AIDEN - Nightmare Anatomy
Mehr über Aiden
- Genre:
- Emo / Punk Rock
- ∅-Note:
- 10.00
- Label:
- Victory Records
- Release:
- 28.09.2005
- Knife Blood Nightmare
- The Last Sunrise
- Die Romantic
- Genetic Design For Dying
- Breathless
- Unbreakable (I. J. M. A.)
- It's Cold Tonight
- Enjoy The View
- Goodbye We're Falling Fast
- This City Is Far From Here
- See You In Hell...
Absolutes Genre-Highlight
AIDEN haben auf ihrem zweiten Album "Nightmare Anatomy" sicherlich jedes damals gängige Emo-Klischee mitgenommen: Kajal ohne Ende, Goth-Klamotten gepaart mit Röhrenjeans, Vampire, Tod und Liebe verpackt in einem audio-visuellen Gesamtbild. Für viele war die Band 2005 ein Hoffnungsträger der neuen Emo-Szene, für andere aber der Inbegriff des Hassbildes "Emo" - eben wegen all der mitgenommenen Klischees.
Anders allerdings als zum Beispiel MY CHEMICAL ROMANCE war die Band wesentlich kantiger, was am deutlichen Punk-Einschlag lag. Doch gerade hier lag die Stärke der Band. Sie spielte etwas härteren Emo - inklusive viel Gebrüll und kleinen Breakdowns - und hatte große Refrains zu bieten. Hat man einmal die Evergreens 'Knife Blood Nightmare', 'Last Sunrise' oder 'Die Romantic' gehört, lassen diese einen so schnell nicht mehr los. Sicherlich deswegen waren genau diese drei Songs auch die Singles des Albums. Das restliche Material ist aber kaum schwächer. Alles ist sofort in den Gehörwindungen fest verankert, sei es nun 'Genetic Design For Dying' samt seinem höchst emotionalen Mittelteil oder der abschließende Brecher 'See You In Hell', welcher durch seine Gangshouts eine gewisse Hardcore-Nuance atmet. AIDEN schrieben 2005 Songs für die Ewigkeit.
Trotz eines Album voller guter Songs kann man nicht beschreiten, dass dieses Album sehr vom Zahn der Zeit lebt(e). Der Erfolg war da, weil die Nachfrage nach MY CHEMICAL ROMANCE-kompatiblen Bands groß war. Auch wenn AIDEN damals härter und nicht so theatralisch wirkten wie die Band um Gerad Way. Aus heutiger Sicht besticht das Album immernoch durch die guten Songs. Denn diese wirken noch immer frisch und wenig abgenutzt, obgleich der große Emo-Boom vorbei ist. Und obwohl erst fünf Jahre seit der Veröffentlichung vergangen sind, klingt hier ein gewisser Zeitgeist nach.
Die Entwicklung in Richtung New Wave/Alternative Rock auf dem dritten Album "Conviction" kam überraschend nach den ersten beiden Alben "Our Gangs Oath", welches die Band noch ungeschliffener zeigt, und "Nightmare Anatomy", war aber ebenso ein Erfolg. "Nightmare Anatomy" bleibt dennoch eins der absoluten Genre-Highlights einer Szene, die in dieser Form wie um 2004 bis 2006 nur ein kurzes Leben hatte - auch wenn die allermeisten Bands von damals noch heute aktiv sind und Platten veröffentlichen.
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Sebastian Berning