ADRENALINE MOB - Omertá
Auch im Soundcheck: Soundcheck 03/2012
Mehr über Adrenaline Mob
- Genre:
- Modern Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Century Media (EMI)
- Release:
- 23.03.2012
- Undaunted
- Psychosane
- Indifferent
- All On The Line
- Hit The Wall
- Feelin' Me
- Come Undone
- Believe Me
- Down To The Floor
- Angel Sky
- Freight Train
<br /> Unerwartet, aber gut.
Da war ich tatsächlich sehr überrascht. Denn ich muß zugeben, dass ich die EP nie gehört hatte und daher mit der Erwartung an "Omertá" herangetreten bin, die durch die personelle Besetzung auf der Hand liegt: Mike Portnoy, ehemals DREAM THEATER, auch wenn er in diversen anderen Kapellen rumgetrommelt hat und es noch tut, und Russell Allen, Fronter der Prog Metaller SYMPHONY X, machen gemeinsame Sache. Klar, der Name ist so Prog wie ein Käsebrot, aber das macht ja nix. Oder?
Doch schon mit den ersten Tönen stellt sich heraus, dass die Erwartung falsch und die Namenswahl richtig war. Denn was sofort klar wird, ist, dass es hier keine ausufernden Songstrukturen gibt, Epik quasi überhaupt nicht vorhanden ist und alle Tracks als Antipoden zu 'Under A Glass Moon' oder 'Paradise Lost' durchgehen dürfen. Hat man das erst einmal verdaut, ist die Überraschung kleiner. Schlägt nicht Mike auch die Takte bei AVENGED SEVENFOLD? Hat nicht Allen neben Melodic Metal mit Jorn Lande auch ein stilistisch von SYMPHONY X völlig verschiedenes Soloscheibchen eingejodelt? Klar. Und dann wächst "Omertá".
Die Basis für ADRENALINE MOB ist Hard Rock und moderner Metal. Ja, Hard Rock. Direkt und ohne Umwege. Russell Allen zeigt dabei seine Rockröhre und weniger seine melodische Progstimme, aber wer ihn mal live erlebt hat, weiß auch dass er eigentlich eher die rock 'n' rollige Frontsau ist, so dass ich ihm dieses Betätigungsfeld absolut abnehme. Und Hard Rock lebt von Riffs und Gesang. Die Riffs steuert der Gitarrist Mike Orlando bei und zaubert einige beeindruckende und originelle Tonläufe aus seinen sechs Saiten. Ja, man darf in der tat ein wenig an Zakk Wylde erinnert sein, wie ich schon vor Genuß von "Omertá" mehrfach gehört hatte. Aber das ist ja nun auch keine Beleidigung.
Aber in dem Sound ist noch etwas, was mir einfach als Vergleich nicht einfallen wollte, bis ich die aktuellen News der Band gelesen habe. Denn für die kommende Tour nehmen sie den Bassisten John Moyer mit. Und der ist von DISTURBED. Richtig, die schimmern nämlich auch mehr als gelegentlich durch. Eine hardrockige Version von DISTURBED wäre meine Kategorisierung der Band. Wer bei dieser Beschreibung nicht zurückzuckt, wird sich ganz sicher über kompetenten, modernen Metal freuen, der zwar nicht durchgehend das Niveau von Krachern wie 'Undaunted', 'Hit The Wall' oder 'Angel Sky' halten kann, und über die Notwendigkeit einer DURAN DURAN Coverversion wird es sicher auch unterschiedliche Meinungen geben. Aber nach einigen Durchgängen macht dieser Mob seinem Namen durchaus Ehre.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Frank Jaeger