ALUKTA - Merok
Mehr über Alukta
- Genre:
- Doom Metal / Black Metal
- ∅-Note:
- 6.50
- Label:
- Transcendance
- Release:
- 02.05.2025
- Matampu'
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- Exuvia
Zu viele Verpflichtungen, zu wenig Konsequenz.
Den wenigsten Musikern ist es gut bekommen, in jedem noch so kleinen Independent-Projekt mitzumischen und gleichzeitig auch für den Großteil des Instrumentariums zuständig zu sein, während man das Songwriting ohnehin schon meist im ALleingang übernommen hat. Der belgische Musiker und Künstler Déhà hat in den vergangenen Jahren seinen Stempel auf einen fast schon dreistelligen Betrag neuer Veröffentlichungen aufgetragen, hierbei auch die gesamte Palette der extremeren Musik bedient und ist beziehungsweise war teilweie in mehr als zehn Acts gleichzeitig aktiv. Dass es also immer schwieriger werden würde, einem weiteren musikalischen Standbein etwas Charakteristisches zu verpassen, sollte ihm schon vor der ersten Zusammenkunft mit seiner französischen Gesangspartnerin Brouillard bekannt gewesen sein. Allerdings schlägt sich sein neuestes Projekt ALUKTA unter diesen Voraussetzungen noch beachtlich.
Auf dem Debütalbum des Duos gibt es tieftraurigen Doom mit einer leichten Tendenz zu schleppendem Black Metal, teils tatsächlich majestätisch inszeniert, dann aber doch wieder relativ langatmig aufbereitet, da nur wenige Passagen auf "Merok" eine entsprechend bewegende Dynamik aufweisen. Stattdessen geht es in erster Linie darum, mit sakralen Parts eine möglichst eindringliche Atmosphäre zu schaffen, in der Theatralik und Dramaturgie die wichtigsten Bausteine sind. In der Tat könnte dies auch richtig prima funktionieren, würde ALUKTA nicht dauerhaft auf das gleiche Slow-Motion-Tempo setzen und zumindest in der Gitarrenarbeit ein wenig Abwechslung bieten. Im Großen und Ganzen gestaltet sich "Merok" nämlich aus einem einzelnen, epischen Titel, der zwar fürs Gefühl in sechs Sinneinheiten unterteilt ist, aufgrund der mangelnden Variabilität zunehmend monotonere Züge annimmt.
Konträr zu dieser Feststellung muss man jedoch trotzdem anmerken, dass die Professionalität dabei niemals auf der Strecke bleibt, die Performance (hier vor allem der Gesang) überzeugen kann und Déhà seine ganze Erfahrung auch phasenweise gewinnbringend einsetzen kann. Aber die dichte Atmosphäre, die traurige Grundstimmung und die verschleppten Melodien verlieren ihren Reiz mit wachsender Spieldauer immer mehr, weil ALUKTA nichts Kreatives mehr nachschießen kann, sondern das ganze Album um ein wenig modifizierbares Grundthema aufbaut. Ist der erste Durchgang von "Merok" wirklich noch bewegend, nimmt die Spannung im Nachhinein immer weiter ab, weil die Entdeckungsreise eigentlich schon abgeschlossen ist. Vielleicht sollte der Songschreiber daher auch mal darüber nachdenken, ob er seine Finger nicht in jedem Projekt haben sollte. ALUKTA hat definitiv vielversprechende Ansätze, die aber (wahrscheinlich aufgrund der Kürze des Entstehungsprozesses) nicht konsequent zu Ende gebracht werden.
- Note:
- 6.50
- Redakteur:
- Björn Backes