AFFECTOR - Harmagedon
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Affector
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- InsideOut (EMI)
- Release:
- 18.05.2012
- Overture, Pt. I: Introduction
- Overture, Pt. II: Prologue
- Salvation
- The Rapture
- Cry Song
- Falling Away & The Rise Of The Beast
- Harmagedon
- New Jerusalem
Gniedel deluxe!
AFFECTOR ist eine Ansammlung von Musikern, die zusammengekommen ist, um nach Herzenslust zu Frickeln. Leute, für die rote Fäden, songdienliches Spiel und kompositorische Kompaktheit primäre Merkmale guter Musik sind, mögen sich bitte anderen Bands zuwenden.
So, jetzt, wo nur noch Freunde des gediegenen Gniedelns weiterlesen, können wir uns gepflegt unterhalten. AFFECTOR sind die Holländer Daniel Fries (Gitarre) und Collin Leijenaar (Schlagzeug; beide bekannt aus der NEAL MORSE-Band und DILEMMA), Mike LePond (Bass; SYMPHONY X) und Ted Leonard (Gesang; u.a SPOCK'S BEARD und ENCHANT). Diese Eliteauswahl des Prog Rock/Metal verstärkt sich dann noch mit einigen prominenten Gästen wie Neal Morse, Jordan Rudess (DREAM THEATER) und Derek Sherinian.
Konzeptionell hat man auf "Harmageddon" Bibeltexte unverändert im Original verwendet und drum rum die Musik komponiert. Und wie klingt diese Mixtur nun? Wer aufgrund des Konzepts so was wie SAVIOUR MACHINE erwartet, wird sicher enttäuscht sein. Ein Kumpel, der mit mir im Auto mitgefahren ist, sagte nach 5 Sekunden "oh, das klingt wie DREAM THEATER!" Das kann mal eigentlich gut so stehen lassen. Die Hauptmerkmale der amerikanischen Progmetal-Institution finden sich genauso auch bei AFFECTOR: Die Band lässt ihrem Können in langen Songs mit minutenlangen Instrumentalsoli freien Lauf, man soliert nach Herzenslust, verschiebt Takte und Metren, variiert Tempi und Dynamiken und beschäftigt den Hörer mit einem vor allem zu Anfang fast undurchdringlichen Knobelwürfel an Noten. Doch man verpflichtet keinen Ted Leonard, wenn man nicht – wie auch DREAM THEATER - Wert auf schöne Melodien und packende Hooklines legen würde. Ähnlich wie bei ENCHANT drückt Leonard der komplexen Musik seinen Stempel auf und sorgt dafür, dass man als Suchender ein paar Eckpfeiler findet, um sich von dort aus in das Gewirr der Progpassagen vorzuwagen. Und siehe da, mit der Zeit beginnt man tatsächlich, sich darin zurechtzufinden und findet von Spin zu Spin mehr coole Kniffe und Details. Deshalb erinnert auch die Vorgehensweise beim Hören dieses Albums an DREAM THEATER. You have to dig deep to get your reward!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Thomas Becker