ALKONOST - Between The Worlds (Re-Release)
Mehr über Alkonost
- Genre:
- Folk Metal / Dark Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Vic Records
- Release:
- 17.04.2009
- Bloody Grasses
- Nevertimes
- The Abyss
- Waiting
- Eviltimes
- Unknown Lands
- Before The Epoch Of Twilight
- Mother Of Sadness
Die Russischen Düster-Metaller ALKONOST können's nicht nur in kyrillischer Schrift, sondern auch auf Englisch und recht Hymnisch.
Wer glaubt, die Russische Variante der Frankfurter Sauf-n-Fun-Thrasher TANKARD würde auf den Namen ALKONOST hören, der irrt gewaltig: Die zwei Damen und vier Herren aus Tatarstan servieren episch anmutenden sowie leicht folkloristisch angehauchten Dark Metal und sind inzwischen auch außerhalb ihrer Heimat keine Unbekannten mehr. Was nun durch die Englischsprachigen Re-Releases ihrer Russischen Alben vorangetrieben werden soll. Wobei das vorliegende "Between The Worlds" wohl ursprünglich bereits auf Englisch von der Band selbst produziert wurde, dann aber in ihre Muttersprache übersetzt und 2005 als "МЕЖМИРЬЕ" auf den Slawischen Markt kam. Doch so, wie die Russische Sagengestalt Alkonost nur das Paradies verlässt, um der Welt Botschaften zu überbringen, will das Sextett nun die seinige in der ganzen Welt verbreiten.
Um Mittelalterliche Schlachten und sagenumwobene Landschaften geht es, wobei das Intro und der liebliche Rausschmeißer 'Matb-Tocka' auch hier in Russisch belassen wurden. Doch selbst, wenn der potentielle Markt sich ansonsten ohne die Sprachbarriere vergrößert, geht ALKONOST ein wenig von ihrem exotischen Charme verloren. Die Musik aber bleibt die selbe: Midtempo-lastig, gute Gitarrenmelodien, immer wieder Keyboard-Einsätze, darüber abwechselnd Operettenhafter Gesang oder düsteres Gefauche vom Paar am Mikrophon, Alena und Alex. Wobei Frau Алена Пелевина und Herr Алексей Соловьев ihre Gesangspassagen teilweise für die Englische Variante ausgetauscht haben, aber auch bei gleichzeitigem Einsatz gut zu harmonieren wissen. Und das Hymnische 'Waiting' oder etwas schnellere 'Before The Epoch Of Twilight' kratzen für sich genommen tatsächlich am Hit-Status und laden zum Bangen oder Mitschunkeln ein. Aber selbst, wenn sich die sechs Russen technisch auf sehr hohem Niveau bewegen, fehlt insgesamt doch etwas die Abwechslung. So ähneln sich sogleich die ersten drei Songs (die Reihenfolge auf der Russischen Version war eine andere) sowohl in Sachen Melodie als auch Gitarrenrhythmus viel zu sehr. Auch die Songs Nummer fünf und sechs, 'Eviltimes' und 'Unknown Lands', bilden da trotz guter Gitarrenarbeit und Alenas zweifelsfrei erstklassiger Stimme keine allzu große Ausnahme.
Wer an seinen Instrumenten und von seinem gesanglichen Talent her in der oberen Liga mitspielen kann, von dem sollte man in kompositorischer Hinsicht Abwechslungsreicheres erwarten können. Wobei mir ehrlich zugegeben auch eine aktuelle Vergleichsmöglichkeit fehlt, ob die sechs Russen das vielleicht inzwischen sogar tun. Das hier fällt mir persönlich jedenfalls auf die Dauer doch einen kleinen Ticken zu lieblich-süßlich aus. Dennoch: Mit der Zeit wissen ALKONOST zu gefallen, und wer auf Bands wie TRISTANIA, SIRENIA oder KATATONIA steht, kann auch guten Gewissens "Between The Worlds" antesten.
Anspieltipps: The Abyss, Waiting, Before The Epoch Of Twilight
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Carsten Praeg