ALLTHENIKO - Italian History VI
Auch im Soundcheck: Soundcheck 09/2017
Mehr über Alltheniko
- Genre:
- Heavy Metal
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Pure Steel (Soulfood)
- Release:
- 15.09.2017
- Man On The Edge
- Respect And Fight
- Emblema
- Waste Of Time
- Pain To Play
- Denier
- Like A Fake
- Italian History VI
- Propaganda
Echter italienischer Stahl!
Mit dem verheißungsvollen Albumtitel "Italian History VI" bringen die aus dem Großraum Mailand stammenden Italiener bereits ihr sechstes Album auf den Markt. Auf meiner musikalischen Landkarte traten sie das erste Mal im Jahre 2011 mit ihrem vierten Release "Millenium Re-Burn" erwähnenswert in Erscheinung. Wer noch nie etwas von ALLTHENIKO gehört hat und bei Bands italienischer Herkunft direkt an zuckersüße, keyboardlastige Melodien denkt, liegt hier komplett daneben. Bei den Herren von ALLTHENIKO kämpfen keine edlen Ritter auf weißen Rössern gegen böse Drachen, nein, hier bestimmt unbändige Power und Geschwindigkeit die Szenerie. Vergleichen lässt sich das Powertrio am ehesten mit den ersten beiden RAGE Veröffentlichungen "Reign Of Fear" und "Execution Guaranteed", garniert mit einem gehörigen Schuss RAVEN zu ihren Anfangszeiten.
Das liegt zum einen an Shouter Dave Nightflight, der sich wie ein unehelicher Bastard aus Peavy und John Gallagher durch das komplette Album screamt und zum anderen an der wütenden und aggressiven Vortragsweise des Songmaterials. Titel wie 'Man On The Edge', 'Waste Of Time', oder 'Denier' würden auf oben erwähnten Alben allesamt eine prima Figur abgeben. Gitarrist Joe Boneshaker und Drummer Luke The Idol sorgen dabei immer wieder mit ihrem melodischen, sehr druckvoll vorgetragenen Spiel für ausreichend Abwechslung. Eine gelungene Premiere gibt es im Hause ALLTHENIKO auch noch zu feiern. Zum ersten Mal wagt sich das Trio bei 'Emblema' und dem Titeltrack ‚'Italian History VI' gleich an zwei Songs, die sie gänzlich in ihrer Muttersprache zum Besten geben. Man muss der Band zu diesem mehr als gelungenen Experiment herzlich gratulieren. Die beiden Stücke werden durch die landessprachliche Vortragsweise noch zusätzlich aufgewertet, sodass sie gerade auch deswegen mit zu den Albumhighlights zählen. Mit 'Propaganda' gelingt der Band dann auch noch ein etwas außergewöhnlicher Abschlusstrack, der sich sehr vom restlichen Material unterscheidet. Beginnend als lupenreiner Thrash-Metaltrack wandelt er sich nach dem ersten Drittel komplett, weshalb man von da an durchaus der Annahme sein könnte, es mit einer lateinamerikanischen Komposition zu tun zu haben.
Das italienische Dreigestirn hat also wieder mal ein starkes Stück Heavy Metal geschmiedet, das Großteils dem Speed Metal zuzuordnen ist und bei einigen Passagen heftig an der Grenze zum Thrash Metal kratzt. Mit einer solch starken Veröffentlichung in der Hinterhand wäre dem sympathischen Haufen durchaus etwas mehr Aufmerksamkeit zu gönnen. Es bleibt außerdem noch zu hoffen, dass wir nicht wieder drei geschlagene Jahre auf ein neues Lebenszeichen warten müssen. In diesem Sinne: Va bene!
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Mahoni Ledl