Vaya Con Tioz - Klettwitz

06.07.2005 | 21:03

17.06.2005, Eurospeedway

Die ONKELZ rocken zum letzten Mal vor 100.000 Leuten.

Freitag, 17. Juni

War spät gestern, und von meinem 5-Liter-Fass sollte eigentlich noch etwas mehr als nur ein paar Tropfen für den zweiten Abend übrigbleiben. Was soll's, die Bändchenausgabe und das Festivalgelände rufen. Allerdings über eine Entfernung von über drei Kilometern. Irgendwie ist man doch etwas verwöhnt, wenn man gewohnt ist, bei Festivals auf dem VIP-Gelände zu campen. Aber mein Akkreditierungsgesuch kam etwas spät und außerdem sind die ONKELZ und die Presse ja eh ein Thema für sich. Bei einem Marsch an einem unbezelteten Kilometer vorbei fragt man sich aber doch, warum man diese nähere Fläche nicht nutzen konnte. Zuvor passiert man auch noch eine riesige Bagger-Anlage der RWE. Erwirtschaftet wird in der Subventionsruine aber schon lang nichts mehr. Genauso wenig wie auf der Rennstrecke, wo den Lausitzern einst Schumi & Co. versprochen wurde.
Endlich auf dem Festivalgelände angekommen, verschlägt es einem erst mal die Sprache: Die Hauptbühne ist immer noch einen guten Kilometer entfernt und so groß wie die beiden Wacken-Hauptbühnen zusammen! Die komplette Rückseite ist mit Boxen vollgestopft, links und rechts hängen große Leinwände. Der Soundturm befindet sich circa hundert Meter davor, und in weiteren 100-Meter-Abständen folgen die Wellenbrecher. Besonders gute Idee: Die Wellenbrecher dienen zugleich als Bierstände, links und rechts davon hängen weitere Leinwände. Von hinten ein gewaltiger Anblick! Rechts erstreckt sich die Tribüne der Rennstrecke, links der Fun- und Vergnügungspark. Dort können sich die Fans die Zeit mit Bungeejumping, Hüpfburgen und der gleichen vertreiben. Es gab schon ein Fußballturnier, eine ONKELZ-Dragstershow und ein Rennen, bei dem die Fans eine selbst vorgegebene Zeit genau treffen mussten. Darüber kamen auch noch einige Fans auf das Festival, mussten aber für die "Rennkarte" 300 Euro latzen!
Zwei weitere Zeltbühnen bieten seit zwei Tagen bereits Abwechslung (obwohl, jeden Tag spielen die gleichen Bands) mit den V8 WANKERS, den WONDERFOOLS, mehreren ONKELZ-Cover-Bands und Karaoke. Irgendwie hat es uns dort aber nie hinverschlagen, dabei wollte Thomas doch unbedingt DIE ENKELZ sehen. ;-) Nebenbei beschallen ein paar DJs das Gelände noch den ganzen Tag mit ONKELZ rauf und runter. Das größte Gedränge herrscht vor dem Merch-Stand, an dem das Festival-Shirt ruck zuck ausverkauft ist. Wie kann man bei einem Fest dieser Größe aber auch nur 5.000 drucken? Dafür gibt's reichlich Fress-, Cocktail- und Bierstände, wo man für 8 Oi-ro sogar 1-Liter-Becher kaufen kann. Dabei ist eigentlich niemand auf Vorrat angewiesen, im Publikum laufen überall "Bier-Men" mit Bier-Tanks auf dem Rücken herum, um den Durstigen nachzufüllen. Hätte nicht gedacht, dass bei so einer riesigen Massenveranstaltung so etwas wie ein Wohlfühlflair aufkommen kann. Kaum hat man genüsslich in der Sonne sitzend ausgetrunken, schon bietet einem der nächste Bier-Man beim Anblick der leeren Becher freundlich Nachschub an. Wie er uns aufklärt, kostet so ein Tank übrigens 600 Euro. "Aber die Investition würde sich lohnen", lautet die trockene Antwort vom alten Schweden Thomas.

