ADAMANTIS - Far Flung Realm
Mehr über Adamantis
- Genre:
- Heavy/Melodic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Cruz Del Sur / Soulfood
- Release:
- 19.03.2021
- Into The Realm
- Unbound Souls
- Misbegotten Dream
- Puppeteer's Bane
- Fire And Brimstone
- Imagination
- Journey's End
- The Oracle's Prophecy
- Second Sight
- The Siege Of Arkona
- Voron (The Ravensong)
Toller EU-Metal aus den Staaten.
Ich muss gestehen, ich kenne dieses Album schon einige Monate. Im vergangenen Herbst landete eine Promo auf meinem digitalen Schreibtisch, deren Cover so außergewöhnlich war, dass ich direkt gebannt auf den Download-Knopf drückte. Leider kam ich dann nicht dazu, meine Eindrücke auch schriftlich festzuhalten. Doch: neues Jahr - neue Chance! Auch die guten Menschen von Cruz Del Sur erkannten offensichtlich das Potential und bringen die ursprüngliche Eigenproduktion als Neuauflage noch einmal einem größeren Publikum näher.
Das hoffe ich jedenfalls. Denn was diese Band aus Brighton, Massachusetts auf ihrem Debüt "Far Flung Realm" aufs Parkett zaubert, ist aller Ehren wert. Eingeleitet von Schlachtengetöse entführt uns ADAMANTIS in entlegene Reiche und vergangene Glanztaten europäischen Metals. Die zehn echten Songs atmen den Geist BLIND GUARDIANs, GAMMA RAYs, STRATOVARIUS' und RUNNING WILDs. Und so weiter, ihr wisst schon. Komponiert und eingespielt mit einer hörbaren Herzenslust und voller Überzeugung kreiert der Fünfer, dessen Mitglieder bisher eher unbeschriebene Blätter sind, hier ein mehr als überzeugendes Werk.
So gibt es Melodien ohne Ende, epische Texte über Fantasy-Gestalten und wahre Kriege, Chöre, pfeilschnelle Gitarrenriffs und -soli und mit Jeff Stark einen Sänger, der nicht nur mitreißt, sondern auch noch alle Töne trifft. Unterstützung bekommt der Frontmann bei 'The Oracle's Prophecy' von Gastsängerin Elisa C. Martín, die man von HAMKA, DARK MOOR und DREAMAKER kennen darf.
Trotz aller Referenzen an frühere Metal-Großtaten habe ich hier nicht eine Sekunde den Eindruck, eine bloße Kopie zu belauschen. Dafür agiert ADAMANTIS dann doch zu eigenständig. Die Gitarre in 'Imagination' etwa, für mich das Herzstück des Albums, erinnert in durchaus an Tolkki, ist von ihm sicher auch inspiriert, ist aber gleichwohl in einen Song eingebaut, den ich dem Finnen so nicht zutrauen würde. Aber mehr Spaß macht es eh, das Hirn beim Hören etwas auszuschalten und einfach die melodische Einladung in weit entfernte Welte zu genießen. Am besten bestaunt man dabei das Artwork vom Polen Piotr 'Kaenshin' Bednarczuk, dann klappt das mit dem Reisen auch in den eigenen vier Wänden mit Leichtigkeit.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Marius Luehring