AC / DC - T.N.T. (LP)
Mehr über AC / DC
- Genre:
- Hard Rock
- Label:
- Albert Productions
- It's A Long Way To The Top
- The Rock'n'Roll Singer
- The Jack
- Live Wire
- T.N.T.
- Rocker
- Can I Sit Next To You Girl
- High Voltage
- School Days
Beim Blick auf die Trackliste wird dem geneigten Leser sicher aufgefallen sein, dass dieses Album über weite Strecken identisch mit dem "High Voltage"-Album zu sein scheint.
Zwei Tracks des europäischen "High Voltage"-Albums ("She's Got Balls" und "Little Lover") fehlen, dafür gibt es "Rocker" und mit "School Days" eine CHUCK BERRY-Coverversion.
Des weiteren sind die Tracks in dieser Version des Albums bereits mit Mark Evans am Bass aufgenommen, wohingegen der Bass auf "High Voltage" angeblich von George Young, dem Bruder von Angus und Malcom, der in den 60ern mit den EASYBEATS einige Erfolge im Pop-Sektor hatte, bedient wurde. Zusammen mit seinem EASYBEATS-Kollegen Harry Vanda produzierte George Young auch beide Alben.
Erschienen ist dies Kleinod leider nur in Australien (macht Sinn, da die australische "High Voltage" mit der bei uns bekannten fast nichts zu tun hat), was gerade wegen des herrlichen Klappcovers der LP (mit Fakes von Polizeiakten über die Bandmitglieder) ein Jammer ist.
Genug zum Hintergrund, kommen wir zu Musik. Und die hat's in sich, reden wir hier schließlich von AC/DC: Einen schlechten Song findet man auf dieser Platte nicht.
"It's A Long Way To The Top" zeigt an, wie der Hase läuft, 1A-AC/DC-Gitarrenriffing, ein herrlich debiler Text über's Rockmusikerleben plus Dudelsack im Solo.
"The Rock'n'Roll Singer" macht da weiter, wo "It's A Long Way..." aufgehört hat, schnörkelloser Hardrock vom allerfeinsten. So jung wie die Truppe damals war sind die zahlreichen Texte über das Leben als aufsteigende Band wahrscheinlich sogar autobiographisch.
Mit "The Jack" folgt der zweitbeste Blues (nach "Ride On"), den AC/DC, ja vielleicht jemals eine Hardrock-Combo, je aufgenommen haben, ein wundervolles Stück Gambler-Romantik.
Langsam, aber kraftvoll kommt "Live Wire" angeschlichen, bevor der Refrain mit wundervoll schrägen Backgroundvocals mächtig reinhaut.
Über "T.N.T." und "High Voltage" Worte zu verlieren, hieße Eulen nach Athen zu tragen, sind diese beiden eine Meisterleistung des klassischen Rock'n'Roll. "Rocker" hingegen ist ein Stück, welches nur wenig mit dem zu tun hat, was man heute als AC/DC kennt, sondern erkennbar aus der Zeit stammt, als AC/DC noch als CHUCK BERRY-Covertruppe durch die Pubs zog.
Im Gegensatz zur auf "Rare, Rarer, Rarities" zu findenden Originalversion handelt "Can I Sit Next To You Girl" von einem erfolgreichen Aufriss, begeistert musikalisch in erster Linie durch eine wirkliche geniale Bassline sowie den sich in Sachen Intensität langsam steigernden Refrain.
Zu guter Letzt: "School Days", eine Coverversion von CHUCK BERRY, die durch Angus' Gitarrenspiel und Bon Scotts Stimme das typische AC/DC-Feeling bekommt, sonst aber sehr nahe am Original bleibt.
Auch wenn die Produktion für heutige Verhältnisse etwas dünn ist liefern AC/DC mit "T.N.T." eine der geilsten Scheiben der Rockgeschichte ab; wer eine Chance erhält, sich dieses Werk zu sichern, sollte sie definitiv ergreifen.
Anspieltipps: ALLES! (Und wieder ein Weizen für den Cheffe ;-) - Rouven)
- Redakteur:
- Philipp von dem Knesebeck