ABROGATION - Das Blut der Toten
Mehr über Abrogation
- Genre:
- Melodic Deathmetal
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 17.06.2002
- Tyrannei der Engel
- Feuersbrunst
- Hexenriecher
- Ablasskäufer
- Das Blut der Toten
- Geisterstunde
- Engelmacherin
- Angeklagt
- Folterkammer
- Galgenberg
- Der Schelm
- Die letzte Nacht
ABROGATION gehören zu der Sorte Bands, die Metal mit deutschen Texten verbinden, und zwar so gut, dass das Resultat sich nicht sofort nach Rammsteinscher Reimetechnik anhört.
Texte mit mittelalterlichem Background und nicht gerade blumiger Atmosphäre prägen das zweite Album der Vier aus dem Ruhrgebiet, zusammen mit melodischer Death Metal-Mucke hört sich das Ganze mehr als nur interessant an.
Anders als beim ersten Longplayer "Handwerk des Todes" sitzt hier kein Computer hinter den Fellen, sondern ein Mensch aus Fleisch und Blut bietet sein Können dar. Nicht nur bei den Drums hat sich der Sound verbessert, die ganze Band scheint im Können gewachsen zu sein, und die Produktion ist auch um einiges reifer geworden.
ABROGATION zeigen auf ihrem neuen Album genau was sie können, und dieses Können liegt besonders darin, den Rhythmus von Gesang und Hintergrundmusik beinahe perfekt zu vereinen. Die melodische Death Metal-Mucke strotzt nur so von abwechslungsreichen Riffs, das Geknüppel des Drummers John Doe ist eben nicht nur bares Geknüppel, sondern ein Misch aus Tempowechsel und Fellspringerei, was gut zum Gesamtwerk passt. Die Saitenspiele des Hauptgitarristen Dirk Kauder stellen sich aus sanfter Melodie und fettem Kreissägengekreische zusammen, Frontmann Frank Schröter leistet nebst fiesem Gekeife auch gute Arbeit an seiner Gitarre, und Bassist Rainer Wiezorek verschwindet einfach so im Off, ohne einen hörbaren Ton von sich zu geben.
Lieder wie "Feuersbrunst" oder "Der Schelm" haben nicht nur durch den mitreißenden Rhythmus Ohrwurmcharakter, "Folterkammer" ist ein Song der ruhigeren Sorte, der die textliche Versiertheit der Band aufzeigt und "Geisterstunde" zeigt die Möglichkeiten, die die Band ausgeschöpft hat noch mal in allen Facetten.
Einziges Manko dieser Band ist die fehlende Spannung, die sich durch das ganze Album erstreckt, die Lieder strotzen nur so von Ideenreichtum in Text und Musik, jedoch ändert sich nicht viel an der Intensität der Musik. Auf einem Equalizer würde die Band zwischen zwei Punkten feststecken, jeweils in Tempo und Lautstärke, der Gesang vom Frontmann ändert sich gar nie, und richtig aufregend wird es auch nicht, was auch an der Produktion liegen kann.
Im Großen und Ganzen ein MUSS für Fans von deutschem Metal, die Texte könnten selbst IN EXTREMO-Freaks begeistern und Death Metaller mit Hang zur Melodie würden auch ihre reine Freude an diesem Album haben.
Anspieltipps: Feuersbrunst, Der Schelm Folterkammer
- Redakteur:
- Michael Kulueke