AEVERON - Construality
Mehr über Aeveron
- Genre:
- Melodic Death Metal
- Label:
- Northern Silence Productions
- Trapped Within Me
- Construality
- Days Of Perception
- Fragile Thoughts
- Judged By False Prophets
- Nocturnal Skies
- Dreadful Certainy
- Fields Of Aeveron
- Lament
Was für ein hochprozentiger Six-Pack! AEVERON aus dem sächsischen Zwickau überraschen auf ihrem Debüt-Album "Construality" mit einer fast trunken machenden Mischung aus orchestralem Death Metal und fiesen Black-Metal-Parts - und stellen sich dabei ganz bewusst in die Tradition von erfolgreichen Bands à la HYPOCRISY, EDGE OF SANITY und DIMMU BORGIR. Dabei enden die sechs Musiker von AEVERON jedoch nicht als kläglicher Rip-off-Versuch, sondern geben dem allseits bekannten Sound der großen Vorbilder noch eine eigene zusätzliche Note.
Den Anspruch an die eigene Unverwechselbarkeit zeigt das letzte Stück des Albums namens 'Lament' exemplarisch, in dem wüste Knüppelparts, sinfonische Keyboards und ergreifend unkitschige Melodien miteinander tanzen, sich umschlingen, als organisch-moshbare Einheit verschmelzen. Dabei werden AEVERON wie auch schon auf ihrem unbetitelten Demo aus dem vergangenen Jahr von einem massiven Sound unterstützt, der sich hinter großen Budget-Produktionen nicht verstecken muss. Vom Demo haben es die zwei besten Songs 'Fragile Thoughts' und besonders das von Schlachtenlärm eröffnete 'Fields Of Aeveron' auf die Platte geschafft, gleichwertig stehen sie neben neuen Perlen wie dem mitreißenden Titeltrack - in dem der mächtige Grunz-Keiferisch Thomas zeigen kann, dass er gleichzeitig auch wunderbar klar singen kann.
Insgesamt 43 Minuten lang demonstrieren AEVERON, welche Inspirationen ihnen beim Stöbern in ihren schwedisch-norwegischen Plattenboxen gekommen sind. Denn nach Deutschland klingt diese Musik definitiv nicht - dafür klingt sie zu verspielt, zu herzblütig, zu gefühlsbetont. Mit dieser Erkenntnis wirkt die deutsche Version der Internetseite der Band schon fast grotesk in ihrem Anspruch, kein englisches Wort zu verwenden: Da werden ohne Not aus "Links" sogenannte "Verweise", aus dem "Booklet" das "Beiheft" und aus der "Homepage" die "Heimseite". Für anspruchsvolle Musik mit solch existenziellen Melodien und Strukturen gleicht dieser Web-Auftritt dann doch eher dem Tiefgang einer Pfütze und konkurriert mit dem wasserfarben-zerlaufenen Cover um die größere Peinlichkeit. Bis auf diese zwei Klöppse bieten AEVERON aber einen gelungenen Einstand, im sächsischen Hinterland wächst etwas heran ...
Anspieltipps: Construality, Fields Of Aeveron, Lament
- Redakteur:
- Henri Kramer