A LIFE DIVIDED - Human
Mehr über A Life Divided
- Genre:
- Pop / Elektro Rock
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- AFM Records/ Soulfood
- Release:
- 10.04.2015
- Burst
- The Most Beautiful Black
- Inside Me
- Own Mistake
- Right Where I Belong
- Just Nothing
- Could You
- Drive
- My Apology
- Believe
- Live Forever
- Lay Me Down
- Happy End
Aufstand der Zauberlehrlinge. Die Suche nach dem Hit.
Elektro Pop? Elektro Rock? A LIFE DIVIDED pendeln musikalisch auf ihrem fünften Album, davon zwei Scheiben in Eigenregie, zwischen Synthie Pop der Achtziger und dem aktuell schwer angesagten Elektro Rock der Marke EISBRECHER und UNHEILIG. Kein Wunder, bedient Sänger Jürgen Plangger doch bei den Erstgenannten die Klampfe und weiß daher ganz genau, wo der Hase lang läuft. Seinen Job am Mikrofon erledigt er sehr ordentlich, wenn ihm aber am Ende des Tages noch das Charisma eines Deros oder Grafen fehlt. Ihr aktuelles Werk soll dem Quintett jedoch nun den entscheidenden kommerziellen und populären Schub bringen. Der Aufstieg in die Gewichtsklasse des Hauptarbeitgebers ist das Ziel.
Zunächst muss man festhalten, dass die Jungs die Genreformel bis ins letzte Detail entschlüsselt haben und diese auch konsequent und professionell anwenden. Das Problem ist nur, dass sie sich auch dahinter verstecken und das ganz große Risiko scheuen. Das geht zu Lasten der eigenen Identität. Klar, Plangger arbeitet ausschließlich mit englischen Texten und gelegentlich hat man auch starke Achtzigerelemente in seinen Sound eingebaut ('Right Where I Belong', 'My Apology'), doch unter dem Strich bleibt ein gut produzierter Elektro Rock mit wenigen Überraschungen im Songwriting und ohne wirkliche Ecken und Kanten. Insgesamt ist die Chose sehr vorhersehbar, knapp und bündig arrangiert. In den Strophen haben die Klampfen meist Pause, nur um dann in einen härteren Refrain einzusteigen, der von sehr poppigen Gesangsmelodien dominiert wird, die sogar teilweise arge Querverweise zu schon bekannteren Nummern aufweisen. Kommen die Gitarren dann aber doch mal aus dem Quark, klingt die ganze Sache nach Übersee und verleiht der Musik gleich eine ganz andere, viel dickere Hose ('Drive', 'Believe'). Mehr davon, bitte.
Und auch wenn mir der ganze große Hit wie auf dem letzten Album mit 'The Lost' heuer fehlt, hat mich A LIFE DIVIDED irgendwann während der mehr als fünfzig Minuten abgeholt, die Faszination der Dynamikspielchen gezeigt und mir den einen oder anderen wohltuenden Ohrwurm verpasst. Songs wie 'The Most Beautiful Black' (großer EISBRECHER-Refrain), 'Inside Me', 'Could You' oder die etwas flotteren 'Happy End' und 'Own Mistake' sollten das Publikum in den Konzertsälen der Zukunft definitiv zum Springen und Mitsingen bringen. Da kann man auch ein paar Füller ('Burst', 'Lay Me Down', 'Just Nothing') verschmerzen. Standard, Kalkül hin oder her, "Human" ist kein Meisterwerk des Genres, aber ein solides Album in der bandeigenen Diskografie.
Anspieltipps: The Most Beautiful Black, Inside Me, Drive
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Chris Staubach