Wacken Open Air 2002 - Wacken
16.08.2002 | 14:1901.08.2002,
SAMSTAG - True Metal-Stage
STORMWITCH
Lange, sehr lange ist es her, dass man STORMWITCH live bewundern konnte, denn schließlich liegt die letzte Studio-Platte auch schon ein paar Jahre zurück, und seitdem hat man von der Band weder etwas gehört noch etwas gesehen. Doch nun ist der Sänger Andy Mück mit neuen Mitstreitern wieder zurück und hat auch gleich ein neues Album am Start. Deshalb wollte ich mir den Auftritt von STORMWITCH auch nicht entgehen lassen, obwohl er mit 10 Uhr äußerst ungünstig angesetzt war. Aber auch einige andere Leute konnten sich von dieser für Festival-Verhältnisse nachtschlafenden Zeit nicht abschrecken lassen, und so fand sich doch schon eine ganz ansehnliche Traube vor der Bühne ein. Fast pünktlich dröhnte das Intro vom Band, und die STORMWITCH-Jungs stürmten die Bühne. Nachdem Andy den Kampf mit dem Mikroständer bzw. -kabel für sich entschieden hatte, konnte es auch richtig losgehen, und zwar mit dem Titeltrack der neuen Scheibe "Dance With The Witches". Ein ungünstiger Umstand war natürlich, dass das Album noch nicht auf dem Markt war, aber trotzdem wollten sich Andy & Co. die Gelegenheit nicht entgehen lassen, die neue Platte vorzustellen. Obwohl ja kaum jemand das neue Songmaterial kannte, wurde "Dance With The Witches" sowie auch das spätere "The Devil´s Bride" recht gut aufgenommen. Aber noch besser war die Stimmung dann natürlich bei so Klassikern wie "Stronger Than Heaven", "Russia´s On Fire" oder auch "Eye Of The Storm", bei dem kräftig mitgeklatscht und auch mitgesungen wurde. Das großartige Finale bildeten schließlich die beiden unumgänglichen Gassenhauer "Ravenlord" und "Walpurgis Night", die vom Publikum richtig abgefeiert wurden. Man hat der Band zwar schon angemerkt, dass sie schon länger nicht mehr auf der Bühne stand, aber dennoch war es ein großartiger Auftritt, der zum einen etwas zu früh am Morgen war, und zum anderen war er deutlich zu kurz, da ich doch gerne noch den einen oder anderen Klassiker oder auch neuen Song gehört hätte. Aber in jedem Fall gilt: The Witch is back!
[Martin]
WIZARD
Inzwischen knallte die Sonne gut auf das Festivalgelände herunter, so dass es sicherlich keine schlechte Idee war, sich bei einer "Magic Potion" Abkühlung zu verschaffen. Zumindest war so mein Plan... Also ging es nun zu WIZARD vor die True Metal-Stage, die auf dieser Bühne wohl von allen Bands mit Abstand am Besten aufgehoben waren. Die nächste Dreiviertelstunde stand nun ganz im Zeichen des True Metals, und nach einem kurzen Intro ging es mit "Hammer, Bow, Axe And Sword" auch gleich standesgemäß los. Die Menschenmenge vor der Bühne war zwar ganz überschaubar, aber dennoch gingen die Leute von Anfang an ziemlich gut mit. Den Schwerpunkt bei der Songauswahl hatte der Vierer auf das noch aktuelle Album "Head Of The Deceiver" gelegt (u.a. "Iron War", "The First One"), aber da im Februar eine neue Scheibe erscheinen soll, wollten WIZARD das brandneue Material auch schon mal testen. So gab es mit "The Betrayal" und "The Horn Of Odin" (ich hoffe, ich habe die Titel richtig verstanden) zwei neue Songs und dazwischen die beiden Titeltracks der letzten Platten, nämlich "Bound By Metal" und "Head Of The Deceiver", wobei bei "Head Of The Deceiver" die beiden Gitarristen sogar Pyros aus ihren Gitarren abfeuerten (nachdem dieses Jahr in Wacken mit solchen Effekten sehr gespart wurde, muss das schon erwähnt werden ;-)). Anschließend folgte das obligatorische "Enemy Die" vom Debüt-Album (wie üblich kam neben den Pyros hier wieder etwas Kunstblut zum Einsatz), ehe die Band mit der Hymne "Defenders Of Metal" ihren Auftritt beendeten. Der Gig von WIZARD war sehr gelungen, da hier auch über die Musik hinaus etwas geboten wurde, und kam deshalb bei den Leuten auch sehr gut an. Nur eine Frage musste ich mir hinterher stellen: Was war mit meiner "Magic Potion"? ;-)
[Martin]
VICIOUS RUMORS
