ALLEGAEON - Apoptosis
Auch im Soundcheck: Soundcheck 04/2019
Mehr über Allegaeon
- Genre:
- Technical Death Metal
- ∅-Note:
- 7.00
- Label:
- Metal Blade
- Release:
- 19.04.2019
- Parthenogenesis
- Interphase Meiosis
- Extremophiles (B)
- The Secular Age
- Exothermic Chemical Combustion
- Extremophiles (A)
- Metaphobia
- Tsunami And Submergence
- Colors Of The Currents
- Stellar Tidal Disruption
- Apoptosis
Mehr ist mehr. Aber zu welchem Preis?
ALLEGAEON konnte sich im technischen Death Metal bereits einen guten Namen erspielen - kein Wunder, denn die bisherigen vier Alben sind durchweg eine Bank, wenn man es gerne extrem und technisch versiert mag. "Apoptosis" ist nun bereits Album Nummer fünf, das uns die fünf Herren aus Colorado kredenzen. Und meine Fresse, hier werden keine Gefangenen gemacht! Über elf Tracks wird der musikalische Ausnahmezustand zelebriert, dass allen Fricklern unter euch das Wasser im Mund zusammen laufen sollte. "Apoptosis" funktioniert nämlich nach dem Prinzip "mehr ist mehr": Mehr Bpm, mehr Anschläge, mehr Soli und mehr Growls.
Trotzdem, und das ist eine Stärke ALLEGAEONs, bleibt das Songwriting nicht auf der Strecke, sprich, es gibt so was wie einen roten Faden in (fast) jedem Song, die Virtuosität ist also nicht nur Selbstzweck ('Stellar Tidal Disruption'!). Das ist aber nicht offensichtlich, man braucht etwas, um durch das dichte Notengeflecht zu steigen. Mit jedem Durchlauf entdeckt man nämlich ein neues Detail, etwa eine Melodie unter den Blast Beats, gefühlvolle Leads ('Exothermic Chemical Combustion') neben dem Geshredder oder gar Klargesangvariationen ('Extremophiles (B)', 'Tsunami And Submergence', 'Apoptosis'), wovon es übrigens gerne mehr hätte geben können.
Ich muss zudem feststellen, dass mir die Vocals im Vergleich zu meiner letzten Besprechung ("Elements Of The Infinite", 2014), trotz Neubesetzung zum letzten Album "Proponent For Sentience" (2016) auf Länge immer noch viel zu eindimensional sind. Die Songs wirken dadurch, trotz jeder noch so krassen instrumentalen Achterbahnfahrt, sehr austauschbar. Vielleicht würde mir ein rein instrumentales Album besser reingehen? Die kurzen Instrumentals 'Pathenogenesis' und der schöne Akustiktrack 'Colors Of The Currents' legen schon mal gut vor.
Wer es sportlich mag, ist mit "Apoptosis" sicherlich gut bedient, das Album ist extrem beeindruckend, aber auf Länge auch relativ kräftezehrend, da es dynamisch sehr eingleisig fährt und zugleich sehr fordernd ist. Die Genre- und Label-Kollegen FRACTAL UNIVERSE haben deshalb auch diesen Monat (VÖ am gleichen Tag) klar die Nase vorn.
- Note:
- 7.00
- Redakteur:
- Jakob Ehmke