WAGE WAR und MONOSPHERE - München
25.01.2025 | 12:3822.01.2025, Strom
Top und Flop.
Heute geht es im Strom in München erst relativ spät los. WAGE WAR veranstaltet neben seiner Supporttätigkeit für PAPA ROACH noch zwei Headliner-Konzerte in Deutschland. Heute mit dabei ist nur eine lokale Supportband, weshalb der Start wohl erst so spät angesetzt ist. 19:30 Uhr ist Einlass, eine Stunde später geht's wirklich los.MONOSPHERE darf den Abend eröffnen. Die in Mainz heimische Band bietet laut eigener Website progressiven Post-Metal. Da bin ich mal gespannt. Als die Band loslegt, denke ich zuerst, das ist ja ganz nett, doch dann kommt der Sänger dazu und überbrüllt die eigentlich eher ruhige Musik. Genau bei diesem Muster bleibt es leider den ganzen Auftritt über: schöne Musik ohne Sänger und Rumgebrülle wechseln sich ab. Zwischendurch gibt es noch die Stimme aus dem Off, die irgendetwas von "selbst wenn wir die Maschinen unterwürfig halten könnten..." erzählt und der Show damit eine Geschichte geben soll, was für mich aber nicht funktioniert. Dafür haben die Mainzer ja ihr Kozeptalbum "Sentience". Das Publikum scheint nicht viel begeisterter als ich zu sein, hier und dort wird mitgenickt, zu mehr lässt es sich nicht mitreißen. Da helfen auch die Aufforderungen des Sängers wenig, der zuerst eine Wall Of Death wünscht, was nicht klappt und sich dann doch mit Applaus und Geschrei zufriedengibt. Nach der halbstündigen Show ist die Band am Merchtisch anzutreffen. Doch zuerst müssen sie noch die Bühne umbauen.
Der Headliner WAGE WAR startet nach einer halben Stunde Wartezeit endlich um 21:30 Uhr. Jetzt geht's ab! Nachdem das Publikum sich mit den ersten drei Songs aufwärmen und ich meine Fotos machen kann, gibt es bald Crowdsurfing, WAGE WAR-Sprechchöre, Circle und Mosh Pits und viele Stimmen, die die Liedtexte mehr oder weniger gut mitbrüllen. Sänger Briton Bond steht klar im Vordergrund, er growlt stimmgewaltig, läuft über die Bühne und gestikuliert extensiv. Die beiden E-Gitarristen Cody Quistad und Seth Blake, sowie Bassist Chris Gaylord schütteln die Köpfe. Cody übernimmt darüber hinaus noch den Hintergrundgesang, der mir insbesondere bei 'Blur' sehr gut gefällt. Die Bühne fällt sehr klein aus, weshalb sich Chris in die letzte Ecke quetschen muss. Der Schlagzeuger Stephen Kluesener sitzt von Anfang an oberkörperfrei vor seinen Trommeln, und das nicht ohne Grund, er kommt bei einigen Songs noch gut ins Schwitzen.
Die Setliste ist "Stigma"-lastig, fast die Hälfte der Lieder kommen vom neuesten Album, doch auch der Rest der Diskographie kommt nicht zu kurz. Von "Manic", dem Album, welches der Band, laut Sänger Briton viele Türen geöffnet, hat werden die Hits gespielt. Darunter natürlich auch 'Circle The Drain' – zu diesem Lied gibt es passenderweise eine Circle Pit im Publikum. "Blueprints", "Deadweight" und "Pressure" stehen mit nur wenigen Liedern auf der Setliste."Stigma" habe ich die letzten Wochen rauf und runter gehört, dementsprechend sind meine Highlights des Auftritts die Songs des neuesten Albums. 'NAIL5' beispielsweise funktioniert hervorragend und wird vom Publikum laut mitgebrüllt. Bei 'Tombstone' antwortet das Publikum auf "You tell 'em I'm coming" lautstark mit "and hell's coming with me!" Damit muss ich leider auch schon gehen, der letzte Zug aus München raus fährt an Wochentagen schon ziemlich früh. Ich verpasse leider 'Is This How It Ends?', eines meiner Lieblingslieder vom neuen Album.
Setliste: The Show's About To Start; Self Sacrifice; Low; Stitch; Gravity; High Horse; Godspeed; Nail5; Hollow; The River; Circle The Drain; Blur; Tombstone; Happy Hunting; Magnetic; Is This How It Ends?; Manic
WAGE WAR ist auf jeden Fall sehenswert. Während die Band in den USA die großen Hallen vollmacht, sind es hier in Europa leider nur kleine Clubs wie das Strom. Das kann aber auch ein Vorteil sein: Im kleineren Rahmen kommt oft eine ganz andere Stimmung auf. Auf die Vorband hätte ich verzichten können, da hätte ich lieber den ganzen Auftritt von WAGE WAR gesehen. Für diese Band kann ich jedoch eine klare Empfehlung für alle Core-Liebhaber aussprechen!
Text und Fotocredit: Noah-Manuel Heim
- Redakteur:
- Noah-Manuel Heim