DISCIPLINE
Mit einem frischen Bier in der Hand lassen sich die holländischen Hools richtig bequem gucken. DISCIPLINE geben mächtig Dampf, auch wenn der Gitarrist angesichts solch einer ungewohnten Masse lieber die meiste Zeit konzentriert auf seine Finger starrt. Sänger Joost aber post souverän in die Kamera, sein breites Kreuz ist wie gewohnt nur von einem weißen Unterhemd bedeckt. Die vier Oi-Skins passen mit ihrem dreckigen Sound ideal als Vorband zu den ONKELZ und die älteren Fans bilden den ersten Moshpit. Joost lässt das Publikum die Mittelfinger in die Luft strecken und kündigt 'Fuck You Anyway' an. 'These Streets' und das Cover 'Come On, Come On!' heben die Stimmung, auch wenn der Moshpit (vielleicht auch angesichts der Hitze) wieder kleiner wird. Joost dankt den ONKELZ, und am Ende gibt's sogar noch eine Zugabe. Damit dürften DISCIPLINE dem Oi-Thron ein ganzes Stück näher gekommen sein.

SUB7EVEN
Als nächstes waren die "Regel23"-Zöglinge SUB7EVEN an der Reihe und lieferten zu meiner Überraschung recht rockiges Material. Ich hatte die ehemaligen RAGE-Mitglieder kommerzieller eingeschätzt, auch wenn ihr Grunge-Sound mit den melodischen Refrains in der heutigen Zeit sicher Massenkompatibel ist. Einen gewissen Respekt haben sie sich auch schon als Vorgruppe der ONKELZ erspielt, dennoch zünden die Klatsch-Aufrufe von Sänger Daniel vorerst nicht so richtig. "Ich hoffe, es gefällt euch", fragt der Sänger und schiebt den Kalauer gleich hinterher: "Wenn nicht – Beschwerden an Stephan Weidner, der hat's produziert." Angesicht Daniels Ibiza-Rocker-Look fügt mein Kumpel hinzu: "Wohl auch von Stephan Weidner gestylt." Spätestens mit dem ONKELZ-Cover 'Ja! Ja!' haben die Ruhrpöttler aber doch ein paar mehr Fans auf ihrer Seite, und letztlich war's ein netter Gig, der so auch beim "Rock am Ring" hätte stattfinden können.
Was mich zu einem Kommentar eines Kassierers neben mir bringt: "Das hier ist so groß wie 'Rock am Ring' und 'Rock im Park' zusammen." Überhaupt kommt man hier so locker mit den Leuten ins Gespräch wie sonst kaum auf einem Festival. Von dem Mitglied der Kassen-Crew stammt übrigens die Zahl 130.000, also scheint's in die richtige Richtung zu kommen.
Noch ein Durchsage von Daniel: "Unsere Freunde von JUNKHEAD können erst heut Nacht auf der Zeltbühne spielen: Dort ist der Boden eingekracht. Seid ihr wohl zu heftig gesprungen?" In welchen Zeltbühnen gibt es eigentlich Fußboden für die Zuschauer?

D:A:D
Was ist DISNEYLAND AFTER DARK eigentlich für ein bescheuerte Bandname? Wohl etwas viel gekifft bei der Namenssuche, aber so klingt der Sound auch: Wie BILLY IDOL auf 33 Umdrehungen abgespielt. Dazu ein Bassist, der im Lendenschurz und Römerhelm über die Bühne hüpft. Frontman Jesper kniete sich bei den Gitarrensoli mächtig rein, und die vier Dänen spielen eigentlich einen recht großen Rock-Gig. Traf halt nur nicht so meinen Geschmack, abgesehen von den schnelleren Sachen wie 'Sleeping My Day Away', die doch richtig rockten. Dennoch zieht es mich erst mal zum Bierstand, wo das Gedränge immer doller wird.
Ein gefährlicher Knotenpunkt bildet sich zwischen dem letzten Bierstand, den Toiletten und dem letzten Wellenbrecher, wo alles durch muss, egal, wohin es will. Plötzlich ein halber Moshpit vor dem Stand, der aber mit der Musik rein gar nix zu tun hat. Ein kurzer Schlag gegen meinen Ellenbogen, und schon war der um einen Kopf größere Nachbar nass. Ein kurzes "Ey!" von ihm, ein kurzes Luftanhalten von mir – und von ihm wiederum zum Glück nur "dafür krieg ich jetzt aber auch einen Schluck". Bis auf diese Knotenpunkte war die Stimmung aber echt ausgelassen gut, und die meisten, die mich mal anrempelten, entschuldigten sich postwendend dafür.

