WISHBONE ASH - Übach-Palenberg
15.02.2012 | 16:0618.01.2012, Outbaix
Klassiker, Neuheiten und Raritäten - WISHBONE ASH trumpfen mit einer fantastischen Setlist auf.
Auch das neue Jahr beginnen WISHBONE ASH mit einer Deutschlandtour. Dabei stand der Auftritt im Outbaix in Übach-Palenberg am 18. Januar auf der Agenda, wo schon vor Konzertbeginn ein kundiges Publikum im Zuschauerraum fachsimpelte.
Doch zunächst betreten einige Männer, zur Hälfte mit der unausrottbaren Kopfsocke, schüchtern die Bühne. Was erst als die letzten Vorbereitungen der Roadies scheint, entpuppt sich als die Vorgruppe FABIAN ANDERHUB & BAND, die ihre neue CD "It's A Blues Thing" vorstellt. Die Band spielt Blues Rock von Slow Blues bis Hardrock. Natürlich kommt die wenig bekannte Supportband anfangs nicht über Höflichkeitsapplaus hinaus, aber mehr und mehr erspielt sich der Schweizer mit seinen Begleitern das Interesse des Publikums. Nach dem heftigen 'Lover Boy', das gut ankommt, und dem abschließenden Klassiker 'Going Down' von DON NIX wird die Kombo mit großem Beifall verabschiedet.
Als die Show von WISHBONE ASH beginnt, hat sich der Saal im Outbaix gut gefüllt. Andy Powell, letzter Mohikaner der Originalbesetzung, steht mit seiner Flying V in der Bühnenmitte. Nach über 40 Jahren hat die Band nicht mehr die Spritzigkeit von früher, doch mit ihrem detailverliebten Gitarrenrock und einem riesigen Backkatalog, aus dem sie auch heute Abend schöpfen wird, stellt sie wie immer ihr Publikum zufrieden. Die Gruppe geht diesbezüglich auch gleich in die vollen, als sie das Konzert mit den Klassikern 'The King Will Come' und 'Warrior' aus ihrem legendären Album "Argus" anfängt. Waren diese beiden Nummern zu erwarten, so klappen dann die Unterkiefer runter. Aus der unterschätzten Platte "Number The Brave" ist 'Open Road' hervorgekramt worden, das leicht umarrangiert und um ein langes Solo erweitert wurde. Gleich danach zocken ASH 'Lady Jay' von der fantastischen "There's The Rub".
Ausgiebig wird auch das aktuelle Studioalbum "Elegant Stealth" präsentiert. Fünf Titel spielen WISHBONE ASH daraus, darunter die Vorabsingle 'Reason To Believe' sowie 'Warm Tears', das mit seiner tollen Gesangsmelodie und den typischen Gitarrenlicks gut ankommt. Und die nächste Überraschung lauert schon: Kaum jemand dürfte 'The Pilgrim' erwartet haben. Tatsächlich hat die Band dieses lange, vertrackte Instrumental mit seinen Wendungen und Stilexkursen, das so wohl nur in den frühen 70ern entstehen konnte, wieder auf die Bühne geholt. Zwischendurch kehrt man mit dem umjubelten Gitarrenmonster 'Sometime World' zur "Argus" zurück. So geht es Schlag auf Schlag, Andy Powell hält seine halb deutschen, halb englischen Ansagen kurz. Nur als einige Damen im Publikum nicht mal im Rockkonzert ihr Mitteilungsbedürfnis zügeln können, wird er grinsend einen Kommentar los.
Gegen Ende stehen mehrere Klassiker der Frühzeit auf dem Programm. Finale ist natürlich wieder 'Phoenix'. Jam Rock, Hardrock, Progressive, Psychedelic? Wie will man dieses Werk umschreiben? Für eine Viertelstunde versetzen uns ASH in einen Rausch. Immer wieder spielen sie das Teil anders. So spielt Muddy Manninen heute ein ausgiebiges neues Solo. Man erkennt eine markante Stelle, dann wird wieder in eine andere Richtung gejamt. Unter großem Jubel verlassen die Musiker schließlich die Bühne. Aber natürlich nur kurz. Erste Zugabe ist das neue Instrumental 'Mud-Slick'. Zum endgültigen Schluss ihres zweistündigen Auftritts begeistern WISHBONE ASH mit dem unverwüstlichen Konzertfavoriten 'Blowin' Free'.
Setlist:
1. The King Will Come
2. Warrior
3. Can't Go It Alone
4. Open Road
5. Lady Jay
6. Keeper Of The Light
7. Sometime World
8. Warm Tears
9. Faith, Hope And Love
10. The Pilgrim
11. Reason To Believe
12. Invisible Thread
13. Jail Bait
14. Throw Down The Sword
15. Phoenix
Zugaben:
16. Mud-Slick
17. Blowin' Free
- Redakteur:
- Stefan Kayser