Wacken-Samstag, Mittagshitze, strahlende Sonne, Katerstimmung, Nackenschmerzen. Ich hab fast dasselbe letztes Jahr über den Mittag des Wacken-Samstags geschrieben, aber dieses Jahr war es heißer, ich war müder, und die Schmerzen waren schlimmer! Dieses Jahr trieben mich VICIOUS RUMORS mittags vor die True Metal-Stage, und mit einer gehörigen Portion Heavy Metal wollte ich meine Nackenmuskeln wieder in Schwung bringen. Ich rückte bis recht weit vor die Bühne und machte es mir bequem; es gab kein Gedrängel, kein Geschubse um diese Uhrzeit, und das war äußerst angenehm. Ich wollte meinen Augen nicht trauen, aber ich sah tatsächlich mein erstes Banner dieses Festivals. Da stand es groß und schön, der Schriftzug der Band; tja, sowas kann sich anscheinend nicht jeder leisten, denn bisher hatte ich noch bei keiner Band eines erblicken können. Die Amerikaner kamen enthusiastisch auf die Bühne und gaben alles, um die Leute zu motivieren mitzumachen. Die Musik war super, auch gut ausgesteuert, und die Mannen um Mastermind Geoff Thorpe waren ausgeschlafen und bester Laune. Es war eine Freude, Sänger Brian zuzusehen und zuzujubeln, der allein durch Mimik und Gestik die Fans anheizt; von seinem heißen Aussehen mal ganz zu schweigen. Natürlich möchte ich auch seine geniale Stimme nicht vergessen zu erwähnen, denn er steht wahrlich nicht nur zur Zierde auf der Bühne, sondern definitiv wegen seines Könnens. Die Sommerlaune der Band sprang denn auch prompt auf die Menge über und VICIOUS RUMORS wurden begeistert gefeiert. Zusätzlich zum Banner hatten sich die Amerikaner sogar noch eine ganz besondere Showeinlage überlegt. Geoff kündigte, so etwa nach der Hälfte des Gigs, jemanden an, der "very, very horny" wäre. Das ahnungslose Publikum wurde dann überrascht, indem ein in Leder gekleideter, mit Gitarre bewaffneter Typ auf die Bühne gelaufen kam, der eine Teufelsmaske mit riesigen Hörnern trug. Den Rest der Show klampfte "Horny Henry" fleißig mit. Auch wenn ihre Musik vielleicht nicht herausragend gut ist, so dass man jedes Lied im Ohr hat, sind VICIOUS RUMORS live jedesmal aufs Neue einfach nur klasse. Da hat sich das "frühe" Aufstehen ein weiteres Jahr gelohnt.
[Hjalana]
NUCLEAR ASSAULT
Dieses Jahr ließ man auf dem W:O:A ja den Bay Area-Thrash in Form von EXODUS und HEATHEN hochleben, aber da gibt es ja auch noch die New Yorker von NUCLEAR ASSAULT, die für erstklassigen Thrash Metal aus Amerika stehen und die zudem eine besonders gute Live-Band sind. Das Besondere war, dass sich NUCLEAR ASSAULT (übrigens mit Gründer Dan Lilker (ANTHRAX, BRUTAL TRUTH)) gerade erst zu ein paar wenigen Reunion-Shows in den Staaten zusammengefunden hatten und sich dennoch wie eine Einheit präsentierten, als hätten sie jahrelang nichts anderes gemacht als auf Tour zu sein. Diese lustige Truppe hatte viel Spaß mitgebracht und kam auch noch sehr bodenständig rüber. Ihre fetzigen Songs wie "New Song", "Sin", "Justice", "Trail Of Tears" oder "When Freedom Dies" hatten es allesamt in sich und luden zum fröhlichen Mitbangen ein. Nachhilfe gab der Sänger dabei trotzdem, als er nämlich die Leute aufforderte, auf dem Boden einen verlorengegangenen Knopf seiner Weste zu suchen und dazu die typische Headbang-Bewegung machte. Zahlreiche Metalheads beteiligten sich anschließend intensiv an der Suche. Diese Band war einfach nur geil und sollte am besten gleich noch eine Tour durch unsere Lande anschließen. Ihr Thrash-Feuerwerk machte Spaß ohne Ende und zauberte nach dem Auftritt ein begeistertes Lächeln auf viele Gesichter. Nicht verpassen sollte man auch die Live-Scheibe, die bei diesem Gig mitgeschnitten werden sollte. Nachdem ich mir nun auf diesem Festival alle drei Ami-Thrasher angesehen habe, muss ich konstatieren, dass mir im Gegensatz zu den eigentlich bekannteren und erfolgreicheren EXODUS und HEATHEN die Jungs von NUCLEAR ASSAULT deutlich besser gefallen haben - vor allem, weil sie einfach sympathischer rüberkamen.
