Summer Breeze 2001 - Abtsgmünd

06.09.2001 | 11:04

23.08.2001, Festivalgelände

PRO UND CONTRA

Das SUMMER BREEZE dürfte sich in diesem Jahr unter den größten und vor allem besten Festivals in unseren Breitengraden eingereiht haben. Allerdings, und das ist eigentlich logisch, je größer der Aufwand, um so mehr Dinge, ob groß oder klein, gibt es zu bemängeln. Beleuchten wir nun einmal das SUMMER BREEZE 2001 etwas intensiver:

PRO
Einmal mehr hat die Security hervorragende Arbeit geleistet. Egal ob im Fotograben, im Eingangsbereich oder sonstwo. Stets waren die Damen und Herren mit den roten T-Shirts präsent, zuvorkommend, höflich und immer zu einem Späßchen aufgelegt. Nicht einmal am Samstag, als sich etliche Leute im Backstagebereich tummelten, die dort eigentlich gar keinen Zutritt hatten, brach bei den Secs. Hektik aus. Immer freundlich und höflich wurde man nach seinem Bändchen gefragt! Am meisten Freude hatten sie allerdings, wenn sie feucht-fröhlich mit dem Wasserschlauch spielen durften. Hier wurden sogar Einzelduschen -vornehmlich, aber nicht ausschließlich an den weiblichen Fans:-)- vorgenommen. Auch ein gewisser Ersatz für fehlende Duschcontainer.
Ein dickes Lob jedenfalls an die komplette Security!
Ebenso zu loben ist die Organsiation. Lediglich am Donnerstag kam es im Billing zu einer 20-minütigen Verzögerung, die aber nicht am Veranstalter lag. Auch die Getränkepreise waren erstaunlich niedrig. Das lag vermutlich daran, daß der Getränkeverkauf über den SB Veranstalter lief und nicht von einer Cateringfirma übernommen wurde. 3 Mark fürt einen halben Liter alkoholfreies Getränk bzw. 4 Mark für eine Halbe Bier (0,5 l) das sollten sich die Hard-Unionler einmal hinter die Löffel schreiben; und das bei einem Eintrittspreis von nur 40 Märkern/Vvk. bzw. 55 DM/Abendkasse .- für 3 Tage!
Eine weitere gute Idee war die Dixie-Station auf dem Festivalgelände. Meines Wissens waren die Toiletten dort stets sauber und wurden regelmäßig (immer vormittags) gereinigt und geleert.
Das Festival verlief absolut friedlich, man könnte sogar sagen, harmonisch. Es gab auf dem Festivalgelände keinerlei Schlägereien (auf den Campingplätzen wissen wir es nicht).
Die Sanitäter hatten einiges zu tun und taten dies vorbildlich:
- 6 Verletzte mußten ins Krankenhaus wegen Wespenstichen im Hals und Mundbereich
- 8 Leute wurden wegen Hitzschlag ins Krankenhaus verfrachtet
- es gab keinerlei großartige Alkoholprobleme
- und 12 Leute wurden vor Ort behandelt (Verstauchung, Schürfwunden usw.)
ansonsten wurden die üblichen Wehwechen gemeldet, wobei Kopfschmerzen wegen der Hitze die meisten Vorfälle waren.

CONTRA
Hier wiegen vor allem zwei Sachen sich gleichwertig auf: zum Einen waren das die Speisen, zum Anderen der Shuttleservice.
Erstere waren diesmal schlichtweg eine Katastrophe. 8 Mark für ein halbgares Schweinekottlet, das in eine steinharte Semmel gepackt wurde, sind gelinde gesagt eine Unverschämtheit. Einzig das Gyros war noch zum Verzehr geeignet, das Pita dazu allerdings glich eher einem Mehlklumpen. Wobei auch hier sind 8 DM viel zu teuer sind. Die Pommes waren zum Teil ungenießbar, oder, Rainer (Wenn mir von diversen Bieren so übel geworden wäre wie von diesen mutmaßlich in ranzigem Walfischtran fritierten Würg-Pommes, dann hätte ich wenigstens vorher meinen Spaß gehabt - Rainer)?
Der Pizzastand bot ebenfalls keine allzu große Abwechslung. Zwar boten die Jungs 6 verschieden Pizze an, aber meistens gab’s nur Salami oder Funghi (mit Pilzen). Ich versuchte 3 Tage lang, eine Gyros-Pizza zu kaufen... vergeblich! Mit 6 Mark für die Stücke lag man ebenfalls hart an der Schmerzgrenze.