MOTÖRHEAD
Vor wartendem Publikum ergreift ein kräftiger Glatzkopp das Mikro, das kann doch nur Crew-Chef Thomas Hess sein – obwohl er auf die Entfernung zuerst wie RockHard-Chef Götz Kühnemund aussieht. "MOTÖRHEAD sind unterwegs", vertröstet er die Fans. Da es in der Nähe keinen großen Hotels gibt, müssen die Stars erst von Dresden aus mit dem Hubschrauber eingeflogen werden. Als sich dann ein Flugobjekt nähert, recken sich den Briten zigtausend Teufelshörnchen entgegen. "We're MOTÖRHEAD. And we play Rock'n'Roll", erklingt kurz darauf Lemmys verrauchte Whisky-Stimme. Professionell wie seit 25 Jahren legt das Warzengesicht los, den Hals wie immer zum viel zu hoch geschraubten Mikro gereckt. Spätestens als Herr Kilmister fragt, wer denn das neue Album kennt und gerade mal fünf Hände zählt, ist auch klar, welchen Status selbst eine große Legende auf diesem Festival inne Hand: Hier dreht sich alles nur um die ONKELZ! Dennoch ist die Stimmung gut, auch wenn Gitarrist Campbell anfangs kaugummiknatschend etwas gelangweilt wirkt. Lemmy nimmt's locker selbstironisch, während Drummer Dee alles gibt und während seinen Trommelwirbeln sogar noch Zeit findet, um das Publikum anzufeuern. Allerdings hört man auf den ersten hundert Meter nur Schlagzeug und sonst gar nix. Erst aus einer größeren Entfernung auf dem Weg zur nächsten Döner-Bude kommen Songs wie 'Going To Brazil' und 'Overkill' klar rüber. Das Beste hebt sich das Trio natürlich bis zuletzt auf, die Klassiker 'Ace Of Spades' und 'We're Motörhead' beenden den publikumsmäßig wohl größten MOTÖRHEAD-Gig aller Zeiten.

MACHINE HEAD
Vor den ONKELZ will man sich natürlich schon ein gutes Plätzchen sichern. Aber auch für MACHINE HEAD, die ich schon eine Weile nicht mehr gesehen habe, lohnt sich die Platzsuche. Vorbei an dem Knotenpunkt im Publikum und die Feststellung, dass man ein Stück vor dem Soundturm doch recht angenehm ohne Gedränge stehen kann. Dann betreten die vier Amis die Bühne – und brettern ein Thrash-Feuerwerk ab, das seinesgleichen sucht! Als würden auf der täglichen Frühstücksliste neuerdings wieder SLAYER stehen. 'Imperium', der grandiose Opener vom aktuellen Album, brettert mit dem besten Sound des Abends los: Klare Gitarrenriffs, gut abgestimmte Gesang-Lautstärke und dazu ein absolut drückendes Schlagzeug. Drummer Dave tritt auf seine Doublebass ein, als wolle er Pe für den anschließenden Gig nichts, aber rein gar nichts davon übrig lassen! Aber da die meisten ONKELZ-Songs eh ohne Doublebass auskommen, wär das auch egal gewesen. ;-)
Mit geilem Material vom Debüt "Burn My Eyes" geht's weiter. Anschließend mäht 'The Blood, The Sweat, The Tears' alles nieder, was sich ihm in den Weg stellt, ebenso wie der Kracher 'Bulldozer' (zum Glück einer der wenigen Songs aus der experimentellen Neo-Thrash-Phase). Das Publikum dankt's mit einem etwas größeren Moshpits und Anstandsapplaus, der die frenetische Stimmung eines ONKELZ-Konzerts aber noch lange nicht erreicht hat. Frontman Robb Flynn ist jedoch auch so angesichts der langsam vollzählig eingetrudelten Zuschauermassen sichtlich überwältigt. "You'r so fucking amazing!" ruft der Frontman immer wieder – vielleicht sollte er sich die Bedeutung des Publikumsgesangs "Wir wollen die ONKELZ hören!" mal ins Englische übersetzen lassen. Der Stimmung auf der Bühne tut dieser kleine Umstand aber keinen Abbruch, und mit 'Davidian' beenden MACHINE HEAD den heißesten Thrash-Gig, den ich seit langem gesehen habe. Das war die zehnfache Steigerung zu dem Auftritt beim With Full Force 2002!

