ABIGAIL WILLIAMS - In The Shadow Of A Thousand Suns
Mehr über Abigail Williams
- Genre:
- Melodic Black Metal
- Label:
- Candlelight Records/ Soulfood
- Release:
- 24.10.2008
- I
- The World Beyond
- Acolytes
- A Thousand Suns
- Into The Ashes
- Smoke And Mirrors
- A Semblance Of Life
- Empyrean: Into The Cold Wastes
- Floods
- The Departure
DIMMU BORGIR-Clones, die Dreihundertfünfundzwanzigste: auch ABIGAIL WILLIAMS versuchen ihr Glück.<br />
Als ob es nicht schon genug DIMMU-BORGIR-Clones gäbe, versucht mit ABIGAIL WILLIAMS nun eine weitere Band, im Terrain von Shagrath und seinem Gefolge Aufmerksamkeit in der Szene zu erhalten. Nur doof, dass die Band aus den USA von wenigen Akustikgitarren-Einschüben und seltenen Spielereien an den Keys abgesehen, derart evident an den Vorbildern klebt, dass man hier getrost von einem musikalischen Rip-off sprechen kann.
Dabei spielen ABIGAIL WILLIAMS, die übrigens seit 2004 zusammen musizieren, prinzipiell Melodic Black Metal auf recht hohem Niveau. So donnert 'The World Beyond' nach einem kurzen Intro mit beachtlich viel Dampf unter dem Kessel los. Geschmeidige Keyboard-Abschnitte folgen, ehe man wieder mit pfeilschnellen Blasts zuschlägt. Streicher-Samples komplettieren das Bild. Alles schon zig mal gehört, aber immerhin nicht schlecht umgesetzt. Auch 'Into The Ashes' und 'Empyrean: Into The Cold Wastes' präsentieren ABIGAIL WILLIAMS als spielerisch fitte Schwarzheimer-Band, die weiß, wie man gutklassige, aber gleichzeitig auch ungemein vorhersehbare melodische Black-Metal-Stücke zimmert. Und genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Zu oft hat man schon Stücke mit derartigen Liedaufbauten gehört; zu vorhersehbar klingt das Ganze. Und vor allem viel zu stark an DIMMU BORGIR angelehnt. "Puritanical Euphoric Misanthropia"...ick hör dir trapsen. Die angekündigten Death-Metal-Momente im Göteborg-Stil sind übrigens auf ein Minimum reduziert und allenfalls kurz beim Stück 'Empyrian: Into The Cold Wastes' herauszuhören.
Der Band zugute zu halten, ist der Fakt, dass das musikalische Niveau der Stücke über dem Durchschnitt liegt. Aber dass die Band derart dreist bei den Norwegern klaut, das ist schon sehr frech. Es bedarf wohl kaum hellseherischer Fähigkeiten, um zu prognostizieren, dass die musikalische Verweildauer in der schnelllebigen Musikwelt für die Band kurz sein wird, sollten sich ABIGAIL WILLIAMS nicht bald ein eigenes musikalisches Profil erarbeiten können.
Und so ist "In The Shadow Of A Thousand" nichts weiter als eine durchaus solide, aber im Endeffekt gesichtslose Platte, die sich Fans des melodischen Black Metal schon viele Male in ihre Sammlung gestellt haben.
Ach ja: Der Sound der Scheibe ist rundum gelungen, war doch kein geringerer als James Murphy (TESTAMENT, DEATH und OBITUARY) für die Tasteneinstellungen verantwortlich.
Anspieltipps: The World Beyond, Into The Ashes, Empyrean: Into The Cold Wastes
- Redakteur:
- Martin Loga