ACT OF DEFIANCE - Birth And The Burial
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/2015
Mehr über Act Of Defiance
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade Records
- Release:
- 21.08.2015
- Throwback
- Legion Of Lies
- Thy Lord Belial
- Refrain And Re-Fracture
- Dead Stare
- Disastrophe
- Poison Dream
- Obey The Fallen
- Crimson Psalm
- Birth And The Burial
Thrash mit Faust und Köpfchen.
Mal wieder eine Band, die als "Supergroup" ins Rennen geschickt wird. Da hält sich meine Spannung in Grenzen, doch wenn ich die Namen Chris Broderick und Shawn Drover lese, sieht das schon anders aus, denn ich bekenne, ich bin immer noch ein Freund des MEGADETH-Thrashs. Chris Broderick an den Saiten, die die Metalwelt bedeuten, - übrigens eine Ausnahme unter den Musikern, deren Weg sich von Dave Mustaines trennten, da er sich einvernehmlich und freundlich von Megadave getrennt zu haben scheint - heißt, dass ich zumindest einmal ein Ohr riskieren muss. Doch zuerst noch kurz ein Wort zu den anderen beiden Musikern: Henry Derek singt bereits bei SCAR THE MARTYR und ist mir unbekannt, dafür kenne ich den Bassmann Matt Bachand von seiner Arbeit mit SHADOWS FALL. Na, das klingt doch vielversprechend.
Und es geht auch gleich ziemlich heftig los. Broderick scheint sich von dem Langweiler "Super Collider" erholt zu haben, denn die Band packt sofort die Thrashkeule aus. 'Throwback' ist eine brachiale Ramme, die aber noch genug Platz lässt für ein filigranes Intro, danach aber voll nach vorne geht. Erinnert mich ein wenig an GRIP INC. Derek brüllt sich die Lunge raus, kann aber im Refrain auch klar singen. Im folgenden wird das Rezept verfeinert, aber kaum noch verändert. Allerdings treten die Riffs im Laufe des Albums weiter in den Vordergrund und Brecher wechseln sich ab mit Midtempo-Stampfern. Broderick kann seine offensichtlichen Stärken in tollen Liedern wie 'Dead Stare' oder dem Topsong des Albums 'Obey The Fallen' voll ausspielen. Hier lässt die Band sogar den Thrash hinter sich und bleibt einfach nur bei Metal, völlig ohne Shouting. Überhaupt weist das Album mit zunehmender Spielzeit immer wieder Tendenzen in Richtung Power Metal auf. Es scheint, als wollte die Band erst mit Härte beeindrucken, und später dann mit Diversität. Das funktioniert prächtig, auch wenn meine Lieblingssongs neben dem großartigen Opener vor allem in der zweiten Hälfte zu finden sind.
Hier gibt es nichts zu meckern, ACT OF DEFIANCE macht viel richtig und schenkt uns ein vielschichtiges Thrash-Album, das später die Fühler aus der Thrashkiste streckt und wildern geht. Das ist zwar nicht immer besonders originell, aber sehr gut gemacht. Zwar sind noch nicht alle Songs auf dem gleichen Niveau - 'Thy Lord Belial' und 'Diastrophe' komme über das Prädikat "ordentlich" nicht hinaus - aber für einen Platz in der ersten Thrash-Liga reicht das allemal. Danke, Chris. Ich wusste, du kannst mehr als "Super Collider".
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger