ALLEGAEON - Formshifter
Auch im Soundcheck: Soundcheck 05/2012
Mehr über Allegaeon
- Genre:
- Death Metal
- ∅-Note:
- 7.50
- Label:
- Metal Blade (Sony Music)
- Release:
- 04.05.2012
- Behold (God I Am)
- Tartessos The Hidden Xenocryst
- A Path Disclosed
- Iconic Images
- Twelve
- The Azrael Trigger
- From The Stars Death Came
- Timeline Dissonance
- Formshifter
- Secrets Of The Sequence
Starker technischer Death Metal mit Produktionsmakel.
Schon das Debüt "Fragments Of Form And Function" der Colorado-Metaller ALLEGAEON konnte mit etwas Anlaufzeit bei mir zünden. Der technisch versierte Death Metal brauchte diverse Durchläufe, damit man durch das Dickicht der Produktion in die Tiefen der Songs tauchen konnte. Doch hatte man sich einmal an die sehr moderne, sehr laute Produktion gewöhnt, hat man massig subtil eingewobene Melodien und gar mitsingkompatible Refrains entdeckt.
Mit diesem Vorwissen war klar, dass "Formshifter" kein Werk sein würde, welches beim ersten Spin zündet. Das liegt auch dieses Mal wieder zuerst an der Produktion, von der Kollege Holger sagen wird, dass sie einfach "an" ist. Und damit hat er nicht unrecht, denn der moderne, leicht klinische Sound lässt wenig Raum für Dynamik. Wenn eine einzelne Akustikgitarre genau so laut ist, wie die komplette Band, läuft irgendetwas falsch. Dadurch donnert das Material wie ein ICE an einem vorbei und es fällt nicht einmal auf, wenn man den gleichen Song zweimal hintereinander hört. Glaubt mir, das habe ich unfreiwillig getestet.
Das ist aber extrem schade, dann die Songs an sich sind durch die Bank erstklassig. So überrascht 'Iconic Images' nicht nur mit einem feinen Akustikgitarrenpart zum Schluss, sondern hat auch in den ersten vier Minuten interessant gezupfte, kurze Akustikparts versteckt, die das brutale Bild merklich auflockern. Auch in 'Twelve' sind die Gitarren von Ryan Gilsan und Greg Burgess ganz grandios. Tolle Riffs, wunderbare Soli, aber sie werden eben auch hier wieder von der Produktion etwas übertüncht. Und mit 'From The Stars Of Death Came' gibt es sogar eine Art eingängigen Hit.
Ihr merkt schon, ich bin ein bisschen ambivalent, was "Formshifter" angeht. Da ist einerseits toller Death Metal, der technisch beeindruckend ist und dennoch echte Songs und Gesangslinien vorweisen kann. Auf der anderen Seite haben wir die erdrückende Produktion, die einem den Zugang extrem erschwert und einigen Leuten gewiss den Spaß an dem Album nehmen kann. Ich selbst habe mich mittlerweile an den Sound gewöhnt und bin da auch generell etwas resistenter gegen, wer aber auf eine moderne Variante von DEATH steht oder von dem ganzen High-Tech-Geballer der Marke HATE ETERNAL die Schnauze voll hat, sollte hier einen Lauschangriff wagen. Wen dann die Produktion nicht stört, der kann noch einen vollen Zähler aufaddieren.
- Note:
- 7.50
- Redakteur:
- Peter Kubaschk