AIDEN - Conviction
Mehr über Aiden
- Genre:
- Emo
- Label:
- Victory / Soulfood
- Release:
- 24.08.2007
- The Opening Departure
- She Will Love You
- Teenage Queen
- Hurt Me
- One Love
- Moment
- Darkness
- Son Of Lies
- Believe
- Bliss
- The Sky Is Falling
AIDEN gehören zu den dicksten Fischen im Victory-Teich, haben während der letzten Jahre gut Platten vertickt, sich umtriebig den Arsch abgespielt und diverse Schulterklopf-Awards für den Kaminsims in Empfang nehmen dürfen. Nun wollen die Amis mit ihrem dritten Album an die Erfolge der Vergangenheit anknüpfen, und das dürfte sich nicht zu einem komplizierten Unterfangen auswachsen. "Conviction" beinhaltet von vorne bis hinten Trend-Musik, die reißenden Absatz findet.
Die bei dem Seattle-Fünfer eindeutig zu identifizierenden und sehr präsenten Wave-Pop-Einflüsse können nicht darüber hinwegtäuschen, dass er in Emohausen garantiert nicht als Nestbeschmutzer- oder Außenseiter-Grüppchen verschrien ist. Optisch ist ebenfalls alles in bester Ordnung: Kajal, schwarze Haartunke. Individualität nicht messbar, aber Songs schreiben können die Knaben – und das besser als viele der gegnerischen Emos. Mit überflüssigem Firlefanz beschäftigen sich die Fünf erst gar nicht. Simple Akkordfolgen werden mit nachvollziehbaren Singalongs zu eingängigen Songs zusammengerührt. Im Mittelpunkt stehen die Hooks, und die sind nicht von schlechtern Eltern. Lässt man das uninteressante Piano-Geplänkel 'The Opening Departure', 'Hurt Me' und den Lagerfeueraustreter 'The Sky Is Falling' (die beiden letztgenannten Nummern hat man HAARGENAU so schon unzählige Male gehört) außer Acht, kommen nur tadellose Stücke mit Hitappeal. Am nachhaltigsten punkten AIDEN mit dem MY CHEMICAL ROMANCE-artigen 'Son Of Lies' (mit Efrem Schulz der feinen DEATH BY STEREO als Gastsänger), dem offensichtlich auf Single getrimmten 'Teenage Queen' sowie den schmissigen 'Believe', 'One Love', 'Moment' und 'Bliss' (mein lieber Mann, sollten den Text auf Schlingerkurs befindliche Kids in den falschen Hals kriegen, garantiere ich für nichts mehr).
Wenn Sänger Will Francis die Zeile "Tonight I'm a teenage queen" schmettert, hat das nicht im Entferntesten mit Rock 'n' Roll zu tun (anders als bei den ganzen Odin-, Geri-, Freki- und Ich-spritze-mir-Met-intravenös-Gedankenabrissen kann man hier aber immerhin noch schmunzeln), und mehr Feuer und weniger Sicherheitsdenken hätten diesem Album keineswegs geschadet. Davon abgesehen ist "Conviction" 'ne gute Zeitgeist-Platte, die sich alle, die ihre geschmacklichen Vorlieben zwischen AFI, THE BLACK MARIA und I AM GHOST verorten würden, bedenkenlos nach Hause holen können.
Anspieltipps: Son Of Lies, Believe, Moment
- Redakteur:
- Oliver Schneider