AGNOSYS - Alterations
Mehr über Agnosys
- Genre:
- Black Metal / Death Metal
- ∅-Note:
- 6.00
- Label:
- Great Dane Records
- From The Heights, From The Depths
- Towards A Crimson Gorged Progeny
- Inborn Defects
- Sons Of The Void
- Banished
- Le Lac
- The Ghost Within
- Τάνταλος
Zerfahren, komplex, unschlüssig - wohin geht die Reise?
Sich als Melodic-Death-Kapelle zu verkaufen, ist im Falle der französischen Extrem-Metaller von AGNOSYS eine gewagte Geschichte. Einerseits wildern die Herrschaften viel zu offensiv in anderen Neben-Genres herum, andererseits ist der Stoff des neuen Albums "Alterations" nur in kleinen, auserwählten Passagen wirklich melodisch - und daran scheitert schließlich auch jeglicher Ansatz von Atmosphäre, den die Band von Anfang an in ihr Material zu mischen versucht.
AGNOSYS, die bislang lediglich auf eine längst verjährte EP zurückblicken können, sind gerade in den ersten Minuten ihres Full-Length-Debüts redlich um Abwechslung bemüht. Das Doppelpack 'From The Heights, From The Depths' / 'Towards A Crimson Gorged Progeny' ist eine wahre Achterbahnfahrt, mal emotional, mal drückend aggressiv, dann wieder von kleinen sphärischen Breaks durchsetzt, zuletzt aber wenigstens relativ anspruchsvoll und viel versprechend. Diesen Ansatz verliert die Band im späteren Verlauf aber immer weiter aus den Augen. 'Inborn Defects' lässt viele moderne Todesblei-Elemente zu, kann aber mit der ruppigen Herangehensweise alleine ebenso wenig punkten wie mit manch martialischem Riff. 'Sons Of The Void' wiederum erinnert phasenweise an die alten BEHEMOTH-Sachen, ist schwarz gefärbter Death Metal, leider aber auch gesichtslos und kaum markant. Erst mit dem schleppenden 'Le Lac' stellt sich wieder so etwas wie Normalität ein; nachvollziehbare Songstrukturen sind erstmals an der Tagesordnung und unterm Strich kann man auch einige Melodien speichern. Dieser Fortschritt wird im Finale aber auch schon wieder durch zerfahrenes Songwriting und unzählige, weniger fließende Breaks aus dem Rahmen gerissen. Plötzlich sind AGNOSYS wieder eine ambitionierte, aber eben nicht wirklich potenzstarke Band, bei der man immer mehr den Eindruck gewinnt, ein klares Ziel sei nie vorhanden gewesen.
Dies ist auch das Resümee zu "Alterations": Vielen wirklich anständigen Ansätzen wird ein überfragmentiertes Konstrukt entgegengesetzt, das zwar im weitesten Sinne progressiv ist, aber keinen roten Faden erkennen lässt. Hier und dort hat die Platte sicherlich ihre Qualitäten; als Gesamtwerk ist sie aber nur mäßig genießbar.
Anspieltipps: Towards A Crimson Gorged Progeny, Le Lac
- Note:
- 6.00
- Redakteur:
- Björn Backes