BÖHSE ONKELZ
Inzwischen ragt überm Bühnendach ein überdimensionaler B.O.S.C.-Kopf hervor und erinnert von der Idee her ein bisschen an die große Straps-Lady bei AC/DC. Apropos Ladys: Natürlich gibt's von den Kameraleuten wieder das bewährtes Spielchen, auf Schultern sitzende Mädels für die Leinwände ranzuzoomen. Die meisten kommen den lautstarken Aufforderungen der restlichen Zuschauer auch nach und packen kurzerhand die Möpse aus. Und dass mir keiner sagt, ONKELZ-Fans seien sexistisch: Im Sinne der Emanzipation zoomen die Kameras auch mal auf den Schritt eines Typen, der seinen Schwanz auspackt. Das Spielchen geht solang, bis die Bühnenbeleuchtung erlicht und die ersten Akkorde von '28' zu hören sind. Dann ein paar Pyro-Explosionen und der schwarze Bühnenvorhang fällt. Die ONKELZ zocken das Instrumental weiter, und jeder von den Vieren ist zusätzlich auf einer eigenen Leinwand am Bühnendach zu sehen. Dabei fällt auf, dass Gitarrist Gonzo ganz schön alt geworden ist. Zumindest ziert sein Kinn ein ganzes Büschel ergrauter Haare. Dazu trägt er einen Cowboyhut aus Stroh und ein albernes Bermuda-Hemd. Stephans Unterarm ziert ein neues "Elvis"-Tattoo, dazu hat er die Haare wieder etwas länger wachsen lassen. Gerade im Nacken sieht das aber schon ein wenig nach Vokuhila aus. Genervt ist der Basser und Bandkopf indes nur von den von Anfang an auf ihn gerichteten Scheinwerfern. "Mach doch mal diese Scheiß-Blenden aus, ich kann gar nichts von diesem riesigen Publikum sehen!" wird er später noch rufen, ehe er mit dem Zeigefinger andeutet, die Lichter auszuschießen.
Nach dem Intro geben die ONKELZ ohne langes Zögern mit '10 Jahre' Vollgas, und die folgenden beiden Songs stecken den Zeitrahmen ab, in dem sich die Vier am ersten Festival-Abend bewegen: Zuerst 'Buch der Erinnerungen' von der "Heilige Lieder" (1992), dann 'Das Signum des Verrats' vom zweiten Album "Böse Menschen, böse Lieder" (1985). Ein guter Querschnitt aus den ersten zwölf ONKELZ-Jahren, von 'Nie wieder' über 'Nekrophil' bis zu 'Nenn mich, wie du willst'. Nur 'Wilde Jungs' vermisse ich. Dafür gibt's 'Religion' von der "Kneipenterroristen", das ich noch nie live zu hören bekam und das richtig geil rüberkommt: Während der Anfangsriffs sieht man auf den Leinwänden die rot angestrahlten Zuschauermassen, im Vordergrund räkelt sich darüber ein barbusiges Gothic-Mädel extatisch. So stelle ich mir die Hölle vor! Beim Solo greift Gonzo dann mit beiden Händen aufs Gitarrenbrett – für mich wieder mal ein Beweis, dass die ONKELZ vergangenes Jahr in Wacken absolut nicht fehl am Platz waren. Von wegen, die ONKELZ hätten keine Gitarrensoli und deshalb auf einem Metal-Festival nichts verloren gehabt, haha!
