AKHLYS - House Of The Black Geminus
Mehr über Akhlys
- Genre:
- Black Metal
- ∅-Note:
- 8.00
- Label:
- Debemur Morti / Season of Mist (Soulfood)
- Release:
- 05.07.2024
- The Mask Of Night-speaking
- Maze Of Phobetor
- Through The Abyssal Door
- Black Geminus
- Sister Silence, Brother Sleep
- Eye Of The Daemon - Daemon I
Eine Manifestation alles Negativen in musikalisch gepresster Form.
Wenn es um drückende, Luft-abschnürende Atmosphäre im Black Metal geht, ist AKHLYS eine der ersten Adressen. Obwohl das Projekt von Mastermind Naas Alcameth schon seit 2009 besteht, markiert "House Of The Black Geminus" erst die vierte Full-Length. Zwischen den einzelnen Alben liegen in Wahrheit aber riesige Entwicklungssprünge. Mit dem Ambient-Debüt "Supplication" hat das, was die Amis uns dieses Jahr in die Gehörgänge einpflanzen, fast gar nichts mehr zu tun.
"House Of The Black Geminus" ist keines dieser gut klingenden Black-Metal-Alben, die man zum Genuss hört und sich vielleicht gar an melodischen Leads oder dergleichen erfreut. Mit den ersten Tönen des Openers 'The Mask Of Night-Speaking' betritt der Hörer die albtraumhafte Gedankenwelt von Naas, die er immer weiter perfektioniert. Hier treffen BLUT AUS NORD-Synths auf Industrial-Maschinengewehr-Drums und wahnhaften Gesang. Eine Kombination, die gleichermaßen fordernd wie faszinierend ist. Selbst bei sommerlichen Temperaturen und hell erleuchteten Räumen gibt es kein Entkommen aus dem Mahlstrom, der eigentlich mit relativ simplen Mitteln erzeugt wird. Iterative Motive sind typisch für jedes Instrument, das hier eingesetzt wird. Eine Art Gehörgangsfolter, die beim Zuhörer entweder für sofort schließende Scheuklappen oder meditative Gefühlszustände sorgen kann. Dankenswerterweise lässt jeder Song einige Sekunden vor Ende Zeit zum Durchschnaufen , und sei es ein Fade-out wie bei 'Sister Silence, Brother Sleep". Anders lässt sich die dauerhafte akustische Druckbetankung auch nicht aushalten, wenn scheinbar endlose Spuren an Gitarren wie ein Tsunami aus den Lautsprechern quellen ('Eye Of The Daemon - Daemon I').
Insgesamt arbeitet "House Of The Black Geminus" mit vielen Zutaten, die seinen Vorgänger "Melinoë" so herausragend gemacht haben. Im direkten Vergleich habe ich den Eindruck als sollte hier alles noch einmal mehr verdichtet, der Druck wiederum erhöht werden. So gut ich auch das vierte Album aus dem Hause AKHLYS finde, mir geht die Entwicklung in Richtung Industrial-Klang zu weit. Das mögen nur Nuancen sein, aber der musikalische Stil ist von Beginn an ein wilder Ritt auf dem Grat zwischen Genie und Wahnsinn. An dieser Stelle gehe ich dann doch lieber auf Nummer sicher.
- Note:
- 8.00
- Redakteur:
- Nils Macher