[Stephan]
EXODUS
Die Rückkehr einer Thrash-Legende, erster (NUCLEAR ASSAULT zählst du wohl nicht mit?!? - Martin) Teil. EXODUS sind einfach Gott und das alleine wegen "Bonded By Blood", dem Thrash-Album schlechthin. Der Sänger dieses Meisterwerkes, Paul Baloff, ist ja leider verstorben, so dass EXODUS mit Steve "Zetro" Souza als Sänger auf die Bühne kamen. Und was EXODUS da boten, war eine endgeile Thrash-Show, die ich den Jungs so nicht zugetraut hätte. Nach dem coolen Eröffnungsdoppel "A Lesson In Violence" und "And Then There Were None" wurde in einer Ansage erst einmal Paul Baloff gedacht, bevor dann ein Kracher auf den nächsten folgte: "Last Act Of Defiance", "Piranha", "Bonded By Blood", das obergeniale "Toxic Waltz" und "Corruption". Aber EXODUS nutzen die Gelegenheit gleich, um noch zwei neue Songs vorzustellen: "Throwing Down" und "Angry" (?), die beide ziemlich cool klangen, auch wenn der Speed etwas fehlte. Zum Abschluss gab es dann das alles vernichtende "Strike Of The Beast" und ein Hammer-Gig war zu Ende. Das sahen übrigens auch die Fans so, denn EXODUS wurden von der tobenden Meute im Pit und darüber hinaus abgefeiert ohne Ende. Und das völlig zu recht, denn bis auf die Tatsache, dass die Gitarren ruhig etwas fetter hätten klingen können, boten EXODUS eine Thrash-Show par excellence!
[Herbert]
EDGUY
Als ich mich am frühen Samstag abend mit meinen Freunden vor der True Metal-Stage einfand, war es immer noch hell, immer noch warm und die Sonne blendete uns noch immer. Meine Lieben machten mir meine schwere "Arbeit" sehr angenehm, indem einer für Schatten mit dem Schirm sorgte, einer Bier-Nachschub holte, der Nächste einen Zigarettenvorat dabei hatte, und schlussendlich alle zusammen Tipps und Beobachtungen ablieferten. So ließ es sich arbeiten (danke an euch vier), und im Falle von EDGUY war es eine wahre Freude. Die Bühne war ohne Ende dekoriert; der Hintergrund war mit Bannern in Fantasy-Optik verhängt, die an das "Mandrake"-Cover angelehnt waren. Mittig gab es Bühnenaufbauten, die an Marmor erinnerten, auf denen Toby lustig herumlaufen und -springen konnte, und überall auf der Bühne waren große metallene Pyro-Ständer verteilt, die Hoffnung schürten, auf das was da kommen würde. Gleich zum Anfang rauchte und funkte es, als die fünf schnuckeligen Jungs auf die Bühne kamen und mit dem Opener "Fallen Angels" gleich richtig loslegten. Das Publikum bereitete EDGUY einen grandiosen Empfang; es wurde mächtig gebrüllt und viel mitgesungen, die Haare flogen und zusätzlich waren wir begeistert von der Show, die neben der guten Musik geboten wurde. Pyro-Effekte gab es in Massen, Flammen- und Funkensäulen schossen zwischen den Musikern aus dem Boden, und rote, hell lodernde Flammen kamen aus den Schalen der Ständer und aus den Aufbauten. Ein Jammer war nur, dass es noch nicht richtig dunkel war. Nach den ersten zwei Liedern konnte Drummer Felix Bohnke anscheinend seine Vorlagen nicht finden, und so improvisierte Toby eine Publikums-Gesangseinlage, um dem Suchenden Zeit zu verschaffen. Die Menge ging fröhlich darauf ein und johlte die vorgegebenen Abfolgen äußerst schief, aber schön nach. Toby, der das Publikum allein durch sein Charisma und seine überwältigende Stimme in der Hand hatte, ließ nichts unversucht, auch noch den letzten Fan anzuheizen. Er rannte von einer Seite zur anderen, und beugte sich manchmal soweit zu den Leuten vor, dass ich schon dachte, er würde von der Bühne fallen. Die Show, die neben den Pyros und Animationen seitens der Musiker auch noch durch Soli, Instrumentalsequenzen und natürlich die tolle Bühnendeko glänzte, war mit acht Songs definitiv zu kurz und leider viel zu schnell zu Ende. Mit den "Lustigen Holzhackerbuam" auf den Ohren verabschiedeten sich Band und Fans voneinander und die Musiker waren nochmal so richtig schön albern.
