Wishbone Ash - Übach-Palenberg

26.01.2008 | 16:44

16.01.2008, Tatort

Ein neues Jahr hat angefangen, und traditionsgemäß gehen WISHBONE ASH auf Deutschlandtour. Der Tourneeauftakt fand am 16. Januar in der Rockkneipe Tatort in Übach-Palenberg statt. Auch wenn WISHBONE ASH nie den ganz großen Durchbruch schafften, ziehen sie immer noch ihr Publikum. Das Auto musste man schon vor dem Parkplatz abstellen, und der Saal im Tatort war - vor allem mit älteren Semestern - rappelvoll.

Pünktlich legte die Truppe um das letzte verbliebene Gründungsmitglied Andy Powell los und begann weder mit einem Stück des neuen Albums "The Power Of Eternity" noch mit einem alten Klassiker, sondern mit 'Keeper Of The Light' aus den Achtzigern. Darauf folgte gleich ein Block aus dem vielfach ausgezeichneten Album "Argus" (1972), der mit dem wohl bekanntesten ASH-Titel 'The King Will Come' anfing und mit der grandiosen Gitarrenhymne 'Sometime World' endete. Ein älteres sturmerprobtes Publikum ist natürlich nicht mehr so leicht zu begeistern wie ein jüngeres, aber als ASH bei 'Sometime World' ihr Markenzeichen, die doppelten Leadgitarren, zelebrierten, brach sich die Begeisterung Bahn. Und auch der eigentlich sehr kommunikative Andy Powell, der bis dahin vermutlich wegen der Nervosität beim ersten Konzert der Tour kaum ein Wort gesprochen hatte, taute allmählich auf und wurde gesprächiger.

Das aktuelle Studioalbum war mit 'Power' und 'In Crisis' vertreten, die beide vom Publikum freundlich aufgenommen wurden. Ich habe die Scheibe noch nicht gehört, aber sie scheint wieder härter ausgefallen zu sein als ihr Vorgänger "Clan Destiny". Großer Jubel brach aus, als 'Way Of The World' vollständig dargeboten wurde. Den zweiten Teil, 'Stormy Weather', hatten WISHBONE ASH leicht umarrangiert, indem sie den Twin-Leadgitarren einen stärkeren Anteil gaben. Nachdem zur Freude der alten Fans auch das seltener berücksichtigte zweite Album "Pilgrimage" und der unvermeidliche Konzertstampfer 'Living Proof' zum Zuge gekommen waren, endete das Hauptkonzert mit 'Phoenix' vom selbstbetitelten Debüt in einer überlangen und improvisationsreichen Fassung. Wieder einmal entfaltete dieses zwischen Härte und Melodik schwebende Stück seine hypnotische Wirkung. Gitarrist Muddy Manninen, der erst seit zwei Jahren in der Band ist, hat sich souverän Ted Turners Soli angeeignet, während der detailverliebte Andy Powell spielfreudig wie eh und je die Finger über seine Flying V rasen ließ.

Unter großem Applaus kehrte die Band für eine Zugabe auf die Bühne zurück und spielte den schon lautstark geforderten Klassiker 'Blowin' Free', bevor ihr fast zweistündiger Auftritt mit der emotionalen 'Ballad Of The Beacon' endete und ein zufriedenes Publikum zurückließ, das aber gegen eine zweite Zugabe sicher nichts einzuwenden gehabt hätte.

Bis zum 1. März sind WISHBONE ASH noch in Deutschland und der Schweiz unterwegs. Wer auf klassischen Rock steht, sollte sich ein Konzert nicht entgehen lassen.

Setlist:
1. Intro
2. Keeper Of The Light
3. The King Will Come
4. Warrior
5. Throw Down The Sword
6. Sometime World
7. Power
8. Way Of The World (einschl. Stormy Weather)
9. Vas Dis
10. In Crisis
11. Jail Bait
12. Living Proof
13. Phoenix
Zugaben:
14. Blowin' Free
15. Ballad Of The Beacon

Redakteur:
Stefan Kayser

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