ACROLYSIS - Revolution
Mehr über Acrolysis
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Eigenproduktion
- Release:
- 14.11.2023
- The Broken Son
- Kingdome Come
- Revolution
- All Quiet On The Homefront
- Over The Razor Fence
- Liar
- Blue Hour
- Salting The Earth
- Serpentine
- At The End Of The Earth
- Game Over
METALLICA als Vorbild - mehr aber auch nicht.
Vielleicht erinnert sich noch jemand an die Lokalheroen von BLACKENED, die Ende der 90er mit vertrackten Ideen und einem satten Punch METALLICA-Schwärmerei den Underground aufmischen konnten. Die Band verkaufte sich seinerzeit teuer, kam aber nie aus dem großen Schatten heraus und bleibt bis heute als Hetfield-Soundalike mit gewissen Twists in Erinnerung - aber eben ohne die entsprechenden Erfolgsmeldungen. Was das mit ACROLYSIS zu tun hat? Nun, die Jungs aus Sidney versuchen sich an ähnlichen Strukturen und orientieren sich immer wieder gerne am schwarzen Album der Giganten, allerdings auch ohne die wirklich zündenden Ideen oder eben ein paar Hooks, die das gesamte Unterfangen etwas gefälliger machen könnten. Die Erinnerung an BLACKENED ist sicherlich eher zufällig, da eigentlich auszuschließen ist, dass die Australier mit dem deutschen Underground-Tross jemals irgendeine Form von Verbindung aufgebaut hat. Doch klangtechnisch sind die Parallelen doch manchmal arg verblüffend.
Allerdings muss man genau deswegen auch das Für und Wider etwas genauer betrachten, das eine Scheibe wie "Revolution" mit sich bringt. Zum einen bewegt sich ACROLYSIS leider viel zu selten aus der eigenen Komofortzone. Die Band spielt groovigen Heavy Metal in Schlagdistanz zu den genannten Acts, muss aber aufgrund des nicht ganz so wuchtigen Sounds immer wieder Kompromisse eingehen, die nicht so recht schmecken wollen. Es ist nur ein theoretisches Konstrukt, allerdings wäre denkbar, dass Nummern wie 'Kingdom Come' oder 'Liar' auf der Bühne viel mehr Energie freisetzen als auf dem digitalen Tonträger, weil hier einfach noch einmal andere Möglichkeiten bestehen. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass die zündenden Effekte auch in den kompakteeren Stücken des neuen Albums nicht gegeben sind, und das ist insofern schade, dass die handwerklichen Fertigkeiten von ACROLYSIS sicherlich richtig gut sind.
Doch beim Songwriting versteckt sich die Truppe dann immer wieder hinter der Frühneunziger-Phase der großen Helden, kommt bei weitem nicht an deren Durchschlagskraft heran, hat aber auch keine besonderen Widerhaken, die einen nachhaltigen Charme festlegen könnten. Es ist am Ende - und das ist eigentlich schade - lediglich eine durchschnittliche Show, die wie die Light-Variante eines gewissen Klassikers klingt, aber auch kreativ nicht wirklich den Nerv trifft.
"Revolution" ist daher nicht dem Titel entsprechend aufwieglerisch; es ist eher ein Mix aus Thrash und klassischem Metal ohne besondere Vorkommnisse - und damit keine Platte, in die man investieren muss.
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes