Boden und der Rest der Band ließ ordentlich die Haare fliegen. Und bei Krachern wie „Wings“, „Carnal“ oder „Silent Empire“ kann eh nichts schiefgehen. Death Metal General Peter hatte dazu noch ein paar deutsche Ansagen im Gepäck und außerdem zeigten VADER, das sie auch in langsameren Gefilden eine Macht sind: „Revelation Of Black Moses“ donnerte verdammt heavy aus den Boxen. Danach sollte eigentlich Schluss sein, aber VADER hängten einfach noch „Sothis“ dran, was ihnen von den Fans, wie den gesamten Gig über, mit fetten VADER Chören gedankt wurde.
Eine sehr coole Show, bei der auch der Sound 100%ig stimmte, ergo: hinter DISBELIEF das Highlight des Freitags!
[Herbert]
MAIN-STAGE - 21:30 - 22:45 Uhr – NIGHTWISH
Nach dem mir nicht sonderlich zusagenden Gig beim Bang Your Head gaben sich NIGHTWISH auch beim Summer Breeze die Ehre. Ganz ehrlich, ich habe mich wirklich auf den Auftritt gefreut. Zum einen, um die Performance bei beiden Auftritten vergleichen zu können, und zum anderen, weil mit AFTER FOREVER (an die – vorweggenommen – NIGHTWISH nicht im Entferntesten herankamen), WITHIN TEMPTATION oder auch FLOWING TEARS einiges an Konkurrenz in der Kategorie „Weiblicher Gesang“ anwesend war. Sicherlich sind die o.g. Combos nur bedingt zu vergleichen, aber gerade AFTER FOREVER kommen NIGHTWISH dank Floor Jansen und der neoklassischen Ausrichtung ziemlich nahe.
Zum Gig von NIGHTWISH lässt sich sagen, dass er – zumindest mir – deutlich besser gefiel als selbiger beim BYH. Das mag zum einen am Sound gelegen haben, zum anderen aber auch daran, dass Frontfrau Tarja anscheinend ein wenig bei ihren weiblichen Kolleginnen gespickt hatte und eine Bühnenshow bot, welche ich mal eben so als die vielleicht lockerste ihrer Karriere bezeichnen würde.
Rein musikalisch gab’s bei Darbietungen wie „Kinslayer“, „Slaying The Dreamer“ (deutlich besser als auf dem Silberling, Respekt!) oder „Sacrament Of Wilderness“ dieses Mal absolut nichts zu meckern, zumal sich die Truppe langsam auch mit neuem Basser (der finnische Michael Weikath – Klampfen und Singen mit der Kippe im Mund, das gibt definitiv den Coolness-Orden!) sehr gut eingespielt hat. An sich summa summarum eine gute Performance der Finnen, die endlich auch mal live und auf einem größeren Festival (ist doch schon ein Unterschied zum Club-Gig ;-)), dem gerecht wurden, was sie auf Scheibe zu bieten haben.
Zieht man jedoch nochmals den anfänglichen Vergleich zu AFTER FOREVER, so wird doch schnell klar, dass NIGHTWISH hier deutlich den kürzeren ziehen – in Sachen Abwechslung bei Tempo, Gesang und den Songstrukturen allgemein sind die Tulpenländer den Nachtschwärmern haushoch überlegen. Dass die Mucke dadurch vielleicht nicht mehr allzu simpel und leicht zu verstehen ist und somit für eine weniger breite Masse interessant ist, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Trotzdem – dieses Mal einen gestreckten Daumen nach oben für NIGHTWISH.
[Rouven]
Wahnsinn. Anders lässt sich der Auftritt von NIGHTWISH am Freitag Abend nicht beschreiben. Alle, die das aufgrund musik-stilistischer Differenzen anders sehen, mögen mir verzeihen, aber das war der beste Gig des gesamten Festivals, an den weder TIAMAT, noch DIMMU BORGIR, noch PARADISE LOST herankamen.
Was die Finnen auf der Bühne ablieferten war schlichtweg atemberaubend. Und ich lege hierbei Wert auf die Feststellung, dass ich bislang keineswegs zu diesen ausgemachten NIGHTWISH-Fans zählte, diese seit Freitag aber verstehen kann.
