AMORPHIS - Chapters
Mehr über Amorphis
- Genre:
- Death Metal / Psychedelic Hard Rock
- Label:
- Relapse Records
- Release:
- 04.08.2003
- Alone
- Drifting Memories
- Too Much To See
- The Way
- Northern Lights
- Summer´s End
- The Brother-Slayer
- Better Unborn
- My Kantele
- Weeper On The Shore
- Moon And Sun
- Black Winter Day
- The Castaway
- Drowned Maid
- Warriors Trial
- The Exile Of The Sons Of Uisliu
- The Lost Name Of God
- Alone
- Divinity
- My Kantele
- Against Windows
- Black Winter Day
Seit über einer Dekade bereichern AMORPHIS bereits die Musikwelt mit ihren kreativen Ergüssen. Was 1991 als vierköpfige Teenagerband aus finnischen Landen begann, die sich zunächst voll und ganz auf melodischen Death Metal konzentrierte, reifte über die Jahre zu einem der führenden Psychedelic Rock-Exporte unserer Gegenwart.
Ex-Label Relapse Records - verantwortlich für die Veröffentlichung bahnbrechender Alben wie "Tales From The Thousand Lakes" und "Tuonela" - würdigt das Schaffen der höchst wandelbaren Nordmänner nun mit einem ganz besonderen Best-Of-Album: Eingeteilt in "Chapters" - Kapitel - führt die Platte sämtliche wichtigen Stationen der bewegten Laufbahn der Finnen auf. Angefangen in (fast) aktuellen "Am Universum"-Zeiten (2001) reicht die sich windende Retrospektive über "Tuonela" (1999), die EP "My Kantele" (1997), "Elegy" (1995) und "Tales From The Thousand Lakes" (1994) bis zu Anfangstagen und Erstlings-Longplayer "The Karelian Isthmus" (1992) zurück.
Die von Veröffentlichung zu Veröffentlichung neu eingeschlagenen kompositorischen Wege eröffnen sich dabei schrittchenweise im Rückwärtsgang: Zeigen die Tracks 17 bis 11 AMORPHIS noch von ihrer harten Seite mit growlschwangeren Songs der Marke 'The Lost Name Of God', 'The Drowned Maid' und dem zum Hit avancierten 'Black Winter Day', lassen die Nummern 10 bis 7 - darunter 'My Kantele' als weiteres Band-Evergreen - mit eingeflochtener finnischer Folklore und Tendenzen zu Stilelementen des 70-er Jahre Rocks erste Ausbrüche aus der Melodic Death Metal-Schublade erkennen.
Die Songs 6 bis 4 präsentieren Band und Konzept schon fast vollständig transformiert, haben doch überwiegend klare Vocals und psychedelische Gitarren- und Keyboardmelodien Grunzgesang und Metalriffs abgelöst, was 'Northern Lights' oder 'Summer's End' als Beispiele schön belegen; sie sind es auch, die das Ende der metamorphorischen Zeitreise einleiten: Mit dem Album-Anfangstrio 'Alone', 'Drifting Memories' und 'Too Much To See' brillieren AMORPHIS in der ihnen heute wohlbekannten Art und mischen aus psychedelisch-progressivem Rock und prägnanten Gesangslinien, frei von jedweden Growlattacken, einen modernen Cocktail voller Tiefgang und Kreativität, mit dem sich nur wenige andere Rockbands des angehenden 21. Jahrhunderts messen können.
Als sei der fast akribisch in Szene gesetzte Band-Enwicklungsprozess nicht schon genug für ein Best-Of-Album, setzen Relapse Records noch einen drauf: Zusätzlich zur Audio-CD enthält "Chapters" eine DVD mit den Video-Clips zu 'Alone', 'Divinity', 'My Kantele', 'Against Windows' und 'Black Winter Day'. Von neumodischen Kurzfilmen im MTV- und VIVA-tauglichen Look über leicht verwaschene Live-Aufnahmen bis hin zum nebelverhangenen Laienschauspiel lässt sich hier neben der musikalischen auch die optische Reifung von AMORPHIS im Laufe der Jahre anschaulich nachvollziehen.
Als weiteres Bonusmaterial wartet die Scheibe mit sämtlichen Lyrics der fünf Clips sowie einer recht umfassenden Band-History auf.
Kurzum: "Chapters" ist genau die richtige Anschaffung für Leute, die AMORPHIS auf ihren Spuren des Erwachsenwerdens von "The Karelian Isthmus" bis "Am Universum" begleiten möchten. Ein schönes und zugleich sinnvoll zusammengestelltes Album, das jede CD-Sammlung nur bereichert.
Anspieltipps (immer wieder schwierig bei Best-Of's, hier einige meiner persönlichen Favoriten): Alone, Summer's End, The Brother-Slayer, Weeper On The Shore, Black Winter Day, Warriors Trial
- Redakteur:
- Kathy Schütte