3TEETH - EndEx
Mehr über 3Teeth
- Genre:
- Alternative/Industrial Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Century Media Records
- Release:
- 22.09.2023
- Xenogenesis
- Acme Death Machine
- Slum Planet
- What's Left
- Merchant Of The Void
- Higher Than Death
- ALI3N
- Plutonomicon
- Paralyze
- Scorpion
- Drift
- Everybody Wants To Rule The World
Ein bisschen frischer Wind für den Industrial Metal ...
Ihr vermisst die Zeiten, in denen MARILYN MANSON der König des Industrial Metals war? Dann könnten die Amerikaner 3TEETH etwas für euch sein, denn musikalisch sind die Parallelen zum Schock-Rock-König der MTV-Generation durchaus vorhanden. Das Quartett aus Los Angeles, das aus Alexis Mincolla (Gesang), Chase Brawner (Gitarre, Synthesizer) und den beiden Keyboard/Synthesizer-Zauberern Xavier Swafford und Andrew Means besteht, hat dabei bereits vier Alben veröffentlicht, die in einschlägigen Kreisen für reichlich Aufmerksamkeit gesorgt haben. Ob der neue Langspieler "EndEx" nun auch auf dieser Seite des Atlantiks größere Erfolge befeuern kann?
Musikalisch war mein etwas simpler Vergleich mit MARILYN MASON dabei vielleicht etwas zu einfach formuliert, denn auch wenn 3TEETCH gerade in den Passagen, in denen Fronter Alexis seine wütenden Schreie auspackt und selbige zu stampfenden Elektro-Beats serviert, durchaus an die "Holy Wood"-Ära von Mr. Warner denken lässt, bezieht der Vierer auch noch von diversen anderen Kollegen seine Inspiration. So lassen sich auch Trent Reznor und NINE INCH NAILS als Vorbilder heraushören, gerade dann, wenn es in Tracks wie 'Xenogensis' etwas sperriger und finsterer zur Sache geht. Nehmen einmal die Synthesizer komplett das Zepter in die Hand, dann sind auch Kollegen wie DEPECHE MODE nicht weit entfernt, und wenn dann auch noch das Tempo angezogen wird, höre ich auch jede Menge ROB ZOMBIE im Sound der Truppe aus der Stadt der Engel. Zum Abschluss gibt's noch eine Prise Nu-Metal im Stile von KORN oben drauf und fertig ist der bunte Stilmix, der sich durchaus hören lassen kann.
Trotzdem ist noch nicht alles Gold was glänzt auf "EndEx", denn teilweise verliert sich das Quartett auch einmal in seinen musikalischen Spielereien. 'What's Left' oder auch 'Plutonomicon' sind solche Fälle, wo mir persönlich einfach der rote Faden fehlt und auch kaum zwingende Momente hängen bleiben wollen. Wenn die Amerikaner den Nagel aber auf den Kopf treffen, dann auch richtig. 'Acme Death Machine' etwa ist eine mächtige Nu-Metal-Dampframme, angesichts deren Riffs meine Nackenmuskulatur nur vom Zuhören schon einen Muskelkater bekommt. 'Slum Planet' ist dagegen ein brutaler Faustschlag ins Gesicht, der sich auch in den frühen Jahren der Karriere von MARILYN MANSON auf einem seiner Alben hervorragend gemacht hätte, und 'Merchant Of The Void' ist in meinen Ohren ein absolutes Meisterwerk, das elektronische Spielerein perfekt mit Härte und Dramatik verheiratet. Dass die Scheibe zusätzlich mit einem grandiosen Sound punkten kann, dürfte in dieser musikalischen Spielrichtung schon fast selbstverständlich sein, erwähnt haben möchte ich es aber trotzdem.
Meine eingangs aufgestellte These behalte ich also auch im Fazit bei: Solltet ihr den alten MARILYN MANSON vermissen und euch auch sonst in den industriellen Klanglandschaften der im Verlauf der Rezension genannten Bands wohl fühlen, dann solltet ihr 3TEETH ein Ohr schenken. Und auch wenn ein paar Ausfälle vorhanden sind und nicht jeder Song zündet, ist das hier trotzdem ein sehr unterhaltsames Album, das dem zuletzt etwas vor sich hin plätschernden Industrial-Metal-Sektor neues Leben einhaucht.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Tobias Dahs