AIRSTRIKE - Red Born Reborn
Auch im Soundcheck: Soundcheck 08/23
Mehr über Airstrike
- Genre:
- Hard Rock / Classic Rock
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Nauntown Music
- Release:
- 01.09.2023
- Intro
- One In A Million
- Rollin
- Tutankhamun
- Beyond The Way
- Really Liked You
- Love Me Break
- On My Feet
- Crazy Side
- I Wanna Rock
Gelungenes Classic-Rock-Debüt aus Deutschland.
Ich finde so eine gepflegte Runde Classic-Rock geht ja immer. Das dachten sich auch viele Bands, so dass dieses Genre nach der Jahrtausendwende eine richtige Renaissance erlebte. Nach der ersten Welle mit Kapellen wie WOLFMOTHER, GRAVEYARD, WITCHCRAFT und vielen weiteren Vertretern, durfte dann die zweite Welle mit Bands wie RIVAL SONS und GRETA VAN FLEET, getreu dem Motto, die zweite Maus kriegt den Käse, auf wesentlich breiterer Fläche die kommerziellen Lorbeeren abgreifen.
Nun kann sich jeder selbst die Frage stellen, inwieweit die Wellen drei bis 265 noch Sinn machen. Ich befürchte, größerer wirtschaftlicher Erfolg wird wohl den meisten neueren Truppen verwehrt bleiben. Das hindert eine junge Band wie AIRSTRIKE aber nicht daran, sich trotzdem 2017 zu gründen und nun sechs Jahre später ihren Erstschlag "Red Born Redborn" zu veröffentlichen und den Ball genau da aufzunehmen, wo ihn ihre Vorreiter schon lange in der Luft halten.
Das bedeutet, dass auch bei dem Luftangriff aus Nordhessen der Geist von LED ZEPPELIN, THE WHO oder frühere AEROSMITH allgegenwärtig ist. Jedoch, und das finde ich sehr spannend, liegen die wahren Inspirationsquellen eher bei neueren Combos wie eben den rivalisierenden Söhnen oder GRETA VAN FLEET. Bestes Beispiel ist der größte Hit des Albums 'Tutankhamun', welcher sich sehr stark an den Jungs aus Frankenmuth orientiert (besonders die Bridge) und im Refrain dann aber feinstes THE ANSWER-Entertainment bietet. Ja, die Hymne auf den ollen Pharao ist ein wunderbarer Rocksong, der auch eine weitere Trumpfkarte ausspielt, und das sind die leichten Gaga-Anflüge von Sänger Julio Noriega. Der Junge konnte zwar 2022 bei THE VOIVE OF GERMANY die Jury nicht mit seiner Version von 'November Rain' überzeugen, aber sobald er der Meinung ist, dass es mal wieder Zeit für etwas Lautmalerei wird, kann ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Grundsätzlich macht er seine Sache aber auch sehr ordentlich. Natürlich spielt Julio (noch) nicht in einer Liga von Josh Kiszka, Cormac Neeson oder Jay Buchanan, aber man muss ja auch nicht immer nur nach ganz oben schauen.
Das ist für ein Debüt schon ein wirklich toller Einstieg und mit Songs wie dem Opener 'One In A Million', der wunderbaren Halbballade 'Beyond The Way' und der bluesigen Wuchtbrumme 'On My Feet' hat AIRSTRIKE schon ein paar weitere Granaten an Bord. Der Rest sind dann grundsolide Rocker, welche das Album in Summe auch nicht deutlich abwerten.
Das mag auf den ersten Blick leidlich spannend sein und ich höre schon die ersten Chöre skandieren "Laaangweilig!", aber ich finde, das wäre etwas zu kurz gegriffen, denn wir wissen doch alle: So eine gepflegte Runde Classic-Rock geht ja immer.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Stefan Rosenthal