ALCEST - Shelter
Mehr über Alcest
- Genre:
- Shoegaze /Postrock
- ∅-Note:
- 9.00
- Label:
- Auerbach Tontr�ger / Prophecy
- Release:
- 17.01.2014
- Wings
- Opale
- La Nuit March Eavec Moi
- Voix Sereine
- L'éveil Des Muses
- Shelter
- Away
- Délivrance
Zum Träumen schön
Schon lange hat das französische Duo von ALCEST den Status eines Geheimtipps abgelegt. Noch zu Beginn ihrer Karriere stachen sie durch die besondere Mischung aus Black Metal und Post-Rock-Elementen heraus. Doch im Laufe der Zeit ging der melodische Teil immer weiter hoch und der Metalanteil herunter, bis jetzt mit "Shelter" ein musikalischer Umbruch durchgeführt wurde.
Zwischen der Veröffentlichung von "Voyage De L'Ame" und "Shelter" liegen zeitlich knapp dreizehn Monate, doch was den Hörer nun erwartet, ist eine komplette Überraschung. Bei der Wahl des Intros 'Wings' entschied man sich für einen ruhigen Anfang, der den direkten Übergang zu dem Eröffnungssong 'Opale' einleitet. Dieser Song wurde auch als erstes ausgekoppelt und bietet die Grundlage für harsche Kritik aus den Reihen der ALCEST-Jüngern. Wo sind die Gitarren hin? Warum klingen sie plötzlich, wie eine weichegespülte Band aus dem Radio? Als ich es mir zum ersten Mal anhörte, war ich extrem enttäuscht, doch mittlerweile würde ich sagen, dass jeder der einmal über diese "Skepsis" hinweg gestiegen ist, in der Lage sein wird das Album zu mögen. Man darf nicht mit der Erwartungshaltung rangehen, dass es Metal sein soll. In der Manier zuckersüß, sanft und schlicht zugleich serviert uns die Band einen Gaumenschmaus der anderen Art. Es gibt keine Hast, keine Eile, sodass der Hörer sich einfach nur Treiben lassen kann. Das mag sich vielleicht monoton und langweilig anhören, ist aber insgesamt gesehen ein wunderbar ineinader laufendes Konzept. Abwechslung gibt es gesanglich bei 'Away', wo Neige das Mikro an Neil Halstead abgibt. Allen, die trotzdem nach alten Mustern suchen, lege ich 'Délivrance' nahe, dass durchaus eine Art Trostpflaster ist. An dieser Stelle sollte noch einmal gesagt werden, dass es kein Album ist, bei der man auf Teufel komm raus Fröhlichkeit zu vermitteln versucht.
Mit "Shelter" wird ALCEST sicherlich eine Menge Fans vor dem Kopf stoßen, aber auch einen komplett neuen Publikumskreis erreichen. Natürlich bin ich irgendwo enttäuscht, aber auf der anderen Seite bin ich unglaublich von der Stimmung begeistert, die diese Scheibe verbreitet.
- Note:
- 9.00
- Redakteur:
- Hang Mai Le