AEXYLIUM - Myth Of Mankind
Mehr über Aexylium
- Genre:
- Folk Metal / Symphonic Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Rockshots Records
- Release:
- 23.05.2025
- Fontes Et Omnia
- The Queen
- Hexe
- Into Oblivion
- In Sorrow
- Myth Of Mankind
- Eclissi
- Wild Hunt
- Surrender
- Northern Lights
- Eternity
Überraschend überragend.
Symphonische Klänge, bombastisch aufbereitet, dazu Female-Fronted-Passagen und eine klare Nähe zur Folk-Metal-Szene. Eigentlich ist diese Kombination erfahrungsgemäß eher zum Scheitern verurteilt, weil den entsprechenden Platten in der Regel die nötige Substanz fehlt und man die eigenen Defizite gerne hinter einer opulenten Aufbereitung verstecken mag. Beim dritten Album von AEXYLIUM gestaltet sich die Sache allerdings erfrischend anders. Zwar fußt auch "Myth Of Mankind" auf vielen der vertrauten Zutaten und gibt sich gelegentlich auch ein bisschen schunkelig, doch statt üppiges Keyboard-Gekleister und orchestrale Verblendung gibt es hier sehr abwechslungsreichen, überraschend aggressiven und vor allem durchweg hörenswerten Stoff auf die Lauscher - und einen Schlag in das eigene, mal wieder von Vorurteilen geblendete Gesicht.
In den elf neuen Stücken überzeugt vorrangig die perfekte Balance aus symphonischen Elementen, traditionellen Folk-Melodien und teils auch progressiven Songstrukturen, bei denen man sich nicht selten an die ewigen Spanier von MÄGO DE OZ erinnert fühlt. Einziger Unterschied: Bei den Vocals wird nicht geknödelt, sondern kraftvoll und melodisch geshoutet, einzelne Growls schalten sich ab dem mittleren Teil auch immer offensiver ein, und bevor man sich versieht, gerät man in einen unvermeidlichen Strudel, in dem sich die besten Momente von SUIDAKRA mit klassischem, einprägsamem Heavy Metal vermengen. Die Singalongs lasen nicht lange auf sich warten und zeichnen ausnahmslos jeden Song von "Myth Of Mankind". Die Refrains in Nummern wie 'Eclissi', 'Hexe' und 'Myth Of Mankind' sind umgehend gespeichert, die energischen Screams in 'In Sorrow' und 'Surrender' hat man ebenfalls sofort verinnerlicht, und wenn es ein kleines bisschen opulenter wird, sucht man sich sofort einen Partner, um auch die mehrstimmigen Parts in 'Northern Lights' und 'The Queen' zu meistern. Der neue Frontmann Sam Biganzoli macht einen fantastischen Job, kann mit seiner ambitionierten Performance sogar jeden Anflug von Kitsch ausmerzen und ist schließlich das Zünglein an der Waage eines überraschend überragenden Releases.
AEXYLIUM macht gar nicht so viel anders als die namhafte Konkurrenz, doch die Italiener machen es vor allem besser und entschlossener. Die dritte Platte ist nicht nur das bandinterne Highlight, sondern einer der besten Folk-Metal-Releases der letzten Jahre!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Björn Backes