[Hjalana]
BLIND GUARDIAN
Endlich war es soweit; der Moment, auf den ein Großteil der Wacken-Besucher gewartet hatte: der Auftritt von BLIND GUARDIAN. Man merkte gleich, in welcher Liga BG spielen, als links und rechts der Bühne gigantische Flaggen mit dem neuen Drachensymbol langsam heraufgezogen wurden. Außerdem konnte man es ganz nebenbei auch daran erkennen, dass sich die Massen fast über das ganze Festivalgelände verteilen mussten, um die Headliner dieser Tage zu sehen; naja, oder zumindest zu hören. Die Bühne war mit großen, dreieckigen Tüchern behängt, auf denen die bunten Scheinwerfer ein grandioses Lichtspektakel projizierten. Als das "Nightfall"-Intro ("War Of Wrath" - Martin) begann, war der Jubel enorm, und ebenso wurde die Band empfangen, als es mit "Into The Storm" endlich los ging. Hansi, der versuchte, die Massen zu überblicken, fiel fast hintenüber angesichts der unglaublichen Zahl der Fans. Die Krefelder legten sich sichtlich ins Zeug, um Wacken einen unvergesslichen Auftritt zu bescheren. Zwei Stunden sollte die Show schließlich dauern, und es wurde ein stattlicher Rundgang durch alle Alben gespielt, auf dem BG uns Leckerbissen wie das längere Zeit nicht mehr gespielte "Lord Of The Rings" (yes!!! - Martin) oder das beizeiten als "live unspielbar" proklamierte "And Then There Was Silence" kredenzten. Ich denke, dass mit der Auswahl alle Fans gut dabei weggekommen sind, denn kein Album kam allzu kurz, keines wurde im Übermaß strapaziert. Allerdings wird es wohl immer Leute geben, denen es zu viel von diesem und zu wenig von jenem war; für meinen Geschmack war die Auswahl der Songs perfekt, denn ich mag alle Alben und finde es gut, dass der Schwerpunkt nicht nur auf das neuere Material gelegt wird (nun ja, fünf Songs von der "Imaginations..." fand ich etwas übertrieben, und für meine Begriffe kommen die ersten vier Alben - trotz "Lord Of The Rings" - immer etwas zu kurz, oder was ist denn mit Songs wie "Run For The Night", "Banish From Sanctuary", "The Last Candle" (!!!) oder "Somewhere Far Beyond"? - Martin). Im Zuge einer grandiosen Show erwartet man allerdings auch einiges von Licht- und Pyrotechnikern, und ich muss sagen, dass diese sich mächtig Mühe gaben. Die Lichteffekte, die unter anderem auch mit den bereits erwähnten Tüchern erzielt wurden, waren einfallsreich und kamen, da es nun endlich dunkel war, auch perfekt zur Geltung; z.B. erstrahlte die Bühne während des Intros in einem brennenden Rot, so dass das Licht an eine in der Ferne stattfindende Schlacht erinnerte. Zu Höhepunkten und Schlusstakten einzelner Songs schossen Flammensäulen empor, flirrte ein Blitzlichtgewitter über die Bühne oder brannten seichte Flammen in den Schalen der Pyro-Ständer. Jede Menge hatten BG für´s Auge zu bieten - um, naja, vielleicht von einem Makel ihrer Show abzulenken? Auch wenn ich großer BG-Fan bin, muss ich zugeben, dass Hansi nicht gerade ein Entertainer ist. Ich weiß nicht, wie oft er sagte, dass wir die Größten und Allerbesten wären, denn es waren unzählige Male. Zwischenzeitlich warf er interessante Bezüge zu den Songs ein, aber dann musste er dem