AETHERNAEUM - Wanderungen durch den Daemmerwald
Mehr über Aethernaeum
- Genre:
- Folk Black Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Einheit Produktionen (Soulfood)
- Release:
- 19.04.2013
- Auf den Nebelfeldern
- Waldaura
- Totenlichter (Interlude)
- Zur Mittwinternacht
- Deva (Interlude)
- Das Hügelvolk
- Tanz der Sturmgeister
- Sonnentor
- Abgesang (Outro)
Vanitas! Vanitatum Vanitas!
Black Metal ist eine zutiefst romantische Angelegenheit. Denn neben der antichristlichen, Kreuze verbrennenden Zunft gab es schon immer die Bands, die sich an Naturmystik, den Epochen der Romantik und des Barocks oder dem Leitmotiv der Vergänglichkeit berauscht haben. Schließlich drückt sich Spiritualität vor allem in der Beziehung des Menschen zu seiner ganz ursprünglichen Lebenswelt aus, und je technologisierter unsere Gesellschaft ist, desto mehr möchte man sich zurückbesinnen.
Mit "Wanderungen durch den Daemmerwald" sollen Freigeister und Anhänger des Schwarzmetalls sich auch dieses Jahr auf Lichtungen durch den Tag träumen und sich vom klirrenden Nymphenreigen der verzerrten Gitarren bezirzen lassen. Dahinter steckt der Musiker Alexander Paul Blake, der letztes Jahr unter seinem Namen ein Black-Metal-Solodebüt namens "Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter" veröffentlicht hat. Nun heißt das Projekt aber AETHERNAEUM, was wiederum ein Kofferwort aus den Begriffen "Athenäum" und "Äther" ist. Jetzt dürfte jedem klar sein, in welche Richtung sich dieser Output bewegt.
Zum lyrischen Konzept lässt sich leider nichts schreiben, da die Texte nicht vorliegen. Das ist schade, denn gerade im Fall solcher Ergüsse ist die Einheit von Musik und Text ein nicht zu unterschätzender Faktor. Wie auch immer, an der Musik lässt sich jedenfalls genug Lobenswertes finden. So beispielsweise Einflüsse wie frühe BURZUM, deren zeitgenössische Interpretatoren von WOLVES IN THE THRONE ROOM, ganz frühe ULVER oder aber AGALLOCH. Ich verkünde folglich keine Geheimnisse, wenn ich feststelle, dass hier der altbekannte Spagat zwischen im wahrsten Sinne des Wortes laut(en)malerischen Klängen und der Black-Metal-typischen Raserei präsentiert wird.
Und das in einer Form, die sich wirklich nicht zu verstecken braucht. Die großen Kontraste werden geschickt in Szene gesetzt, das Songwriting ist wirklich klasse und darf sich von daher gerne mit den oben genannten Bands vergleichen. Denn im Gegensatz zu anderen Nachahmern ist AETHERNAEUM weit davon entfernt, als prätentiös bezeichnet zu werden. Auch im Vergleich zum Vorgängeralbum "Die Rückkehr ins Goldene Zeitalter" ist es insgesamt einfach noch eine Spur besser geworden. "Wanderungen durch den Daemmerwald" kann sich dieses Jahr ohne Probleme mit der Konkurrenz messen. Hier werden bekannte Zutaten äußerst geschmackvoll kombiniert, ohne dabei einen faden Beigeschmack zu hinterlassen. Eine kurzweilige und doch intensive Hörerfahrung!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Nils Macher