ALEXISONFIRE - Old Crows/Young Cardinals
Auch im Soundcheck: Soundcheck 06/2009
Mehr über Alexisonfire
- Genre:
- Emocore/Rock
- ∅-Note:
- 9.50
- Label:
- Roadrunner/Warner
- Release:
- 19.06.2009
- Old Crows
- Young Cardinals
- Sons Of Privilege
- Born And Raised
- No Rest
- The Northern
- Midnight Regulations
- Emerald Street
- Heading For The Sun
- Accept Crime
- Burial
ALEXISONFIRE sind mit einem neuen Album zurück - raubeiniger oder versofteter?
ALEXISONFIRE gehörten schon immer zu den Bands, die sich nicht viel um aktuelle Trends scherten und sich auch sonst wenig um ihre äußerliche Darstellung kümmern. Trotz großen Labels im Rücken. Schon das selbstbetitelte Debütalbum war für den kanadischen Fünferpack der Durchbruch im Untergrund, es folgte "Watch Out!" zwei Jahre später, eine Split-EP mit MONEEN und der Vorgänger zur vorliegenden Scheibe "Crisis". Richtete sich Dallas Green mit seinem erfolgreichen Akustik-Projekt CITY & COLOUR eine Nebenspielwiese ein, eröffneten auch seine Gefährten George Pettit, Wade McNail und Jesse Hastings BLACK LUNGS sowie HUNTER.
Mit "Old Crows/Young Cardinals" haut man nun einen weiteren, elf Songs langen Longplayer raus, der es wirklich in sich hat. ALEXISONFIRE schaffen es auch in diesem Album sich neu zu erfinden, wirken dabei ganz natürlich ohne sich zu sehr zu verbiegen. Beginnend beim einleitenden 'Old Crows' wird nicht nur klar, dass die Gesangseinlagen auch auf Lead-Gitarrist McNail verlegt wurde, sondern auch, dass man hier eindeutig bestrebt ist, die Blickrichtung nach vorne zu setzen - stark positiv rotzig. Das Gegenstück zu 'Old Crows' wirkt dagegen (absichtlich?) mit Greens klarem Gesang fast schon zurückhaltender, lässt sich eindeutig als Hymne einordnen. 'Sons Of Privilege', 'Heading For The Sun' sowie 'Accept Crime' mit "Hey"-Mitschrei-Part und fantastischem Klampfensolo drücken da mit MOTÖRHEAD-Charme noch etwas weiter nach vorne. 'Born And Raised' und 'Midnight Regulations' erweisen sich als echte Ohrwürmer und sind mit 'Young Cardinals' zu vergleichen, 'No Rest' überzeugt mit druckvollem Chorus und 'The Northern' beginnt ruhig, steigert sich langsam und verbleibt im Midtempo inklusive Orgel im Hintergrund - passender Wechsel der Reibeisenstimme von Pettit und der wunderschönen Vocals von Green. Eine waschechte, keineswegs schmalzige, wundervoll stimmige Ballade bekommen wir zum Abschluss des 42 1/2-minütigen Dinners serviert. Herrlich.
"Old Crows/Young Cardinals" schafft es neue Wege einzuschlagen ohne alte Ideale abzulegen. Auf den atmosphärischen Wechselgesang brauch man auch im neuesten Ableger nicht zu verzichten. Vorliegende Platte kann man irgendwie gar nicht in eine Reihenfolge mit den übrigen Scheibletten aus der Diskografie einordnen, zu eigenständig klingt das hier. Was aber feststeht: "Old Crows/Young Cardinals" legt hier buchstäblich an Tempo und Härte zu. Außerdem beweisen ALEXISONFIRE, dass sie in jedem Fall zu der Topriege des Post-Hardcore gehören und hier ein abwechslungsreiches, verdammt starkes Album auf's Parkett gelegt haben.
Anspieltipps: Song eins bis elf
- Note:
- 9.50
- Redakteur:
- Daniel Schmidt