69 EYES, THE - West End
Mehr über 69 Eyes, The
- Genre:
- Gothic/Dark Power Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 13.09.2019
- Two Horns Up (feat. Dani Filth)
- 27 & Done
- Black Orchid
- Change
- Burn Witch Burn
- Cheyenna
- The Last House On The Left (feat. Dani Filth, Duke Of Spook and Calico Cooper)
- Death & Desire
- Outsiders
- Be Here Now
- Hell Has No Merc
Zu alter Durchschlagskraft gefunden
Zugegeben, die letzten Alben von THE 69 EYES – und hier wäre speziell "Universal Monsters" zu nennen – schrammten recht belanglos an meinen Ohren vorbei. Irgendwie fehlten Jyrki 69 und seinen Mannen die richtigen Hits, die Ohrwürmer und künftigen Live-Kracher, die die Finnen und deren Alben in der Vergangenheit ausgemacht haben. 'Brandon Lee', 'Lost Boys' oder 'Feel Berlin' sind Stücke für die düstere Ewigkeit, rockig melancholische Monumente in der Band-Diskographie, und an deren Klasse kratzten noch nicht einmal die neusten Taten. Hat THE 69 EYES etwa schon das verheißungsvolle Pulver verschossen?
Ich kann euch beruhigen, denn Jyrki 69 und Co. beweisen uns mit ihrem neuen "West End"-Rundumschlag, dass sie noch genügend Kohlen im Feuer haben und nichts von ihrem einstigen Hit-Potential auf der Strecke ließen. Album Nummer zwölf stellt seine Vorgänger locker in den Schatten, zeigt die Band einmal mehr von ihrer spielfreudigen, düster-verspielten, teils rockigen, teils hochemotionalen, aber stets ambitionierten Seite. Und obgleich sich der rote Faden durch das gesamte Album schlängelt, ist es vor allem das immense Abwechslungsreichtum, was auf dieser Platte imponiert.
Das ist wohl auch den illustren Gästen geschuldet, geben sie dem gesamten Sound doch einen besonderen und authentischen Rahmen. CRADLE OF FILTH-Frontschreihals Dani beispielsweise weiß beispielsweise beim flotten 'Two Horns Up'-Opener sehr zu gefallen und mit der Tochter von einem gewissen ALICE COOPER kann man bei der Wes-Craven-Hommage 'The Last House On The Left' auch nichts verkehrt machen. Gemeinsam mit 'Cheyenna', das den Flair von 'Wings And Hearts' und 'Never Say Die' versprüht, sowie der herzzerreißenden 'Change'-Ballade, dem 'Black Orchid'-Ohrwurm und der nachdenklichen Rock-Hymne '27 & Done' bilden sie die Eckpfeiler eines rundum gelungenen THE 69 EYES-Album, das nicht nur die letzten Alben mühelos hinter sich lässt und an die glorreiche Ära zu Beginn der 2000er Jahre erinnert, sondern eigentlich auch in keiner künftigen Gothic-Disco fehlen darf. Es darf getanzt, geträumt, gerockt und in die Tiefen der Dunkelheit eingetaucht werden.
Ein sehr geschmackvolles Artwork rundet also den wirklich guten Gesamteindruck von "West End" ab. Mit dieser Platte hat die Mannschaft um Jyrki 69 ein gutes, druckvolles Album in der Pipeline, das keinen Fan enttäuschen und Vorfreude auf die kommenden Live-Taten der Band schaffen dürfte. Ein paar "West End"-Songs scheinen wie gemalt für die Bühne und werden die eine oder andere Halle mit einem wunderbar düsteren, rockigen Schleier bekleiden. Wir freuen uns.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp