ABORTED - The Necrotic Manifesto
Mehr über Aborted
- Genre:
- Brutal Death Metal / Grindcore
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media
- Release:
- 28.04.2014
- Six Feet Of Foreplay
- The Extirpation Agenda
- Necrotic Manifesto
- An Enumeration Of Cadavers
- Your Entitlement Means Nothing
- The Davidian Deceit
- Coffin Upon Coffin
- Chronicles Of Detruncation
- Sade & Libertine Lunacy
- Die Verzweiflung
- Excremental Veracity
- Purity Of Perversion
- Of Dead Skin & Decay
- Cenobites
Pass doch auf, wo Du hingorst!
Nachdem wir uns hier im Intro durch eine unheilvoll durchflüsterte Symphonie geschlichen haben, attackieren uns diese Belgier sogleich mit einem noch unheilvolleren Überraschungsangriff. Wobei, wer das bisherige Schaffen der flämischen Gore-Kolonne schon mal gestreift hat, der sollte auf das, was da kommt, vorbereitet sein. Denn zur Vorbereitung stehen einem bereits sieben Alben zur Verfügung. "The Necrotic Manifesto" ist also Nummero Acht. Und wer hier versierten Death oder Brutal Metal vermutet – der liegt (natürlich) genau richtig.
Was allein schon der Schlaghandwerker hier abliefert – als prasselten unentwegt Kieselsteine durch einen großen Trichter auf die Spannfelle und Becken. Die Gitarrenfraktion kontert mit einem dicken dichten Teppich, der keine Löcher hat und als Unterlage für ein Album ohne Risse und Atempausen unbedingte Voraussetzung ist. Das Ganze wird verbal grundfrustiert aufgearbeitet und begleitet. Oder eben keine Aufarbeitung – auf jeden Fall ist hier ein Sänger am Kabel, der sämtliche Formen des verachtenden Ausdrucks punktgenau beherrscht. Und ja, er ist dabei sehr variabel. Auch wenn diesem Genre zuweilen der Hauch der Beliebigkeit angedichtet wird.
Zwischenfazit: ABORTED trifft meinen Geschmack ziemlich genau, das will ich so hören!
Auffällig ist zwar die ärgerliche Einseitigkeit des einfältigen Themenkomplexes "Verzweiflung – Tod – Zerstörung", die aber durch die Vielfalt in der musikalischen Umsetzung größtenteils vergessen gemacht wird. Mit gewissem Abstand und auch mit viel Ironie betrachtet, können wir über den martialischen Promotext in diesen Gewalt-Zeiten immer noch nicht lächeln, wenn da von "herrlich blutigem Spaß" oder den vielen Möglichkeiten des Tötens geschrieben wird. Naja, sind wir ja gewohnt. Leider. Luxusprobleme. Von diesen langjährigen Marketing-Regeln des Sektors mal abgesehen, treffen wir hier auf eine musikalisch exzellente Death Metal-Platte, die sich zu den besten des Genres im Jahre 2014 zählen lassen wird.
Um sich heranzutasten an diesen garstigen Berg, sind im übrigen 'Die Verzweiflung', 'Your Entitlement Means Nothing', 'Chronicles Of Detruncation' oder das Titelstück empfohlen.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Mathias Freiesleben