AGENT STEEL - Order Of The Illuminati
Mehr über Agent Steel
- Genre:
- Power Metal
- Label:
- Scarlet Records
- Release:
- 09.06.2003
- Avenger
- Ten Fists Of Nations
- Earth Under Lucifer
- Enslaved
- Insurrection
- Apocalypse (World Without Windows)
- Forever Black
- Dance Of St.Vitus (Bass Solo)
- Dead Eyes
- Kontrol (instrumental)
- Human Bullet
Verdammt, mich haut es echt aus den Socken, ein so starkes Album hätte ich von AGENT STEEL nach dem eher durchschnittlichen Vorgänger "Omega Conspiracy" nicht mehr erwartet.
Zwar ist "Order Of The Illuminati" erneut ein ganzes Stück von 80er-Offenbarungen des Kalibers "Unstoppable Force" entfernt, jedoch habe ich seit dem letzten Output auch keine Hoffnung mehr gehegt, dass der Sound der ersten beiden Full Length Veröffentlichungen wiederbelebt wird. Vielleicht ist das auch der Grund, warum mir die zweite Platte nach dem Comeback so gut gefällt, denn frei von jeder Erwartungshaltung bin ich hier vollkommen weggeblasen worden.
Dabei sah es zunächst überhaupt nicht so besonders aus für die Weltraum-Metaller um Bernie Versailles. Langwierige Querelen im Vorfeld hatten die Veröffentlichung von "Order Of The Illuminati" immer wieder nach hinten geschoben. Der plötzlich wieder aufgetauchte Ex-Sänger John Cyriis stritt sich mit der Band um die Namensrechte für AGENT STEEL und so verzögerte sich der Release bis ins Jahr 2003 hinein, obwohl der Großteil der Songs schon zwei Jahre zuvor fertig bearbeitet wurde.
Nachdem der Titel der neuen CD eigentlich als neuer Bandname gelten sollte bin ich etwas verwirrt von der Tatsache, dass man nun doch weiter unter dem Name AGENT STEEL firmiert, aber anschließend konnte man sich mit Herrn Cyriis einig werden. Dieser wird übrigens in naher Zukunft mit seiner neuen Kapelle STELLAR SEED auf die Metal-Landkarte zurückkehren.
Wie auch immer, kommen wir zu den musikalischen Argumenten des lang erwarteten Albums, denn diese sind ausnahmslos überzeugend. Hier ist das gelungen, was bei "Omega Conspiracy" noch zu unausgegoren klang, nämlich den Sound der Achtziger in ein modernes Soundgewand zu kleiden. Dabei ist anzumerken, dass der Thrash Metal Anteil bei den elf Songs deutlich angstiegen ist, speziell der zweite Teil von "Order Of The Illuminati" zeigt eine aggressivere Ausrichtung der Band, die jedoch immer wieder von melodischen und auch eingängigen Parts unterlegt wird.
Hervorzuheben sind der thrashige Ohrwurm `Ten Fists Of Nations´, das gesangstechnisch sogar ein wenig an IRON MAIDEN erinnert, und das ebenfalls eingängige `Enslaved´, das durch typische 80er Vocals zu glänzen weiß. Auch das zunächst verhaltene `Insurrection´steigert sich zum Ende hin zu einer echten Mitsingnummer und mit `Kontrol´ist wieder ein typisches Instrumental enthalten, welches alle Trademarks von AGENT STEEL in knapp fünf Minuten bündelt. So könnte ich nun eigentlich mit jedem Stück fortfahren, denn schwache Songs sucht man auf dieser CD vergeblich, worauf das mittlerweile gefestigte Line-Up verdammt stolz sein kannn.
Bruce Hall gefällt mir am Mikro um Meilen besser als noch bei seinem Einstieg vor vier Jahren und klingt wie die melodische und kraftvollere Version eines Bobby Blitz von OVERKILL. Die hohen Screams, für die AGENT STEEL so bekannt sind, wurden teilweise noch verwendet und fügen sich in dieser Form prima in den Gesamtsound ein. Und die stets treibends Schlagzeugarbeit in Verbindung mit den beiden Gitarristen Juan Garcia und Bernie Versailles sorgt für den erforderlichen Punch.
Einzig und allein die Produktion kann mich nicht so ganz zufriedenstellen. Ein wenig mehr Druck wäre mit Sicherheit nicht verkehrt gewesen. Dies kann dem Album jedoch nicht weiter schaden, und so muss ich AGENT STEEL attestieren, mit "Order Of The Illuminati" ein erfrischendes und hammergeiles Album eingespielt zu haben, welches durch ein tolles Cover-Artwork veredelt zu einem echten Schmuckstück in jeder gut sortierten Sammlung werden sollte.
Eine Schande, dass dieses Werk zwei Jahre auf Halde lag, doch diese verlorene Zeit können die Jungs durch eine ordentliche Leistung auf ihrer Europatour im Vorprogramm von EXODUS Ende Oktober locker wieder wettmachen. Die Vorfreude ist jedenfalls nach dieser positiven Überraschung riesengroß.
Anspieltipps: Avenger, Ten Fists Of Nations, Enslaved, Forever Black, Kontrol
- Redakteur:
- Björn Backes