Publikum kreativerweise noch einmal anvertrauen, dass es doch das Beste und Großartigste aller Zeiten wäre. Kommt euch das auch so bekannt vor? Also ich hab´ das bislang auf jedem BG-Konzert von ihm gehört, und das waren deren sechs. Naja, vielleicht sagt ihm das ja irgendwann mal jemand, und wenn nicht, ist er uns dennoch sympathisch. Ach, zwischendurch sagte er doch noch etwas anderes, und zwar, dass der der Wacken-Gig für ein kommendes Live-Album aufgezeichnet würde; daraufhin legten sich die Fans natürlich noch mehr ins Zeug, und es muss sich auf der Bühne göttlich angehört haben, als 25.000 Stimmen - oder so - den "Bard´s Song" trällerten. Nach 18 Songs, zwei Zugaben inbegriffen, endete dieses absolute Festival-Highlight mit einem Feuerwerk. "Wow", kann ich da nur sagen. Das war eine wirklich geniale Show, und dem habe ich nichts mehr hinzuzufügen!
[Hjalana]
Setlist:
Into The Storm
Welcome To Dying
Nightfall In Middle-Earth
The Script For My Requiem
Lord Of The Rings
Majesty
The Soulforge
Valhalla
Journey Through The Dark
Mordred´s Song
Born In A Mourning Hall
Bright Eyes
Time Stands Still
And Then There Was Silence
The Bard´s Song - In The Forest
Imaginations From The Other Side
Lost In The Twilight Hall
Mirror Mirror
U.D.O.
Wenn ein dreitägiges Festival zu Ende geht und man nochmal möglichst viele Sympathisanten unterschiedlicher Musikstile, nämlich so ziemlich alles zwischen Treumetaller und Schwarzkittel, hervorlocken möchte, dann gibt es für einen Veranstalter eine ganz sichere Bank - U.D.O. Auch wenn es nicht zu übersehen ist, dass Herr Dirkschneider mittlerweile doch schon etwas in die Jahre gekommen ist, bei dieser unverwechselbaren Stimme und diesen zahlreichen unsterblichen Evergreens, da kann eigentlich nichts schief gehen. Und ging es natürlich auch nicht, zumal wie jedes Mal auch ausgiebigst seine ACCEPT-Vergangenheit gewürdigt wurde. Als Einstieg musste zwar noch das aktuelle Album "Man And Machine" mit dem Titeltrack und dem auch auf der Scheibe nachfolgenden "Private Eye" herhalten, zu welchen sich Udo passend spacig verkleidet hatte. Doch dann wurde mit den anschließenden ACCEPT-Klassikern "Metal Heart", "Midnight Highway" und "Living For Tonite" schnell klar, dass es hier eben nur genau jene Songs gab, die einfach jeder hören möchte und dass wirklich jeder Song ein Hit war (Tipp an diverse Radiostationen, die genau das propagieren). Und so folgte ein munteres Wechselspielchen zwischen Stücken von U.D.O. ("Network Nightmare", "Heart Attack", "Animal House") und ACCEPT ("Princess Of The Dawn", "Balls To The Wall"). Natürlich wäre niemand ohne die beiden Zugabenblöcke, bestehend aus "Holy" und "Screaming For A Love Bite" sowie "I´m A Rebel" und "Fast As A Shark" gegangen, womit die geplante Spielzeit mehr als nur voll ausgeschöpft wurde. Spaß gemacht hat es sicherlich allen Anwesenden, denn diese Songs können auch beim tausendsten Hören immer noch begeistern. U.D.O. - da weiß man, was man hat. Es war einfach der richtige Zeitpunkt für eine Show mit Songs, die jeder kennt und sicherlich auch (fast) jeder liebt.
[Stephan]
- Redakteur:
- Martin Schaich