ABORTED - Goremageddon
Mehr über Aborted
- Genre:
- Death Metal
- Label:
- Listenable
- Meticulous Invagination
- Parasitic Flesh Resection
- The Saw And The Carnage Done
- Ornaments Of Derision
- Sanguine Verses (...Of Extirpation)
- Charted Carnal Effigy
- Clinical Colostomy
- Medical Deviance
- Sea Of Cartilage
- Nemesis
- Carnal Forge (Bonus Track)
In Holland und Belgien scheint die Zeit in manchen Gegenden einfach stehen geblieben zu sein.
Anders kann man es sich wohl kaum erklären, dass es vor allem in Holland viele Bands gibt, die sich am rohen und ursprünglichen Death Metal-Sound Anfang der Neunziger, und da vor allem an CANNIBAL CORPSE orientieren.
Und auch die Belgier ABORTED können ihre Vorliebe für diesen Zeitabschnitt in der Metalgeschichte nicht wirklich leugnen.
Ziemlich schnell und brutal prügeln sich die Belgier durch ihr drittes Album und schaffen es, trotz der allgegenwärtigen Vergleiche, sowohl gute Songs zu schreiben wie auch eine eigene Identität zu entwickeln.
Ein besonderer Pluspunkt ist dabei die höchsten Ansprüchen gerecht werdende Produktion. Die Drums entfalten sehr viel Power, während die Gitarren richtig schön fett klingen.
Da hat Producer Jacob Hansen (INVOCATOR, ILLDISPOSED) wirklich eine verdammt gute Arbeit abgeliefert. Auch technisch kann man an ABORTED nicht viel aussetzen. Der Schlagzeuger beherrscht jedes Tempo, die Gitarristen glänzen mit fetten Riffs und auch die Growls und das Gekreische kommen gut rüber.
Musikalisch setzen ABORTED trotz allen Blasts gerne mal auf Abwechslung.
Besonders gut gefällt mir hierbei 'The Saw And The Carnage Done' (übrigens Untertitel des Albums), wo langsame, doomige Parts auf gnadenloses Blastgeballer treffen. Ebenfalls sehr cool kommt 'Sanguine Verses (...Of Extirpation)', bei dem die Blastbeats durch fette Moshparts und ein ausuferndes Solo aufgelockert werden.
Das dritte Highlight ist dann zweifelsfrei 'Clinical Colostomy', das mit fiesem Midtempo inmitten des Überschalls den Hörer überzeugen kann. Ganz allgemein legen die Belgier sehr viel Wert auf Abwechslung, sei es durch geschickte Tempoverschleppung, den Wechsel von Growls und Gekreische oder auch einigen netten Samples.
Bei 'Charted Carnal Effigy' zeigen sich sogar massive Thrash-Querverweise im Death Metal-Sound der Band. Sehr angenehm ist auch, dass die Songs allesamt sehr schnell auf den Punkt kommen, aber trotzdem noch genügend Abwechslung bieten, um zu überzeugen.
Einziges Manko der Belgier ist die Tatsache, dass der Songaufbau halt sich doch relativ stark ähnelt und man so manches Mal den einen oder anderen Part vorausahnt.
Ich hätte es als sehr positiv empfunden, wenn die Belgier halt einen richtig schön langsamen Track und einmal absolutes Überschalllgebolze auf die CD gepackt hätten, dass ABORTED beides beherrschen, beweisen sie auf "Goremageddon" zur Genüge.
Aber um mal wieder zum Positiven zurückzukehren, ansonsten gibt es am dritten Album der Belgier nicht viel auszusetzen.
Selbst die relative Kürze der Scheibe fällt nicht negativ ins Gewicht, da so die Songs nicht unnötig in die Länge gezogen werden und immer schön auf den Punkt kommen.
Insgesamt haben ABORTED mit "Goremageddon" ein ziemlich gutes, abwechslungsreiches Death Metal-Album vorgelegt.
Von einem Meisterwerk ist die Band zwar noch ein Stück entfernt, aber auch so macht es verdammt viel Spass, "Goremageddon" zu hören!
Anspieltipps: The Saw And The Carnage Done, Charted Carnal Effigy, Sanguine Verses (...Of Extirpation), Clinical Colostomy
- Redakteur:
- Herbert Chwalek