Twin Atlantic - Köln
21.04.2012 | 20:4922.01.2012, Blue Shell
Die Schotten von TWIN ATLANTIC sind erneut auf Tour durch Deutschland. Wie bereits letztes Jahr spielt man auch im Kölner Blue Shell. Wo sich im Vorjahr allerdings gerade einmal gut 60 Mann tummelten, spielt das Quartett heute vor gut dreimal so vielen Leuten.
Da klingt man schon stark nach alten BIFFY CLYRO und spielt trotzdem noch in kleinen Läden wie dem Blue Shell, mitten in der Kölner Sudstadt. TWIN ATLANTIC haben definitv das Zeug dazu, größere Hallen zu bespielen, wenn sie noch etwas an ihrem Sound feilen und etwas straighter werden. Oft klingt der ein oder andere Break zu gewollt. Doch die vier Jungs aus Schottland sind eine sympathische und gute Liveband, wie sie auch heute noch beweisen werden.
Davor allerdings sind die Leipziger ZEN ZEBRA an der Reihe, die die Schotten auf den deutschen Daten ihrer Tour begleiten. Die Band spielt knackigen Alternative Rock/Emo, der etwas an EMERY und alte THURSDAY erinnert. Dabei kommt man sogar im Verlauf des halbstündigen Sets immer besser bei den Anwesenden an, die die Truppe aus Ostdeutschland alle nicht zu kennen scheinen. Zwar sitzt gesanglich sicherlich nicht jede Note, aber dennoch macht man einen guten Eindruck und erntet mehr als Anstandsapplaus als man die Bühne verlässt.
Aber die gut 150, 170 Nasen im kleinen Club warten auf die Schotten von TWIN ATLANTIC, die sich erst einmal ganze dreißig Minuten Zeit für den Umbau und Soundcheck lassen. Als man sich allerdings den Weg durch das Publikum gebahnt hat und mit 'Make A Beast Of Myself' vom aktuellen Album "Free" um kurz nach neun Uhr das Set eröffnet, reagiert das Publikum noch verhalten. Es dauert schon einige Songs, bevor endlich etwas Bewegung und Stimmung aufkommen will. Und zwar erst nach dem großartigen 'Eight Days' als man 'Where Is Light? Where Is Laughter?' von der "Vivarium" EP anstimmt. Insgesamt bekommt man den Eindruck, dass die Fans eher auf die Songs der EP stehen als auf das Debütalbum von 2011. Dies ist zwar schade, da "Free" einige gute Songs beinhaltet, dennoch war die Qualität von "Vivarium" schon ein bisschen höher.
TWIN ATLANTIC spielen aber eine gute Mischung aus beiden Releases, wo vor allem 'You're Turning Into John Wayne' und die Ballade 'Crash Land' (eingeletiet vom PIXIES-Cover 'Where Is My Mind') herausstechen. Was der Band allerdings fehlt sind noch einige gradlinigere Songs, oft wirken die Breaks in den Songs etwas deplaziert und zu sehr gewollt. Aber für so eine junge Band schlägt sich das Quartett auf Platte und auch auf der Bühne echt gut. Bisher konnte ich die Band nur zweimal auf Festivals sehen, doch auch im Club macht man eine gute Figur.
Nach etwas mehr als einer Stunde und dem Titelsong von "Free" ist dann Schluss. Insgesamt war der Auftritt gelungen, auch wenn die Band etwas angeschlagen wirkte und nicht ganz so glänzen konnte wie auf dem Pukkelpop Festival 2011. Sich die Band angucken sollte man trotzdem, wenn sie in der Nähe sind.
- Redakteur:
- Sebastian Berning