Ausnahme-Sängerin Tarja Turunen fegte von Anfang an über die Bühne wie der dunkle Engel der Apokalypse höchstpersönlich. Selbst ihre Ansagen waren mehr gesungen als gesprochen. Das Publikum war der Frau zu großen Teilen willenlos erlegen, folgte wie hypnotisiert ihren Anweisungen. Der Sound war einsame Spitze, die Musik tönte dermaßen klar und brachial aus den Boxen, dass man glaubte, man nehmen sie intravenös auf, oder man würde sie inhalieren. Tarjas ausgebildete Stimme war klar und von einer Präszision, die man live für fast nicht möglich halten sollte. Selbst bei Duetten (die NIGHTWISH mittlerweile bekanntlich öfters zum Besten geben) war die Band dermaßen gut aufeinander abgestimmt, dass man glaubte, sie denke über ein kollektives Bewusstsein.
Die Show hatte einen sakralen Charakter, den kein Gottesdienst erreicht und jedem, der mit dieser Form von Musik irgendwas anfangen kann, musste es einfach Schauer über den Rücken jagen.
Auch bei der Auswahl der Stücke blieben keine Wünsche offen. Alles wofür die Band geliebt wird, wurde gespielt, bei Songs wie "Come Cover Me", "Dead To The World" oder "Sacrament Of Wilderness" konnte sich in der riesigen Audienz-Masse (ich könnte mich auch nicht erinnern, dass irgendwer mehr Publikum hatte) eigentlich keiner mehr halten.
Den Abschluss der regulären Show bildete "Over The Hills And Far Away", und die tragische Geschichte, von der dieses Lied erzählt, wirkte in der Interpretation und Umsetzung der Finnen dermaßen mitreißend, dass es einem hätte die Tränen in die Augen treiben können.
Als Zugabe kam dann natürlich "Sleeping Sun", der "Soundtrack zur Sonnenfinsternis", und erstmals (und eigentlich auch letztmals) an diesem Wochenende war der Platz vor den Summer Breeze-Bühnen ein einziges Meer aus Feuerzeug-Flammen. Tatsächlich reflektiert der Text dieser Ballade doch das, was wohl die meisten in genau diesem Moment dachten: "I Wish That This Nighttime Would Last For A Lifetime". Leider wurde dieser nächtliche Wunsch nicht erhört, auch nicht von dem, dem der letzte Song von NIGHTWISH gewidmet war: "Wishmaster" bildete zum Bedauern fast aller Anwesenden den endgültigen Abschluss dieses grandiosen Auftritts, bei dem NIGHTWISH wohl wieder einer nicht unerheblichen Anzahl von Menschen ihr schwarzes Herz gestohlen haben dürften. Wir haben es gerne hergegeben!!!
[Mathias]
PAIN-STAGE - 22:45 – 23:30 Uhr – AXXIS
Nach NIGHTWISH auf der Main-Stage folgte auf der Pain-Stage mit AXXIS eine weitere Band, an der sich die Geister scheiden. Doch wer die Jungs aus dem Ruhrpott schon das eine oder andere Mal live gesehen hat, der weiß eigentlich, dass sie zumindest auf der Bühne noch immer eine Macht sind. Und das stellten sie auch hier deutlich unter Beweis, indem sie im Grunde ein Best-Of der letzten Tour boten. Sie stiegen erneut mit den beiden Songs "Eyes Of Darkness" und "When The Sun Goes Down" in den Set ein, und von Anfang an ging die Menge vor der Bühne begeistert mit. Dass der Sänger Bernhard Weiß, der gemeinhin als Labertasche berühmt-berüchtigt ist, danach erstmal eine kurze Ansprache halten musste, war ja klar, aber erfreulicherweise fasste er sich dieses Mal wirklich kurz. Und danach ging es dann auch recht ordentlich ohne größere Unterbrechungen weiter - nach "Brother Moon" folgten zwei Songs vom vorletzten Album "Back To The Kingdom", nämlich "My Little Princess" und "Flashback Radio". Etwas schmunzeln musste ich dann bei der Ansage zu "Save Me", da Bernhard behauptete, dass sie den Song lange nicht gespielt hätten (stimmt, seit der letzten Tour nicht mehr ;-)), aber wenigstens war das der Startschuss für eine Reihe von Klassikern (es gab jetzt nur noch Songs von den ersten beiden Scheiben zu hören). Und dass die Menge bei Songs wie "Touch The Rainbow", "Living In A World" (eingeleitet durch ein Gitarrensolo) oder der Mitgröhl-Hymne schlechthin, "Little Look Back", begeistert mitgeht, steht ja außer Frage. Und entsprechend hatte das Publikum danach auch noch nicht genug und forderte lautstark eine Zugabe, die es in Form von "Kingdom Of The Night" auch dann noch gab. Auch wenn man über AXXIS nun denken kann, was man will - live verstehen sie es einfach, eine absolut geniale Stimmung zu erzeugen (das müssen ihnen andere Bands erstmal nachmachen!). Und deshalb war es sicherlich kein Fehler, diese Band zu engagieren!