Beim ältesten (und pubertärsten) Song des Abends 'Ich lieb mich' geht im ganzen Publikum der Punk ab, 'Heute trinken wir richtig' und 'Dick & durstig' heben weiter die Stimmung. Nicht nur Sänger Kevin ist von dem Anblick überwältigt. Stephan meint an die Adresse der Bands, die kurzfristig abgesagt hatten: "Wie kann man nur so bescheuert sein und sich das hier entgehen lassen?" Zwischendurch gibt es immer mal Platz für ernstere Ansagen: "Wie kann man uns Kriegsverherrlichung vorwerfen, wenn wir nur den Wahnsinn beschreiben?" kündigt Stephan 'Bomberpilot' an und fügt augenzwinkernd hinzu: "Bei uns sind zwei Kriegsdienstverweigerer und ein unehrenhaft Entlassener." Zu 'Falsche Propheten' werden dann ebensolche auf den Leinwänden eingeblendet, und selbstironisch erscheinen zwischen Bush, Putin und Schröder auch die vier ONKELZ. Bei 'Keine ist wie du', was ja bekanntlich der Tätowier-Nadel gewidmet ist, zeigen Thomas und ich stolz unsere Tattoos. Seinen linken Oberarm schmückt übrigens der Kopf vom "Es ist soweit"-Cover.
Dann wird es Zeit, die Akustikgitarren auszupacken. Stephan und Gonzo setzen an – und brechen nach ein paar total verzerrten Tönen aus Gonzos Gitarre wieder ab. "Das mit dem Stimmen üben wir aber noch mal", sagt Stephan zwar grinsend, aber doch mit einem etwas genervten Gesichtsausdruck. Scheinbar will er beim Abschied alles so perfekt wie möglich. Der Stimmung tut's keinen Abbruch, nach Gonzos kurzen Aufforderung singt das Publikum einfach a cappella 'Wieder mal nen Tag verschenkt'. Als Gonzos Gitarre endlich richtig klingt, singen über 100.000 mit. Im Übrigen ist der Sound nicht ganz so drückend, wie zuvor bei MACHINE HEAD, und bei Windböen fällt der Nachteil von aufgehängten Boxen auf: Der Sound aus den beweglichen, schwarzen Ungetümen klingt gelegentlich ein wenig wie vom Winde verweht.
Angesichts von 28 Songs weiß ich beim besten Willen nicht mehr, welcher das reguläre Set abschlossen hat. 'Stunde des Sieger'? 'Nur die besten sterben jung'? Jedenfalls erklingt nach drei Minuten Pause letztmals das 'Inro Oratorium', natürlich gefolgt von 'Wir ham noch lange nicht genug', das auf der letzten Tour aus gegebenem Anlass erstmals gefehlt hatte. Anschließend kündigt Stephan "Der fucking' nette Mann" an, mit schönem Gruß an die Bundesprüfstelle. Wegen der Indizierung wohl einer der wenigen Songs, bei dem nur ein Teil des Publikums textsicher mitgrölen kann. "Mexico! Mexico! Mexico!" schallt es wie bei jedem ONKELZ-Konzert über den Platz, und die Vier kommen dem Wunsch mit ihrer eigenen "Fiesta Mexicana" zum letzten Mal nach. Letztmals wird auch ein Gig standartgemäß mit 'Erinnerungen' abgeschlossen, wobei im Publikum schon die ersten Tränen fließen. Ich hingegen freue mich auf den zweiten Abend.

Vor dem Ausgang bildet sich angesichts der gewaltigen Menschmassen eine riesige Schlange. Also schlendern wir kurzerhand noch mal zu einem Bierstand und lernen dort zwei nette Gesellen kennen. Eine halbe Stunde später sitzen wir klönend in ihrem Wohnmobil: "Die ONKELZ verdienen am Müllpfand doch noch mal 500.000 Euro. Die Tüten mit den Band-Schriftzug gibt doch keiner zurück!" Aus der offenen Tür nach draußen schallt 'Der nette Mann' und ziehen lustige Rauchwolken. Zurück geschallt kommt weibliches Gestöhne... Irgendwann so gegen sechs setzen uns die beiden Müden dann doch nett vor die Tür und nach über einer Stunde mit Umweg über einen Bierstand kommen wir endlich wieder an unserem Zelt an. Na denn Prost!

Redakteur:
Carsten Praeg

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