ALBERT BELL'S SACRO SANCTUS - Ad Aeternum
Auch im Soundcheck: Soundcheck 07/2016
Mehr über Albert Bell's Sacro Sanctus
- Genre:
- Doom Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Metal On Metal Records
- Release:
- 29.04.2016
- Ad Aeternum
- Terra Santa
- The Messenger
- The Key Of Splendour
- Hex And Heresy
- Seal Of Damnation
- Invocations Of Unlight
- Illuminati (Will To Power)
Sehr starkes Templer-Konzeptalbum des maltesischen Doompropheten Albert Bell.
Scheinbar hat Albert Bell in der Ruhephase seiner anderen Bands FORSAKEN und NOMAD SON ordentlich Zeit gehabt, seine eigenen Ideen auszuarbeiten, denn nur knapp anderthalb Jahre nach seinem starken und eigensinnigen Debütalbum "Deus Volt" liegt nun auch schon der Nachfolger "Ad Aeternum" auf dem Tisch, und der präsentiert SACRO SANCTUS gefestigt und weiterhin in starker Verfassung.
Das Grundkonzept der Band bleibt natürlich ein doomiges Grundgerüst, das erneut durch extremere Elemente verfeinert wurde, die allerdings nicht im Doom/Death zu suchen sind, sondern vor allem im frühen Black Metal der Achtziger. VENOM und CELTIC FROST sind erneut präsent, doch an manchen Stellen finden sich auch spannende neue Facetten, wie etwa die starken Chöre im eröffnenden Titelstück, die im Refrain ein wenig an FALKENBACH gemahnen, oder die feinfühligen, mit verträumten akustischen Gitarren flankierten Vocals in ansonsten keltisch angefrorenen 'The Messenger'.
Bei 'Terra Santa' begegnet uns ein guter Schuss VENOM, beim verhältnismäßig flotten 'The Key Of Splendour' schimmern durch die Keyboards sowohl SIGH als auch frühe DIMMU BORGIR durch als auch MASTER'S HAMMER, wobei die kurzen Passagen des Refrains in Latein auch aufhorchen lassen. Düster, doomig und hinterhältig präsentiert sich das magische 'Hex And Heresy', das phasenweise in Erzählton verfällt und somit eine packende Hörspiel-Atmosphäre entwickelt. Mit 'Seal Of Damnation' verbeugt sich Albert Bell eindrucksvoll orgasmatronisch vor Lemmy Kilmister, bevor sich die Scheibe mit zwei epischen Krachern dem Ende zuneigt.
Deren erster ist die flotte Doom-Abfahrt, die mit irrem Drive ein wenig wie eine wahrhaftigkeitsmetallische Version von CATHEDRALs 'Hopkins (The Witchfinder General)' wirkt, die auf Wino-Ära-SAINT VITUS und einen Hauch schmutziger NWoBHM trifft und so ein echtes Band-Highlight darstellt, bevor mit dem abschließenden monolithischen Epik-Brecher 'Illuminati' der zweite Kreuzritterstreich aus Malta sein eindrucksvolles Ende findet.
Das konzeptionell an die Kreuzzugsgeschichte des Vorgängeralbums anknüpfende Werk widmet sich nunmehr dem Aufstieg und Fall des Templerordens, was sowohl musikalisch als auch textlich und durch das erneut tolle Artwork, das euch aus vier austauschbaren Frontcovers wählen lässt, sowie die ausführlichen Linernotes super umgesetzt wird. Die neue SACRO SANCTUS lohnt sich also wieder einmal auf ganzer Linie, und zwar sowohl für Doom-Fans als auch für die Anhänger angeschwärzten 80er-Stahls und Freunde von historischen Konzeptgeschichten, so dass ich mich schon jetzt auf den dritten Streich freue, der bereits in Arbeit ist.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Rüdiger Stehle