ALL THEM WITCHES - Live On The Internet
Mehr über All Them Witches
- Genre:
- Psychedelic / Blues / Stoner Rock / Post Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- New West Records
- Release:
- 04.03.2022
- Blood And Sand / Milk And Endless Waters
- Dirt Preachers
- Saturnine & Iron Jaw
- 41
- When God Comes Back
- Alabaster
- Diamond
- 1x1
- 3-5-7
- The Marriage Of Coyote Woman
- Charles William
- Rats In Ruin
- Open Passageways
- Enemy Of My Enemy
- Everest
- Bulls
Nicht nur für Fans lohnenswert.
Die amerikanische Rockband aus Nashville, Tennessee liefert nun bereits seit zehn Jahren einen Mix diverser Genres, hauptsächlich Psychedelic und Blues Rock, aber auch Metal sowie Post und Stoner Rock. Zu ihren Mitgliedern zählen Sänger und Bassist Charles Michael Parks, Jr., Gitarrist Ben McLeod, Schlagzeuger Robby Staebler und Keyboarder Allan Van Cleave. Im Gründungsjahr veröffentlichte ALL THEM WITCHES die gleichnamige Debüt-EP sowie via Elektrohasch Records das Album "Our Mother Electricity". Es folgten weitere EPs sowie selbst veröffentlichte Livealben wie zum Beispiel "At The Garage" in 2015. Auch das zweite Studioalbum mit dem Titel "Lightning At The Door" von 2013 wurde von der Band selbst im Internet vertrieben. Das nächste Studioalbum "Dying Surfer Meets His Maker" erschien dann 2015 über New West Records, ebenso wie die Folgealben "Sleeping Through The War" aus 2016, "ATW" aus 2018 und "Nothing As The Ideal" von 2020.
Statt der geplanten Tour zum letzten Album wurde pandemiebedingt eine Studiosession live im Internet übertragen. Fans der Rockband baten um eine Veröffentlichung der Live-Performance. Somit werden sich diese nun freuen, dass seit Anfang des Monats "Live on the Internet" als Doppel-CD beziehungsweise im 3-LP-Format feilgeboten wird. Darauf sind diverse Tracks von allen bisherigen Alben, ausgenommen "Our Mother Electricity", zu finden. Für Oktober dieses Jahres wurden außerdem mehrere Live-Konzerte in Deutschland angekündigt. So hat man in Berlin, in Leipzig, München, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Hamburg die Gelegenheit, ALL THEM WITCHES auf der Bühne zu erleben. Zuvor wird die Band darüber hinaus bereits Anfang August beim Re-Generation Fest in Leipzig im Clara-Zetkin-Park auftreten. Doch zurück zu dem hier vorliegenden Werk, welches insgesamt 16 Tracks enthält.
Der fast zehnminütige Opener startet sphärisch. Dazu gesellt sich mal lauter, mal leiser fließendes Gitarrenspiel. Der Text wird eher gesprochen, als gesungen. Es treten unterhaltsame Riffs hervor, gekonnt vom Schlagzeug begleitet. In diese Klangwelt möchte man einfach nur eintauchen und sich auf diesen ausgefeilten Ritt mitnehmen lassen. 'Dirt Preachers' rockt lieber gleich los, trotzdem ist die zweite gedrosselte Hälfte etwas gefälliger. Im vierten Titel zieht insbesondere der entspannte, zu den metallenen Tönen der Gitarren gegensätzliche Gesang die Aufmerksamkeit auf sich. Das weiße 'Alabaster' groovt gut los, lässt kein bisschen nach und erzeugt dabei eine einzigartige Trance mit passendem Gesang. '3-5-7' steigert sich so stark, dass man hiervon gern ebenfalls eine erweiterte Variante in Kauf nehmen würde.
Der zweite lange Track 'Rats in Ruin' beginnt mit reduziertem Bass und belegt klingender Stimme. Nach zwei Minuten treten ebenfalls reduzierte Gitarrenklänge hinzu, welche sich aber schon bald etwas verspielter beziehungsweise ein wenig experimenteller entfalten. Eine Art Kriegsgetrommel gepaart mit Vogelzwitscher sorgt für einen Wechsel. Mittig gibt es dann eine kurze Pause als Ruhe vor dem Sturm, denn dann übernehmen Gitarren und Schlagzeug vollends die Führung und laden zu einem Trip, den man bereitwillig wiederholen mag. Nachdem die Gruppe ALL THEM WITCHES gerade für ihre Improvisationen bei Liveauftritten bekannt ist und mit diesem Werk eine große Bandbreite ihres bisherigen Schaffens dargeboten wird, ist "Live On The Internet" nicht nur für Fans der Band empfehlenswert. Besonders die beiden Longtracks sind fein schimmernde Perlen, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
Man erhält mit diesem fast 90 Minuten währenden Werk einen bunten Strauß aus Psychedelic, Blues, Stoner und Post Metal, umrahmt von Rock als Bindegrün. Mit dem fünften Stück liegt beispielsweise glaubwürdiger Heavy Rock aus der Mitte der USA vor. 'Diamond' liefert eine Prise Stoner Rock dazu. 'The Marriage Of Coyote Woman' wiederum offeriert Blues pur. Der mit zirka zweieinhalb Minuten kürzeste Song 'Everest' lockt mit einem Gitarrensolo, durch welches man sich in die mexikanische Einöde versetzt fühlt. Mit dem gefühlvoll vorgetragenen 'Open Passageways' ist zudem ein Lied im Singer-Songwriter-Gewand vorhanden.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Susanne Schaarschmidt