ALSO EDEN - (Redacted)
Mehr über Also Eden
- Genre:
- Progressive Rock
- ∅-Note:
- 8.50
- Label:
- Festival Music / Just For Kicks
- Release:
- 04.11.2013
- Red River
- Endless Silence
- Distortion Field
- A Lonely Idea
- Chronologic
- The Test
- Extend And Embrace
- Decoded
Sehr guter Prog-Genremix.
Brit-Prog, ja, damit kann man bei mir wenig falsch machen. Auch wenn wie in jedem Genre nicht alles Gold ist, was unter diesem Banner zu glänzen versucht. Eine besondere Skepsis überkommt mich, wenn mir der Promozettel mal wieder den Sänger als so gut wie "Fish in seinen besten Tagen" verkaufen will. Andererseits hat Just For Kicks im Allgemeinen einen guten Riecher, was Prog angeht. Und vielleicht muss man ja tatsächlich eine Batterie von Genregrößen nennen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Ob man damit der Band einen Gefallen erweist, steht aber auf einem anderen Blatt.
Aber genug der Vorrede, jetzt mal zu ALSO EDEN. "Ein in ihrem Studio selbst aufgenommenes Album", das kann auch allerhand bedeuten. Aber in diesem Fall gibt es Entwarnung, der Sound ist sehr gut, und rau genug produziert, um nicht in gewisse Untiefen zu geraten, die gefälligen Bands in letzter Zeit oft den letzten Zahn ziehen. Und selbst die möglichen mäandrierenden Soli finden sich nicht. Stattdessen acht vielseitige Stücke, die nicht immer wirklich mit beiden Beinen im Prog stehen, sondern auch gerne mal in klassisch rockige Gefilde lugen.
Und an dieser Stelle mache ich mal selbst das Namedropping, indem ich ALSO EDEN als eine Mischung aus IQ zu Zeiten des "Seventh House", FISH zu "Sunset On Empires" und einem Schuss PORCUPINE TREE beschreibe. Nur finden sich nicht alle Zutaten in jedem Stück wieder, hier möchte ein Album entdeckt werden. Eine besondere Erwähnung darf dabei Sänger Rich Harding erfahren, der eine sehr variable Stimme hat und die Songs großartig trägt, egal ob es sich dabei um den rockigen Opener 'Red River' handelt, das an FISH erinnernde 'Endless Silence', das mit elektronischen Rhytmen abwechslungsreich angelegte 'A Lonely Idea' oder die an IQ angelehnten 'Distortion Fields' handelt, wobei er bei letzterem Song wirklich nah an die genannten Vorbilder heransingt.
"[Redacted]" ist ein starkes Album voller Songs, die zwar zum progiggen Entdecken einladen, sich aber auch beim ersten Hören nicht verschließen, und damit die richtige Balance finden, um zu gefallen, aber auch weiter zu wachsen. Wenn es einen Kritikpunkt gibt, dann, dass es ein wenig an den ganz großen Melodien mangelt, sodass es in dieser Hinsicht dann doch etwas Anlauf braucht, bis sich die Refrains einprägen. Für genreaffine Leser sicher das kleinste Problem.
- Note:
- 8.50
- Redakteur:
- Frank Jaeger