ALLEN, RUSSELL - Russell Allen's Atomic Soul
Mehr über Allen, Russell
- Genre:
- Hardrock
- Label:
- Inside Out Music/SPV
- Release:
- 25.04.2005
- Blackout
- Unjustified
- Voodoo Hand
- Angel
- The Distance
- Seasons Of Insanity
- Gaia
- Loosin' You
- Saucey Jack
- We Will Fly
- Atomic Soul
Mit "Atomic Soul" hat sich SYMPHONY X-Sänger Russell Allen einen lang gehegten Traum erfüllt und endlich mal ein eigenes Soloalbum veröffentlicht, bei dem er viele Ideen, die weder zu seiner Hauptband noch zum STAR ONE-Projekt von Arjen Lucassen gepasst haben, realisieren kann. In erster Linie bezieht sich dies auf Russells Vorliebe für klassischen Hardrock der Marke DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN, welche in jedem der elf Songs ganz deutlich zum Vorschein kommt.
Schon beim Opener 'Blackout' fühlt man sich an 'Highway Star' und 'Speedking' erinnert, wobei einzelne Riffs auch wie eine moderne Version von AC/DC klingen - schon hier kann man schließen, dass es auf "Atomic Soul" richtig rockig hergehen wird. Die coolen Riffs setzen sich bei 'Unjustified' fort, wobei es hier vor allem Russells rauchige Stimme (die man so von SYMPHONY X absolut nicht kennt) ist, die das Stück so geil macht. Das psychedelische 'Voodoo Hand' erinnert musikalisch und lyrisch an CATHEDRAL, nur eben nicht ganz so heavy, wohingegen 'Angel' sich auch als rockigere Version von MASTERPLAN beschreiben lässt.
Und hier wären wir auch an einem wichtigen Knackpunkt angekommen, nämlich den Parallelen zum Gesang von Jorn Lande. Hätte man mir "Atomic Soul" als Soloalbum des Norwegers verkauft, ich hätte es glatt geglaubt, denn Russell verfügt über eine sehr ähnliche und ebenfalls total variable Stimme, die auch den großen Abwechslungsreichtum der Scheibe erheblich mitprägt.
Im weiteren Verlauf kann Mr. Allen so vor allem seine Vorliebe für Blues ('The Distance') ausleben, wirft einen Blick auf die orientalische Kultur ('Gaia'), kokettiert mit Funk-Sounds ('Loosin' You'), stellt die Percussions in den Vordergrund ('Saucey Jack') und lässt seinen bekannten Sidekick Michael Pinella (SYMPHONY X-Keyboarder) auf seinem Instrument hammondartige Melodien spielen ('Atomic Soul'). Mit 'We Will Fly' wagt sich Russell darüber hinaus noch an einer leicht verproggten Nummer, die von der Atmosphäre her in Richtung SPOCK'S BEARD, nur eben leichter zugänglich, geht.
Eines haben alle Songs aber gemeinsam - sie sind verdammt stark und rocken wie Sau. Neben Fans der eigentlichen Band des Sängers (hier ist noch zu erwähnen, dass auch Michael Romeo in das Projekt involviert ist), sollte jeder zuschlagen, der auf BLACK SABBATH, neuere CATHEDRAL, alte AEROSMITH, DEEP PURPLE und LED ZEPPELIN steht. Und das ist nicht nur irgend so eine Phrase am Schluss der Rezension, sondern wirklich eine dringende Kaufempfehlung für eines der stärksten Alben (zusammen mit der letzten Platte von Glenn Hughes), welche die Szene momentan zu bieten hat.
Anspieltipps: Voodoo Man, Blackout, Unjustified, Angel, Gaia, We Will Fly, Atomic Soul
- Redakteur:
- Björn Backes