ADOLESCENTS, THE - Manifest Density
Mehr über Adolescents, The
- Genre:
- Melodic Hardcore / Punk
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Concrete Jungle Records
- Release:
- 08.07.2016
- Escape From Planet Fuck
- Hey Captain Midnight
- Unhappy Hour
- Silver And Black
- Nightcrawler
- Jacob's Ladder
- American Dogs In Europe
- Spring Break At Scar Beach
- Catfish
- Lost On Hwy 99
- Bubblegum Manifesto
- Rat Catcher
- Vs
Feine Melodic-Hardcore-Scheibe der Orange-County-Veteranen.
Die amerikanischen Punker ADOLESCENTS haben wohl die stürmischste Bangeschichte erlebt, von der ich bisher gehört habe, denn Auflösungen, Wiedervereinigungen und vor allem ein sich stetig drehendes Besetzungskarussel waren innerhalb der mittlerweile gut 25jährigen Karriere des Quintetts ständige Begleiter. Erstmalig löste sich die Truppe bereits ein Jahr nach ihrer Gründung und dem umjubelten Debüt "Adolescents" auf, nur um sich weniger Jahre später wieder zusammen zu tun und 1991 dann vorest endgültig getrennte Wege zu gehen. Angetrieben von den beiden einzig verbliebenen Gründungsmitgliedern Tony Cadena und Steve Soto war die bisher letzte Reunion im Jahr 2001 allerdings endlich von dauerhaftem Erfolg gekrönt, und so kommen die Fans der Amerikaner in diesem Jahr in den Genuss des inzwischen achten Longplayers "Manifest Density".
Musikalisch haben sich die Kalifornier dabei in den letzten 35 Jahren kaum verändert, denn auch die neueste Scheibe liefert wieder klassischen Melodic Hardcore gepaart mit einer netten Prise Punk, wie ihn auch die amerikanischen Genre-Kollegen von BAD RELIGION seit Jahren erfolgreich zelebrieren. Mit den Kollegen aus der OC-Szene der Achtziger teilt das Quintett aber nicht nur die musikalische Ausrichtung, sondern legt ähnlich wie Greg Graffin und seine Mitstreiter auch großen Wert auf die Botschaft seiner Texte. Nur muss der Hörer bei den ADOLESCENTS eben zwischen den Zeilen lesen können, denn auch wenn der Opener 'Escape From Planet Fuck' auf den ersten Blick nach einer witzigen Punk-Hymne klingt, so schwingt zwischen den eingängigen Hooklines auch eine gute Portion Frustration über die aktuellen Entwicklungen in den USA und der Welt mit.
Überraschen kann die neue Platte dabei aber nicht nur mit den ausgeklügelten Texten, sondern überzeugt auch auf rein musikalischer Ebene mit einer gehörigen Portion Frische und Spielfreude. So können sich dann auch viele junge Punk-Newcomer von der Leistung auf "Manifest Density" noch so einiges abschauen, denn Songs wie 'Jacob's Ladder', 'Silver And Black' oder das bereits von der gleichnamigen EP bekannte 'American Dogs In Europe' klingen so gar nicht danach, als wären hier Musiker am Werk, die alle bereits in ihren Fünfzigern angekommen sind. Viel mehr klingt die Scheibe so energiegeladen wie das selbstbetitelte Debüt "Adolescents" aus dem Jahr 1981, nur dass das Songwriting des Quintetts eben um eine gehörige Portion Lebenserfahrung angereichert wurde. Abgerundet wird der Silberling schlussendlich von der mehr als runden Produktion, für die der ehemalige DEATH BY STEREO-Bassist und Orange-County-Szeneinsider Paul Miner verantwortlich zeichnet, mit dem die Band bereits seit Jahren über Nebenprojekte eine enge Bindung pflegt.
So ist "Manifest Density" alles in allem eine feiner Melodic-Hardcore-Scheibe geworden, die allen Anhängern der Orange-County-Szene der frühen Achtziger jede Menge Freude bereiten sollte. Aber auch Fans von moderneren Genre-Zweigen wie Skate- oder Pop Punk können hier ein Ohr riskieren, denn mit ihren feinen Hooklines und den bissigen Texten kann die Truppe aus Kalifornien trotz des mittlerweile gesetzten Alters noch locker mit dem jungen Gemüse der Szene mithalten. Chapeau!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Tobias Dahs