ANACRUSIS - Screams And Whispers
Mehr über Anacrusis
- Genre:
- Techno-Thrash
- ∅-Note:
- 10.00
- Sound The Alarm
- Sense Of Will
- Too Many Prophets
- Release
- Division
- Tools Of Seperation
- Grateful
- A Screaming Breath
- My Soul\'s Affliction
- Driven
- Brotherhood?
- Release (Remix)
Noch heute zeitlos.
Es ist wieder einmal an der Zeit in der Schatzkiste zu wühlen und einen echten Klassiker ans Licht zu befördern, der zudem vor nicht allzu langer Zeit von Metal Blade wiederveröffentlicht wurde und z. Zt. für ganz kleines Geld überall zu erstehen ist (beim Metal-Blade-Stand in Wacken für lächerliche 10,- DM (!)).
Die aus St.Louis stammende Techno-Thrash-Band um Sänger/Gitarrist/Songwriter und Produzent Kenn Nardi hat im Jahr 1993 dieses Meisterwerk erschaffen, welches bis heute unerreicht bleibt, da es völlig eigenständig und absolut kompromisslos klingt.
Wer bei dem Begriff Techno-Thrash an Electrokram denkt, liegt aber völlig falsch. Viel mehr haben wir hier hoch anspruchsvolle, sehr komplexe und völlig wider jeder Norm liegende Songstrukturen und einen völlig abgefahrenen Gitarrensound, der höchstens mit Bands wie CYNIC oder DEATH zu vergleichen ist. Dazu kommt der grandiose, hochvariable Gesang, der mit dem Albumtitel perfekt umschrieben wird. Kenn Nardi brüllt, singt und flüstert sich durch die elf Kompositionen und legt dabei einen unglaublichen Seelenstrip hin.
Schon der gnadenlose Opener 'Sound The Alarm' zwingt einen zum Bangen und Staunen. Grandiose Soli, wahnsinnige Dynamik, unglaubliche Energie! Das alles vereint in nur diesem einen Song. Aber auch abgefahrene Stampfer wie das folgende 'Sense Of Will' oder das fast eingängige 'Release' bestechen vor allem durch diesen völlig abgefahrenen Gitarrensound von Nardi/Heidbreeder. Dazu kommt der fette Groove der Rhythmusabteilung mit John Emery (b.) und Paul Miles (dr.). Nahezu jeder Song besticht durch ungewöhnliche Wendungen ('Tools Of Separation'), tolle Melodien ('Driven') oder Farbtupfer wie die eingesetzten Bläser beim höllisch geilen 'Brotherhood?'. Das Ganze ist dazu noch in einen hervorragenden Sound verpackt, den Mastermind Kenn Nardi höchstpersönlich zusammenschusterte und brilliert mit einem ungewöhnlichen Artwork, welche perfekt zur Musik passt.
Wenn man mir zum Abschluss nun zwingend eine Band als Vergleich abringen will, würde ich noch am ehesten DEPRISSIVE AGE nennen, welche allerdings auch nur äußerst grob dem ANACRUSIS-Sound ähnelt. Empfehlen kann ich dieses Götterwerk jedem Metaller, der auf technisch versierte Mucke wie DEATH, ZERO HOUR oder WATCHTOWER, experimentellere Bands wie CYNIC oder PESTILENCE (zu "Spheres"-Zeiten) oder Thrash-Combos der Marke CORONER abfährt. Damit ist die Zielgruppe sehr breit gefächert, was sich leider nie im Bekanntheitsgrad der Band widerspiegelte.
Anspieltipps: Sound The Alarm, Release, Division, Tools Of Seperation, Grateful, Driven, Brotherhood?
- Note:
- 10.00
- Redakteur:
- Peter Kubaschk