[Martin]
MAIN-STAGE - 23:30 – 00:45 Uhr – DIMMU BORGIR
Jaja, DIMMU BORGIR: wenn all die Gerüchte über die Band stimmen würden, dann ist die Band wohl kurz vor der Auflösung. Wie würde sich die Band also präsentieren? Lustlos, ohne Power oder energiegeladen und metallisch, wie zu ihren besten Zeiten, als DIMMU BORGIR mit „Enthrone Darkness Triumphant“ die Black Metal Szene aufrollten? Nun, die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen. Was am Anfang auffiel, war der ziemlich schlechte Sound, vor allem das Keyboard und das Schlagzeug (an dem Nicolas „Uncle Fester“ Barker einen tadellosen Job ablieferte) waren viel zu laut und ließen die Gitarren kaum zur Entfaltung kommen, allerdings besserte sich der Sound im Verlauf des Sets. Nächstes Kuriosum war die Lightshow: Eigentlich kam die richtig geil rüber und untermalte gut die düstere Musik von DIMMU BORGIR, allerdings stand die Band die gesamte Zeit über im Halbdunkel und war nur schemenhaft zu erkennen, so dass ich mir eine Aussage übers Stageacting lieber schenke. Musikalisch hingegen kamen die Fans voll auf ihre Kosten: „The Insight And The Catharsis“, „The Maelstrom Mefisto“, „Stormblast“, „United By Unhallowed Grace“, „The Blazing Monoliths Of Defiance“, „Spellbound (By The Devil)“ und natürlich DER DIMMU BORGIR Song, „Mourning Palace“ sowie weitere Kracher konnten voll überzeugen. Insgesamt eine gute kurzweilige Show, untermalt von einigen Pyroeffekten, die den Fans auch gut gefallen hat. Stellt sich nur die Frage: rechtfertigt eine gute Show den Headliner Status?
[Herbert]
PAIN-STAGE - 00:45 – 01:30 Uhr – PAIN
Ich spare mir an dieser Stelle mal die eigentlich fällige Ode der Freude an das musikalische Schaffen des Mannes, der eigentlich alles was er anfasst, zu Gold werden lässt - Peter Tägtgren. Dieser tat das einzig Vernünftige und spielte einen, sowohl musikalisch als auch die Bandhistorie betreffend, die komplette PAIN-Bandbreite umfassenden Set. Alte Schinken wie "On Your Knees Again" vom Debütalbum wurden genauso dargeboten wie die Sachen von der "Rebirth" und "Nothing Remains The Same". Bemerkenswert war aber, dass die bedächtigeren Stücke (größtenteils von der neuen Scheibe) genauso zum Zuge kamen, wie die schnellen Brecher à la "It's Only Them", "On And On", "Suicide Machine", "End Of The Line" oder "Shut Your Mouth", die den Moshpit schon ordentlich zum Beben brachten. Die Stimmung war ausgelassen bis teilweise wild, aber niemals aggressiv. Aber auch die langsamen Stücke wurden begeistert aufgenommen und enthusiastisch mitgesungen. Es war für mich schon etwas erstaunlich, dass Nummern wie das ruhige "Injected Paradise", das getragene "Dark Fields Of Pain" oder das melodische "Just Hate Me" fast noch besser ankamen als der heftige Kram. Das absolute Highlight war aber natürlich erwartungsgemäß das phänomenale BEATLES-Cover "Eleanor Rigby". Somit kann man eigentlich nur eines festhalten - dieser Auftritt hat absolut alles geboten, was man sich wünschen konnte. Da sprach es natürlich Bände, dass nach dem viel zu schnellen Ende die Fans noch minutenlang nach einer Zugabe brüllten, bis sich sogar Peter himself noch einmal hervorlocken ließ; aber natürlich nur um sich noch einmal zu bedanken, denn die Zeit war da ja bereits lange abgelaufen.
[Stephan]
- Redakteur:
- Katrin Debes