ALTARIA - Invitation
Mehr über Altaria
- Genre:
- Heavy Metal
- Label:
- Metal Heaven/Point Music
- Release:
- 28.04.2003
- Unicorn
- History Of Times To Come
- Ravenwing
- Innocent
- Wrath Of A Warchild
- Kingdom Of The Night
- Fire & Ice
- House Of My Soul
- Immortal Disorder
- Here I Am
- Emerald Eye
Früher dachte ich immer, wenn Musiker ein Neben-Projekt starten, liegt das daran, dass sie ihre verschiedenen Ambitionen und Ideen mit ihrer Band nicht verwirklichen können. Für mich hörte es sich logisch an, dass man mal was Neues ausprobieren will; Dinge die man mit seinen langjährigen Kollegen nicht umsetzen kann.
Mit der Zeit aber habe ich gelernt, dass die Ergebnisse der meisten Neben-Projekte sich so ziemlich auf dem selben Terrain bewegen wie die Musik der eigentlichen Band oder anderen Projekten.
Ganz so verhält es sich auch mit ALTARIA. Zusammengewürfelt aus Jouni Nikula (REQUIEM), Jani Liimatainen (SONATA ARCTICA), Emppu Vuorinen (NIGHTWISH), Marko Pukkila und Tony Smedjebacka wurde hier allein anhand der Besetzung der Grundstein gelegt, um progressiven Power Metal zu basteln, der ins Ohr geht, aber auch nicht viel weiter vorzudringen vermag.
Ganz meiner Erwartungshaltung entsprechend sind die Melodien eingängig; spätestens nach dem zweiten Durchgang kommen einem die Songs bereits wie traditionelles Liedgut vor. Hierzu trägt allerdings die Stimme von Jouni Nikula nicht gerade bei, da er sich anscheinend stilistisch den kreischenden Metal-Legenden der Achtziger verschrieben hat und unsere mittlerweile doch im neuen Jahrtausend angekommenen Gehörgänge übermäßig strapaziert.
An der technischen Umsetzung habe ich nichts zu meckern; aber schließlich geht es hier auch um Musiker, die ihr Handwerk schon eine Weile ausüben und somit auch verstehen sollten. Immerhin stammen die meisten Mitglieder aus namenhaften Bands und ich will hier niemandem Talent und Können absprechen. Alles andere ist reine Geschmackssache.
"Invitation" kam ungünstigerweise zeitgleich mit der neuen Scheibe von SONATA ARCTICA auf den Markt, was den Fans einen Vergleich förmlich aufdrängt. Wenn Absicht dahinter steckt, kann ich dem keinen positiven Sinn entnehmen. Für mich wird da überdeutlich sichtbar, wie einfallsreich die selbe alte – Verzeihung: progressive - Suppe zum y-ten Male aufgekocht wird.
Schlimmer noch, ALTARIA stehen mit ihrem Ideenreichtum und ihrer Originalität doch eher hinten an und sind meiner Meinung nach eher als Experiment zu bezeichnen.
All meiner Mäkeleien zum Trotz haben ALTARIA ein recht gutes Album abgeliefert. Solange man nichts Originelles erwartet und diese Stimme ertragen kann, heißt das. Die Scheibe bietet eine nette Abwechslung zwischen Krachern und Midtempo-Stücken und endet in einer glamourösen Ballade, die zum nochmaligen Hören einlädt.
Alles in allem können Fans des Genres "Invitation" bedenkenlos ihrer Sammlung einverleiben; für alle anderen: Nun, ihr wisst, was Euch erwartet. Falls ihr mal ein Ohr riskieren wollt, lasst Euch bitte nicht von der Kreischorgie gleich zu Anfang abschrecken, es wird noch besser; versprochen!
Anspieltipps: History Of Times To Come; Kingdom Of The Night; Emerald Eye
- Redakteur:
- Hjalana Thursson