AHAMKARA - The Harrow Of The Lost
Mehr über Ahamkara
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Bindrune Recordings
- Release:
- 25.04.2025
- The Circle Of Remembrance
- Our Scars Shall Abide In The Thaw
- Channelling Grief
- Ordeal Of Ascension
Eine lang ersehnte Rückkehr mit neuer Besetzung.
Eine immerhin elfjährige Pause mussten Gönner des ersten AHAMKARA-Longplayers "The Embers Of The Stars" verschmerzen, jederzeit in der Ungewissheit, ob die britische Black-Metal-Combo sich überhaupt noch einmal neu sortieren würde. Der tragische und viel zu plötzliche Tod von Frontmann Steven hat das Ensemble extrem weit zurückgeworfen, so dass Gitarrist und Songschreiber Michael Blenkarn tief in sich gehen musste, ob er mit neuer Mannschaft noch einmal angreifen wollen würde. Im vergangenen Jahr ist dann jedoch der Entschluss gefasst worden, die Band weiter zu betreiben. Blenkarn konnte seine Frau Alexandra für die Keyboards und die Programmierung gewinnen und hat in Austin Lunn auch einen Schlagwerker gefunden, der die Visionen des Masterminds teilt. Blenkarn selbst hat den Posten hinterm Mikro übernommen wie auch schon in Teilen des Debüts und kann seiner Wut und seinem Frust in den vier Nummern von "The Harrow Of The Lost" auch gleich wieder Ausdruck verleihen - das nicht nur in kurzen Episoden.
Die vier Longtracks der zweiten Scheibe strotzen nur so vor Aggression und Frustration, nehmen sich aber dennoch die Zeit, die melancholische Seite von AHAMKARA weiter auszudehnen. Gerade im Opener 'The Circle Of Remembrance' gelingt dem Trio ein wunderbares Spiel mit den verschiedenen Grundstimmungen, abgebildet in atmosphärisch geprägten Instrumentalphasen, die dann wieder in neue Explosionen überleiten. Doch Blenkarn zeigt sich gerade im zweiten Teil der Platte extrem angriffslustig, bläst in 'Channelling Grief' zum Sturm ohne Unterlass und eröffnet auch in 'Ordeal Of Ascension' mit ungestümen Attacken, in denen jedoch auch deutlich wird, dass die Briten nicht zwingend vom nordeuropäischen Part der Szene inspiriert wurden, sondern eher von den amerikanischen Nachfolgern. Dies spiegelt sich im Grundsound der Gitarren wieder, aber auch in den unkonventionellen Arrangements, in denen hymnische Sounds nicht zwingend verortet sind, sondern eher die Entschlusskraft, möglichst radikal und bestialisch das Inferno zu entfachen - und ein solches liefert die B-Seite von "The Harrow Of The Lost" in vollen Zügen.
Sieht man also mal davon ab, dass sich anfangs noch ein paar kleine Längen einschleichen und AHAMKARA sich manchmal ein bisschen weit in den ausladenden epischen Parts verzettelt, entwickelt sich das zweite Album zu einem echten Highlight, mit dem die neue Besetzung eine erstaunliche Feuertaufe erlebt. AHAMKARA ist wieder zurück, und das mindestens so stark wie 2014!
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Björn Backes