Emo-Hysterie im Internet
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Eine elterliche Hysterie in Bezug auf Ängste vor der Emo-Szene hat die Softwareschmiede Sentry (dt.: Wachdienst), ein Webblocker-Hersteller, ausgemacht. So rangierte der Begriff "Emo" in einem Ranking der von Eltern am häufigsten geblockten Begriffe auf Platz vier, nach "Selbstmord", "allein" und "Dope", jedoch vor "mobben/Mobber", "deprimiert", "mager", "Brüste", "Schniedel" und "hassen/Hass".
Das Unternehmen Sentry goss weiter Öl ins Feuer und veröffentlichte die benutzergenerierte Liste als Presseerklärung unter dem Titel "Die zehn Worte, die alle Eltern fürchten sollten". Einmal mehr wird eine ganze Jugendkultur durch eine kommerziell motivierte, diskriminierende Angstkampagne zum Sündenbock für elterliche Versagensängste in der Kindererziehung gestempelt, indem elterliche Ängste und Vorurteile zu Werbezwecken unkritisch bestärkt werden.
Bei Emo, ursprünglich kurz für Emotional Hardcore, handelt es sich im weitesten Sinne um eine Subkultur des Hardcore-Punk, bzw. eine daraus hervorgegangene Bewegung, die sich in ihren Songtexten tabuloser als die Mehrheitsgesellschaft insbesondere mit der Welt der Gefühle und des Zwischenmenschlichen auseinandersetzt.
Die Szene hat seit einigen Jahren mit Diskriminierung zu kämpfen, teils auch aus der Rock- und Metal-Szene. Exzessive Ausschreitungen sind dabei die Spitze eines Eisbergs, der im Mobbing eine breitere Basis an Sympathisanten hat. POWERMETAL.de wendet sich klar gegen solche Ausgrenzungen aufgrund einer persönlichen Überzeugung oder Gruppenzugehörigkeit. Jugend- und Subkulturen sollten als persönliche Rückzugsorte und Interessensgemeinschaften ernstgenommen, nicht die an und in ihnen interessierten Menschen pauschal verurteilt werden.
- Quelle:
- http://www.guardian.co.uk/
- Redakteur:
- Eike Schmitz
- Tags:
- emo emotional hardcore emo hc sentry bashing emo-bashing diskriminierung furcht angst erziehung metaller gegen hass und gewalt mghug
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