Der Shuttleservice:
Wie angekündigt alle 15 Minuten verkehrte der Bus nicht. Zum Teil wartete man bis zu 40 Minuten und das nicht nur in der \"Rush Hour\", sprich vor und nach den Auftritten der jeweiligen Headliner. Selbst wenn der Pendelbusverkehr insgesamt verlässlich war (und der ca. halbstündige Fußmarsch von Campingplatz 1 aufs Festivalgelände durchaus zumutbar ist), optimal war diese Lösung insgesamt nicht.
Sicherlich ist es nicht die Schuld des Veranstalters, daß man nicht mehr den günstiger, weil entschieden näher am Festivalgelände gelegenen Campingplatz vom letzten Jahr bekommen hat; dennoch empfiehlt es sich unserer Meinung nach, sich um eine bessere Lösung zu bemühen.

Weitere kleine Kritikpunkte:
Etwas lästig war das Bon-System für den Getränkeausschank. Allerdings muß man sich die Bons nicht für jedes Getränk einzeln kaufen; wer also etwas mitdachte und sich gleich mit einem ordentlichen Vorrat an diesen Dingern eindeckte, der hatte letztendlich nicht viel daran zu bemängeln. Zumal, was ja sehr positiv ist, der eigentliche Getränkeausschank dadurch beschleunigt wurde. Verbesserungswürdig ist dieses System also insofern, als man die teilweise recht langen Wartezeiten an der Bon-Ausgabe bzw. der Pfandbecher-Rücknahme nächstes Jahr in den Griff bekommen sollte.
Unzureichend bis nicht vorhanden waren die Absperrbänder auf dem Campingplatz 1 (Nummer 2 wurde von uns nicht besichtigt), mit welchem das Gelände eigentlich hätte unterteilt werden sollen. Dementsprechend kreuz und quer durcheinander wurde geparkt und gezeltet. Dies war im letzten Jahr noch so vorbildlich gelöst worden, daß man jederzeit mit dem Auto vom Zeltplatz fahren konnte.
Die Wasserversorgung auf dem Zeltplatz war einmal mehr unzureichend. Ein paar Frischwasserbehälter mehr hätte der Etat sicherlich noch hergegeben. Wenn auf dem nächstjährigen Festival eine Waschrinne drin wäre, würde uns das natürlich noch mehr freuen.

Allerdings, über all den Kritikpunkten darf man nicht vergessen, daß das zum vierten mal ausgetragene Open Air erst zum zweiten mal in Form einer derart großen Veranstaltung stattgefunden hat (wobei die Zuschauerzahlen bei diesem und dem letzten Festival exponential angestiegen sind). Von daher liegt es in der Natur der Sache, daß noch nicht Alles rund um die Veranstaltung perfekt laufen kann (zumal angesichts des konkurrenzlos günstigen Eintrittspreises). Maßgeblich ist, daß die Veranstalter aus einzelnen Fehlern bzw. Unzulänglichkeiten lernen und diese nach Möglichkeit abstellen. Denn gerade in diesem Punkt trennt sich die Spreu vom Weizen: während manche Open Airs (hier sei z.B. das With Full Force sehr lobend erwähnt) Jahr für Jahr Verbesserungen vorweisen können, tauchen bei anderen Veranstaltungen dieser Art alljährlich die gleichen Probleme auf. Allerdings sind wir zuversichtlich, daß sich das Summer Breeze Open Air zur erstgenannten Kategorie zählen darf.
Natürlich werden auch wir die Veranstalter auf alle Dinge hinweisen, die unserer Ansicht nach verbesserungswürdig sind.

Soweit zur Plus/Minus-Kritik des Festivals.

Redakteur:
Alex Kragl

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