ACCEPT - Too Mean To Die
Auch im Soundcheck: Soundcheck 01/2021
Mehr über Accept
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Nuclear Blast
- Release:
- 29.01.2021
- Zombie Apocalypse
- Too Mean To Die
- Overnight Sensation
- No Ones Master
- The Undertaker
- Sucks To Be You
- Symphony Of Pain
- The Best Is Yet To Come
- How Do We Sleep
- Not My Problem
- Samson And Delilah (Instrumental)
Verlässliche Pappenheimer durch und durch
Es kam schon einer faustdicken Überraschung gleich, als Urgestein Peter Baltes die Solinger Stahlschmiede plötzlich verließ und Wolf Hoffmann nun als noch einzig verbliebenes Gründungsmitglied bei ACCEPT sein Instrument schwingt. Das macht er aber auf dem fünften Rundling der Tornillo-Ära wieder äußerst druckvoll. "Too Mean To Die" ist dabei nicht nur genauso bockstark wie seine Vorgänger ausgefallen, sondern dürfte auch die Nörgler kaltstellen, die bei der blinden Wut oder dem Chaos-Aufstieg den Abwechslungsreichtum vermisst haben. Und dass das Aushängeschild des deutschen Schwermetalls nun mit drei Klampfen agiert, kommt dem Sextett in Sachen Druck und Heaviness auch zugute.
Das 16. Studioalbum ACCEPTs zeigt eine enorm angriffslustige Truppe, der man einerseits zwar die Souveränität eines halben Jahrhunderts Heavy Metal ansieht, die sich aber andererseits als enorm spiel- und experimentierfreudig Einheit präsentiert, die noch längst nicht zum alten Eisen gehört. Leute, wir sprechen hier von 50 Jahren Business und dennoch klingen das Groove-Monster 'Zombie Apocalypse', das episch angehauchte und schon bekannte 'The Undertaker' sowie das kaltschnäuzige 'Not My Problem' enorm frisch und ideenreich. Natürlich gibt es mit dem knallharten Titelstück und 'Overnight Sensation' auch Songs, die auf den Leib ACCEPTs geschneidert wurden. Trotzdem klingt "Too Mean To Die" extrem homogen und mit sich und der Welt im Reinen.
Bei der Gänsehautballade 'The Best Is Yet To Come' zeigt Tornillo auch in ruhigeren Tönen, dass seine melodische Reibeisenstimme wie gemacht für ACCEPT ist. Die "Symphonic Terror"-Note, die Herr Hoffmann ein ums andere Mal durchscheinen lässt, sind mit 'Symphony Of Pain' und dem Instrumentalabschluss 'Samson And Delilah' auch heuer vertreten und verleihen einen immens facettenreichen aber heavy-as-fuck-Album den letzten Schliff. Man kann über ACCEPT sagen, was man will, doch "Too Mean To Die" hat nicht nur aufgrund des Cobra-Kai-Gedächtnis-Artworks sehr viel Biss. Mehr noch ist die Platte ein abermaliges Statement, dass es nach all den Jahren und den doch etlichen Besetzungswechseln dieser Band noch längst nicht an Ideen mangelt, man sich aber trotzdem auf seine Pappenheimer auch in diesen turbulenten Zeiten verlassen kann.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Marcel Rapp