ALARUM - Circle's End
Mehr über Alarum
- Genre:
- Progressive Thrash Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Dinner For Wolves
- Release:
- 19.06.2020
- Sphere Of Influence
- Syzygy
- Delta
- Crystals
- Sand
- War Of Nerves
- In Spiral
- Thoughts To Measure
- Circle's End
- Sojourn
Alarm aus Down Under!
"Die gibt's noch?!", war wohl meine erste Reaktion, als mir "Circle's End" zum Rezensieren angeboten wurde. Ich kann mich nämlich noch sehr gut an das 2005er-Werk "Eventuality" erinnern, was die Australier hier für ein Prog-Feuerwerk abfeuerten. Das war großes Kino - und ist es auch 15 Jahre später noch (verdammt, ich werde alt!). Das letzte Album, "Natural Causes" von 2011 habe ich leider verpasst, aber gut, das kann man jetzt ja noch nachholen.
Auf jeden Fall wird auch anno 2020 sofort deutlich, dass ALARUM immer noch ordentlich Alarm macht, denn "Circle's End" ist von vorne bis hinten vollgepackt mit thrashiger Raserei, instrumentalen Achterbahnfahrten und vom Jazz-Fusion inspiriertem Drumming und Riffing. Wer jetzt an ATHEIST, CYNIC oder WATCHTOWER denkt, liegt nicht ganz verkehrt.
In direkten Vergleich zu "Eventuality", das hier nach langer Pause nochmal ein paar Runden drehte, fällt erstmal auf, dass sich mit Mark Palfreyman am Gesang/Bass und Scott Young an der Gitarre erstmal nichts verändert hat. Neu im Lineup ist John Sanders an Gitarre/Gesang und Ben Hocking am Schlagzeug, der allerdings nur auf dem Album spielt. Bis auf Sanders spielen außerdem alle noch in THE LEVITATION HEX zusammen.
Des Weiteren fällt auf, dass der Klargesang, der auf dem 2005er-Werk noch relativ regelmäßig eingestreut wurde, auf "Circle's End" kaum mehr stattfindet, weshalb das Album auch ziemlich aggressiv und heavy ausfällt. Der Opener 'Sphere Of Influence' fliegt dem überraschtem Hörer in unter drei Minuten um die Ohren und ist definitiv eine Ansage. Wachgerüttelt, erklingen in 'Syzygy' die ersten dissonanten Jazz-Akkorde, die im Albumverlauf immer wieder gekonnt ins Notengewitter eingebunden werden. Tolle Gitarrensoli, die nicht nur der reinen Zurschaustellung dienen, flankieren das Geschehen.
"Circle's End" nimmt mit jedem Song an Fahrt auf und dreht ab 'Sand' richtig auf, jetzt auch mit Klargesang. Meine Favoriten hören aber auf 'War Of Nerves' und 'In Spiral', diese Symbiose aus Samba-Rhythmus und technischem Metal bringt mich einfach auf die Palme. Zudem gesellt sich ein ausgesprochener saftiger und fetter Sound, der jede Note lebendig werden lässt.
Aber sprechen wir noch über den Gesang Palfreymans, denn der ist sicherlich nicht jedermanns Sache, da er doch relativ eindimensional keift und keucht. Doch einmal akzeptiert, muss man feststellen, dass er einen guten Gegenpol zur quirligen Musik darstellt.
Doch, die gibt's tatsächlich noch - und wie!
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Jakob Ehmke