Siegen Death Attack Pt: 1 - Siegen
09.02.2013 | 15:2701.02.2013, Vortex Musikclub
OBSCENITY, DESERTED FEAR, OBSCURE INFINITY, SARX und viele mehr haben zwei Tage das Vortex in Siegen belagert und dabei dem Todesblei gehuldigt.

Weiter geht es mit noch einer Truppe aus dem Roster von FDA Rekotz. Die Schwaben REVEL IN FLESH sind zwar
an sich Newcomer, bestehen aber mit z.B. dem Fronter Haubersson aus alt-gedienten Szene-Veteranen. Daneben bietet das aktuelle Album "Deathevokation" haufenweise Sweden-Death-Hits wie 'Wings Of Death', 'Shadowbreeder' oder auch 'Slavish Obedience', die auch durchaus 20 Jahre alt sein könnten. Mit tiefer Inbrunst growlt Haubersson die Vocals heraus und sucht immer den Kontakt zu den vorderen Reihen. Auch Statistiker dürfen sich freuen, denn man nimmt es hier genau mit den Songtiteln und den Releases. Fast jeder Song wird angekündigt und näher erläutert. So erfährt man auch, dass bald ein neues REVEL IN FLESH Album ins Haus steht, das die selbst-betitelte Bandhymne enthalten wird. Ein echt feiner Vorgeschmack, der die Vorfreude ordentlich steigen lässt. Bis zum Release kann man sich aber noch die Zeit mit einer Split-Single vertreiben, die mit 'Bonecrusher' ebenfalls einen Track enthält, der auf der heutigen Speisekarte steht. Dieser Song macht seinem Namen alle Ehre, denn nach genau sieben Minuten ist das Genick so ausgeleiert, dass die Birne beinahe beim Bangen von den Schultern purzelt. Die allerletzten Reserven fordert dann aber noch der BENEDICTION-Tribut 'Subconscious Terror', der den Schlusspunkt eines weiteren Hochglanz-Auftritts, eines bislang fehlerfreien Festivals darstellt.


Wesentlich besser ist da schon der Headliner des Abends. OBSCENITY ist sicherlich eine der
bekanntestenBands des Festivals und das nicht zuletzt auch weil sie bereits seit den Anfängen der Death-Metal-Bewegung mit dabei waren. Inzwischen bringen es die Oldenburger bereits auf acht Studioplatten und wirken immer noch so frisch und lebendig wie eine junge Band der aktuellen Todeblei-Generation. Der noch recht neue Sänger Jeff Rudes aus Florida wirkt ziemlich sympathisch und erinnert leicht durch seinen amerikanischen Akzent an Howard Carpendale. Allerdings nur bei den Ansagen, seine Grunzer hingegen sind amtlich und machen mächtig Spaß. Selbiges gilt auch für Instrumentalfraktion. Das tighte und technisch hervorragende Zusammenspiel der einzelnen Saitenhexer liegt irgendwo zwischen alter Schule, Brutalität und kompetenter Technik. Auch das zweite noch recht neue Bandmitglied Jörg macht eine super Figur am Bass und spielt sein Instrument so smooth wie man es selten im Death Metal sieht. Die Songauswahl orientiert sich sehr stark am neuen Werk "Atrophied in Anguish", das fast in Gänze dargeboten wird. Ältere Songs wie 'The Arrival' sind da eher die Ausnahme. Nichtsdestotrotz überzeugen die Niedersachsen das Publikum und bilden einen guten Abschluss für die erste Auflage des Siegen Death Attack, das man auf jeden Fall wiederholen sollte. Super Musik, günstige Getränke und eine gute Orga haben dieses Wochenende gelingen lassen, auch wenn das Vortex eigentlich etwas klein für so viele Besucher ist (besonders Freitags gab es zeitweise kaum ein durchkommen und lange Wartezeiten an Theke). Jedoch ist das nur ein kleiner Markel eines ansonsten tollen Events des Winters 2013. Wer auf Traditionellen Death Metal steht und gerne neue Bands kennenlernen will, ist mit diesem Festival gut beraten. Die nächstjährige Auflage wird auf jeden Fall im Kalender fett markiert.

Text und Fotos: [Adrian Wagner]
- Redakteur:
- Adrian Wagner